Tauchkurs am GBR III

01.September 2007 - GREAT BARRIER REEF


Tag 3

Juhu, heute schon um 5.45 Uhr aufstehen. Es wird immer besser, ich bin auch gar nicht müde.......................zzZZzzZz...

Der erste Tauchgang ging dann wie immer ohne vorher zu frühstücken um kurz nach 6 los.
Dieser Tauchgang war ein Teil des Adventure Divers.

Dive 7 ( Deep Dive)

Wie gesagt, dürfen wir mit dem Adventure Diver Tauchschein bis zu 30 Meter tief tauchen. Um das eben zu lernen, machten wir heute Morgen unseren ersten Tieftauchgang. Meine maximale Tiefe betrug 28,5 Meter. Man muss sich bewusst machen, dass in dieser Tiefe die Luft auf ¼ des Volumens an der Oberfläche zusammengedrückt ist und dass die Dichte der Luft 4x so groß ist wie Oben. Also atmet man auch vier mal so viel wie an der Oberfläche. Es ist schon ein komisches Gefühl in so einer Tiefe auf dem Sand zu knien und zu wissen dass so eine riesen Menge Wasser über einem ist. Auf dem Weg zum Tiefpunkt haben wir einige Stingrays gesehen, die sich in den Sand eingegraben haben. Es sieht schon lustig aus, wenn diese flachen Tiere über den Meeresboden schweben.. In knapp 30 Metern Tiefe kommen weniger Teile des Farbspektrum des Sonnenlichts an, sodass zum Beispiel die neongrüne Taschenlampe die Urs dabei hatte, dunkelgelb wurde. In dem Korallenblock, der auf dieser Tiefe unser Referenzpunkt war, lebte unter anderem eine Muräne. War sau hässlich das Vieh! Auf dem Rückweg sahen wir noch für uns komplett neue Fischarten, zum Beispiel einen Lionfish. Der sieht live mega abgefahren aus!
Das besondere an einem so frühen Tauchgang ist außerdem noch, dass sich die nachtaktiven Fische langsam zurückziehen und die tagaktiven aus ihren Verstecken herauskommen. Somit entsteht ein Wechsel, den man teilweise sehr gut beobachten kann.

Während des Frühstücks habe ich mich dann entschieden, auch noch den Advanced Open Water Diver zu machen. Also werde ich gleich, nach dem nächsten Tauchgang auf ein anderes Boot transferiert und dort einen weiteren Tag verbringen. Wenn man schonmal die Chance hat, sollte man sie nutzen, oder nicht ? :D

Vorher haben wir aber noch den letzten Tauchgang des Adventure Diver Kurses gemacht.

Dive 8 (Bootstauchen + Navigieren)

Wir wurden mit dem Dinghi (kleines Beiboot) ca 100 Meter vom Schiff weggefahren und ausgesetzt. Dann wurde mit dem Kompass das Schiff angepeilt, die Gradzahl eingestellt und abgetaucht. Unter Wasser sind wir dann zum Schiff zurückgeschwommen. War nichts wirklich besonderes, aber eben notwendig für den Adventure Diver!

Auf dem neuen Schiff angekommen gab es erst einmal Mittagessen. Ich hatte zwar schon ein bisschen auf dem alten Schiff gegessen, aber zwei mal Mittagessen kann ja nicht schaden ^^

Da Jens auf dem alten Schiff geblieben ist, bzw. nach Cairns zurückgefahren ist, bin ich mit zwei anderen Tauchschülern rübergefahren. Ein Holländer und eine Kanadierin. Die Beiden kannte ich halt schon vom ersten Schiff, von daher ist es kein großes Problem mit ihnen zurechtzukommen..



Dive 9 (AOWD Navi Dive)

Nachdem wir mit dem neuen Tauchlehrer alles durchgegangen sind (übrigens jetzt auf Englisch, aber das Verständnis ist nicht besonders schwierig, weil ich ja alle Begriffe und Aktivitäten schon kenne..), hat er uns auf dem Topdeck noch einmal kurz die Navigation eines Quadrates erklärt und ein paar andere Standardnavisachen. Dann ging es ins Wasser. Auf ca. 14 Meter bei immer noch 24°C Wassertemperatur haben wir dann unsere Navigationsübungen abgeschlossen und nebenbei wieder einen Whitetip Reefshark gesehen. Bei Tag sind die eindeutig nicht so gruselig wie in der Nacht ;) !! Der Tauchlehrer ist zwar nicht so korrekt wie Urs, aber auch in Ordnung.. Ist ja nur für einen Tag :D Gleich gibt es Abendessen und danach haben wir dann unseren zweiten Nightdive, der für uns jetzt ein Freedive ist, da wir ja schon zertifizierte Taucher sind. Das wird bestimmt noch einmal ein ganz anderes Erlebnis als gestern! Ich freu mich drauf.

