Welcome to Mumbai

04.February 2010 - Mumbai


by Jana:
Mittwoch Nachmittag gings los für Tina und mich: auf nach Mumbai. Während ich nur für zwei Nächte hinfuhr, um mich mit Conni und Caro zu treffen, will Tina gleich für längere Zeit bleiben. Nach einer wie immer gemütlichen und kurzweiligen Zugfahrt (wir haben einige Reisespiele für uns entdeckt, Kniffel natürlich, aber auch diverse Wortspielereien und Rätselspiele - man muss halt schauen wie man die Zeit rumkriegt) kamen wir sehr zeitig am Morgen (um 5) in Mumbai an, wo Nirav schon auf uns wartete. Nach ein paar Stunden Schlaf in Niravs Wohnung machten Tina und ich uns auf in den Süden der Stadt nach Coloba - so gegen elf gings los, damit wir den fürchterlichen Berufsverkehr gleich hinter uns lassen). Mit dem Zug gings dann ins touristische Viertel Coloba, wo wir eine empfohlene Tour aus unserem Lonely Planet abliefen. Mumbai bietet einen sehr interessanten architektonischen Mix aus alten Kolonialbauten, modernen Büro- und Geschäftshäusern. Besonders beeindruckend sind das neugotische Hohe Gerichtsgebäude und gleich daneben im gleichen Baustil die Universität. Nur leider durften wir da nicht rein, um mal über den Campus zu schlendern. Ansonsten ließen wir es uns im Cafe Leopold gutgehen, tranken Kaffee und spazierten langsam Richtung Gate of India am Meer in der Nähe des Hafens (Mumai liegt auf mehreren Inseln). Von dort geht auch die Fähre nach Elephanta Island, die wir am nächsten Tag ausprobierten.
Zunächst gings aber wieder heimwärts zu Niravs Wohnung, etwa eine halbe Stunde Zugfahrt durch Mumbais Rushhour. Wir planten, um halb 8 da zu sein, weil wir noch ins Kino gehen wollten, und machten uns um 6 auf zur Haltestelle. Und wie die Massen dahin strömten! Zu unserem Glück gibt es in jedem Zug mindestens ein Frauenabteil. Außerdem war es die erste Haltestelle, an der wir einstiegen, da hatten wir immerhin gute Chancen auf einen Sitzplatz. Bei der Hinfahrt war es nicht ganz so einfach, da quetschten Tina und ich uns ins überfüllte Abteil - immer in der Panik, dass der Zug gleich weiterfährt, denn er hält immer nur für 30 Sekunden. Wer die Linie 61 in Dresden kennt, der dürfte eine vage Vorstellung haben, wie es ist, in Mumbai Zug zu fahren, allerdings übertreffen auch die kühnsten Erwartungen in Mumbai die Realität. Aber immerhin, zwei Minuten vor halb 8 klingelten wir an Niravs Haustür, der natürlich unsere deutsche Pünktlichkeit belächelte.
Dann gings weiter ins Kino, einen aktuellen Bollywood Film anschauen - selbstverständlich auf Hindi, es macht sich natürlich keiner die Mühe, in Indien solche Filme auf Englisch zu synchronisieren. "Ishqiya" - das bedeutet so viel wie Liebe, aber auf unterschiedliche Arten. Leider war der Film dann doch etwas lieblos und die Handlung recht gewalttätig und errinnerte eher an eine schlecht gemachte Mafiakomödie. Wir verstanden natürlich nicht die Dialoge, aber Nirav hat uns einiges übersetzt und einen Großteil der Handlung bekommt man auch so mit.
Nach dem Film sind wir noch in eine Bar etwas trinken gegangen, was schon ein wenig gespenstisch war, weil wir die einzigen Kunden in dieser gestriegelten großen Bar waren. So waren wir auch relativ spät im Bett um wenigstens noch ein paar wenige Stunden Schlaf abzufassen, bevor es zum Flughafen ging um Conni und Caro abzuholen.