Go big or go Home!

07.April 2012 - New Zealand


Hallo Ihr!

Da ist er mal wieder und hat Neues zu berichten! Zu aller erst einmal:
Der Bungy-Sprung war der absolute Kracher! Merkwürdiger Weise war ich fast gar nicht aufgeregt und auch die Tatsache, dass die Gondel einen Glasboden hatte, hat mich nicht aus der Ruhe gebracht. Erst als ich dann komplett fertig angegurtet zur Absprungstelle watscheln musste, kam ein etwas mulmiges Gefühl auf. Aber ehe ich weiter drüber nachdenken konnte, fing der Typ schon an, runter zu zählen und endete mit dem Wort: JUMP! - also sprang ich. Die ersten Meter freier Fall waren gar nicht so schlimm, aber nach ca 30m fängt man an, sich zu fragen, wann wohl der Widerstand vom Bungy-Seil einsetzt. Glücklicherweise kam dann irgendwann der erlösende Effekt und mir spritzte mir das Adrenalin aus Ohren, Mund und Nase. Während man dann schließlich wieder hochgezogen wird, hat man genug Zeit, drüber nachzudenken, dass das Leben an einem blöden Gummiband hängt. Und das war eigentlich der angsteinflößenste Part des Ganzen. Aber wie dem auch sei, ich habs überstanden und würde es wieder tun!
Die folgenden Tage in Queenstown waren hauptsächlich von Party geprägt, weshalb ich nun die Entscheidung fällte, vorerst allein weiter zu reisen und ein bisschen mehr von Land und Leuten kennen zu lernen. Als Reisemethode wählte ich den guten alten Daumen und bin mal wieder völlig positiv beeindruckt! Angeblich sind ja die besten Dinge im Leben kostenlos und so war es auch bei mir. Eine Frau, die mich mitnahm, gab mir unterwegs die Telefonnummer Ihrer Eltern, die eine Schaf-Farm mitten im Nirgendwo im Süden Neu Seelands besitzen und sage zu mir, ich solle die einfach anrufen, wenn ich ein Bett und ne Mahlzeit brauche. Zunächst zögerte ich, weil unsere deutsche, pessimistische Grundeinstellung ja für gewöhnlich keinen Platz für eine solche Gastfreundschaft bietet, aber da ich ja hier nunmal nicht in Deutschland bin und nix zu verlieren hatte, hab ich einfach mal angerufen.
So kam es also, dass die mich aus der nächsten Stadt abgeholt haben und ich seit mehr als 6 Monaten das erste Mal ein Zimmer mit Bett für mich allein habe. Natürlich helfe ich, als Gegenleistung auch bei der täglichen Arbeit mit.
Die letzten Tage war es an der Zeit die Schafe zu ?dippen?, heißt, sie in ein Chemie-bad zu schmeissen, um Insektenbefall vorzubeugen. Is keine Arbeit für Jedermann, aber muss halt gemacht werden und ich bin mir ja bekanntlich für nix zu schade. Vielleicht könnt Ihr euch vorstellen, was es für ein Akt ist, 1300 Schafe in ein Bad zu schmeissen, wo sie definitiv nicht von alleine rein gehen. Störrische Biester! Nu hab ich jedenfalls ordentlich Muskelkater. Aber ne Runde angeln am Abend is immer noch drin. Die Forellen hier werden einfach ein bisschen größer und auch wenn ich noch keine von den Großen gefangen habe, ist es trotzdem wunderschön hier in der Natur zu sein. Ich würde gern länger bleiben, aber aufgrund meiner doch begrenzten Zeit hier, hab ich mich entschieden, morgen weiter zu reisen, wir werden also mal sehen, wohin der Wind mich diesmal trägt. Es geht jedenfalls langsam richtung Norden.

Liebste Grüße, Janni