jour 3

01.December 2010 - franz. Pyrenäen


Da wir so spät ins Bett kamen, kommen wir heute erst später los. Über Nacht hat es noch tüchtig geschneit und ich versinke im Schnee als ich zur Toilette geh. Von wegen Urlaub mit Sonne im schönen Süden...
Wir hoffen, dass wir nicht wieder in dicken Stau kommen und haben heute auch Glück. Zwar fahren wir noch durch eine extrem dick beschneite Winterlandschaft und müssen langsam fahren, aber je südlicher wir kommen, desto wärmer wird es und irgendwann ist der Schnee verschwunden und es sieht nun aus, als wäre es erst Herbst, denn wir sehen noch einige grüne Bäume und die Blätter fallen gerade erst ab. Es ist zwar kühl, aber die Sonne tut gut und wärmt durch die Bullischeibe. Die Landschaft wrd mediterraner und hügeliger.
Vor der spanischen Grenze beschließen wir noch einen Abstecher über die Pyrenäen zu machen, weil wir sie beide gern sehen wollen. Zwar nicht mehr heute, weil es schon dunkel ist, aber morgen können wir dann durch die Berge nach Barcelona fahren. Toll!
Die Strecke wird nun natürlich kurviger und es gibt keine Raststätten mehr, weil wir nicht mehr auf der Autobahn sind. Um 21h entscheiden wir uns, eine kleine Seitenstraße auszuprobieren, die in die Berge führt, um dort evtl. einen Platz zum Schlafen zu finden. Sie ist etrem kurvig und es geht steil bergan und direkt neben uns tief runter, was wir nur vermuten können, weil es absolut dunkel ist. Das macht mir dolle Angst und ich reiße mich sehr zusammen, um Thorsten beim Fahren nicht nervös zu machen. Doch als dann weit oben (wir sind bestimmt über 1500m hoch) wieder Schnee liegt und ich auch noch damit rechne, dass wir ins Rutschen kommen, ist die Beherrschung vorbei. Ich will nicht mehr, es ist wieder super spät, weil wir so langsam fahren müssen, ich bin kaputt und hab Schiss. Wir fahren uns auch kurz im Schnee fest, aber nachdem die Schneeketten dran sind, geht es wieder. Aber nun will ich wieder runter, weil die Straße immer weiter steigt und wir keine Möglichkeit für einen Stellplatz finden. Weiter unten finden wir dann was und nachdem ich mich ausgeschimpft habe, dass das überhaupt kein entspannter Urlaub sei und total kalt und nix mit Süden und Sonne und überhaupt alles doof, schlafe ich ganz erschöpft ein. Armer Thorsten: Der hat ein ganz schlechtes Gewissen, weil ich so Panik hatte, dass ich weinen musste. aber er ist echt super gefahren und er kann ja auch nox dafür, dass ich Schiss hab. Er hatte keinen Stress und fand die Straße gut fahrbar und wenn es wirklich gefährlich gewesen wäre, wäre er da auch nicht lang gefahren. Aber das kann ich alles nicht denken, wenn ich in der Panik steck. Es ist ja alles gut gegangen und eigentlich sind die Pyrenäen wirklich schön...