Falls ich mit der Tauchausbildung weitermachen sollte (wann auch immer), werde ich auf jeden Fall als nächstes den Wreck Diver machen. Das ist nämlich wie ich finde das aller interessanteste! Es muss schon geil sein, in so ein altes Schiff hineinzutauchen und es zu erkunden.

Das Riff ansich ist, wenn man mal über die Hintergründe nachdenkt, noch viel beeindruckender als es ohnehin schon ist. Auf den ersten Blick mag es vielleicht ein bisschen gewöhnlich scheinen, wie andere Unterwassergebiete. Wenn man allerdings einmal darüber nachdenkt, dass diese Korallen zusammen das größte Lebewesen der Erde, sogar aus dem Weltraum sichtbar und mehrere millionen Jahre alt sind, dann wird einem erst bewusst, in was für einer riesigen eigenen Welt man sich da unter der Wasseroberfläche befindet!! Dazu dann noch all die verschiedenen Fisch und Pflanzenarten. Es herrscht eine unfassbare Vielfalt dort unten.
Mein Lieblingsfisch ist ein Fisch dessen Namen ich nicht kenne (habe verpeilt ihn nachzugucken..). Ich glaube den kann man auch in Findet Nemo sehen Und zwar am Ende im Aquarium bei dem Zahnarzt. Wenn mich nicht alles täuscht, dann ist es der alte Fisch, der Nemo aus dem Aquarium heraushilft ;D ? Dori und Nemo habe ich natürlich auch schon gesehen ;) Hier gibt es so viele verschiedene Clownfische, am coolsten sehen aber tatsächlich die Nemos aus! ^^


Dive 10 (Free Night Dive)

Juhu, der zweite Nachttauchgang !! Und dieses Mal sogar alleine!! Alleine gibt es beim Tauchen natürlich nicht wirklich, da man ja in Buddy Teams taucht. Also immer mindestens zwei Taucher zusammen tauchen. Die zwei anderen Bootswechsler und Ich haben also ein Team gebildet. Es war schon komisch, so ganz ohne Instructor und ohne die Buddys wirklich zu kennen, in das dunkle Wasser zu springen. Aber wir haben es dann recht gut gemeistert. Wir haben uns nämlich TOTAL verirrt :D Was beim normalen Tauchen als Anfänger keine besondere Schwierigkeit ist, ist beim Nachttauchen sowieso vorherzusehen. Zum Glück hatten wir ja am Nachmittag den Navi Dive gemacht, sodass wir wenigstens ein kleines Bisschen eine Ahnung hatten, wie wir zum Boot zurückkommen sollten. Also Kompass raus und versucht zu peilen. Naja, nur in welche Richtung ?? Da wir auch vergessen hatten, bevor wir ins Wasser gesprungen sind, die Gradzahl der Richtung des Schiffes auszupeilen, erwies sich diese Methode als etwas schwerfällig... Ich hatte nur grob einige Zahlen vom Nachmittag im Kopf und habe mich an den extrem undeutlichen Lichtern des Bootes orientiert. Allerdings hätte das genausogut der Mond oder einfach ein heller Himmel sein können. (Nur um sich das mal vorstellen zu können..) Besonders abgefahren wurde es dann, als die Luft langsam knapp wurde. Wir wollten ja auch nicht auftauchen, das ist nämlich äußerst peinlich ;) Es hat dann glücklicherweise doch ein gutes Ende genommen und wir haben zum Boot zurückgefunden. Alles in allem ein super cooler chaotischer Night Dive!!!!!!! Trotz der chaotischen Vorkommnisse mag ich das Nachttauchen am liebsten. Es ist einfach eine ganz andere Atmosphäre und man trifft so viele unbekannte Lebewesen. Zum Beispiel haben wir einen riiiieeesigen Hummer getroffen. Der sah schon echt gruselig aus, wie er da unter seinem Stein hockte und mit seinen 50 cm langen Antennen rumwedelte... Vorallem leuchten die Augen der Fische immer extrem wenn man sie anstrahlt. Die des Hummers in diesem Fall auch. Manche Korallenblöcke waren übersät von kleinen leuchtenden roten Punkten, Shrimpaugen ! :D Auf dem Rückweg zum Boot haben wir dann auch wieder einige Haie gesehen, die uns ebenfalls beobachteten... Hatten ihr Abendessen anscheinend schon zu sich genommen. ;)

Normalerweise schlafe ich nie um 21 Uhr. Wenn ich um 5.30 Uhr aufstehen muss, dann schon !