Navidad

24.December 2010 - Alcalali


Den Donnerstag verbringen wir noch in Granada haben noch einen netten Tag in der Stadt, an dem ich mir einige Andenken kaufe. Kurz bevor die Sonne untergeht sehen wir dann auf der Fahrt Richtung Murcia doch noch einige schöne weiße Gipfel der Sierra Nevada. Wir fahren Richtung Nord-Ost bis kurz hinter Alicante, wo wir uns einen Schlafplatz suchen. In der Nacht wird es dann unglaublich doll windig. Der Bulli wird an unserem Standplatz öfter von heftigen Windböen geschüttelt. Auch auf der Fahrt am Vormittag weht es noch so tüchtig, dass wir beschließen, doch eher das Klettergebiet in Ontinyent anzusteuern, was etwas mehr im Landesinneren liegt, in der Hoffnung, dass es dort weniger windig sein wird. Wir machen noch letzte Einkäufe in einem total überfülltem Supermarkt. Schrekclich! In dem Ort Ontinyent suchen wir eine Kirche, um zu erfahren, wann der Weihnachtsgottesdienst stattfinden wüird. Doch die Kirche war total modern und somit irgendwie hässlich. Also fahren wir in einen kleineren Ort in der Nähe namens Bocairent. Dort gibt es eine riesige und sehr hübsche Kirche, doch leider steht die Zeit des Gottesdiensts nicht an der Tür und die Leute im Dorf scheinen nicht so große Kirchengänger zu sein, denn niemand weiß, wann die Messe stattfinden wird, nicht mal die Touri-Info. Also trinken wir erst mal ne heiße Schokolade und Kaffee in einem Café. Die Frau dort ist eine Quasselstrippe, was gar nicht so leicht zu ertragen ist, wenn man nur die Hälfte versteht, aber gut die Sprache übt. Außerdem ist sie nett und hilfsbereit und ruft ihre Schwester an, die einen Gemeindebrief zu Hause hat. So erfahren wir, dass die Messe um Mitternacht stattfindet und entscheiden, dass wir darauf verzichten. Wichtig ist uns Kirche ja sowieso nicht und da wir hier eh immer ab 22h müde sind und schlafen gehen und vielleicht auch Glühwein trinken wollen, wäre es eher Stress, spät noch in die Messe zu wollen. Nach dem Heißgetränk suchen wir uns also einen Bulliplatz für den heiligen Abend. Ich hab Lust, den Campingplatz in der Nähe anzuschauen, der Hütten haben soll, um eine warme Dusche und eine Hütte haben zu können, die auch Strom hat vielleicht für Musik-Hören, ohne Angst um die Autobatterie usw. Doch auf der Fahrt dahin finden wir einen so schönen Platz, dass wir doch dort bleiben wollen. Auf einem großen Hügel, auf dem vereinzelte Finkas stehen, aber alle unbewohnt, mit Fichtenbäumen und viel Sonne. Leider ist es noch immer gut windig und so ist die Dusche mit dem Duschsack zwar heiß, aber der wind zwischendurch total stark und eisigkalt. Wir sind beide froh, als wir das hinter uns haben, wieder warm anziehen können und uns wieder frisch fühlen. Dann schmücken wir Senor Bulli: Thorsten dekoriert mit Zweigen, ich schneide Weihnachtsmänner, Rehntiere, Schlitten und Engel aus Servietten aus, die mir überraschend gut gelingen, obwohl ich so was noch nie gemacht habe (muss der Geist der Weihnacht sein) und hänge sie an die Fenster. Ein Schlickerteller wird hergerichtet, mein Arbeitstisch mit Tischdecke und Kerzen belegt, der Wagen gesäubert und aufgeräumt und dann beginnt das Fest. Wir kochen uns mehrere Kleinigkeiten nacheinander, damit es auch schön lange dauert, hören dabei Weihnachtsmusik, haben Kerzen an. Zum Abschluss gibt es Bratäpfel mit Vanillesoße und Mandeln. Dann ist Bescherung. Wir haben richtig was auszupacken, weil wir Geschenke von Thorstens Eltern, Anna & Marcus, Bettina & Jörg und eins von mir mitbekommen haben. Richtig schön. Wir freuen uns total doll über alle Geschenke und telefonieren auch noch mit unseren Familien. Das macht kurz etwas melancholisch. Auf den Glühwein und ein Spiel verzichten wir dann doch, da wir, wie immer, ab 22h müde werden und schlafen gehen.