von Melbourne nach Port Fairy

06.November 2013 - Die Great Ocean Road


Die Great Ocean Road ist auf jeden Fall ein MUSS für jeden Australien Besucher! Fasziniert wie sich Meer und Regenwald abwechseln und man einfach nicht weiß, wo man zuerst hinschauen soll, kam ich die ganzen Tage nicht aus dem Staunen! Es ist einfach "anders" und unvorstellbar, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat.

Am 6. November ging es mit unserem gemieteten Campervan von Melbourne auf, um die wohl schönste Küstenstraße der Welt zu erkunden. Unsere Reiselust trieb uns zuerst in das, unserer Meinung nach, kleine Städtchen Geelong (wobei klein mit 140000 Einwohnern dann auch sehr relativ ist.) Es war ein wunderschöner, sonniger Tag und so stürzten wir uns in die nicht vorhandenen Fluten am Hafen. Komischerweise waren Nina und ich die beiden einzigen Wagemutigen, aber aus Deutschland sind wir eben andere Temperaturen gewöhnt. In einem kleinen Geschäft, welches von einer Deutschen geführt wurde gab es Essiggurken und Dr. Oetker Grießpudding - die Rettung für den Abend! Es führte uns noch ein paar Kilometer weiter, in das kleine, verschlafene Fischerdörfchen Torquay, welches auch für seine guten Surfspots bekannt ist. Unser erstes Camper Essen stand auf dem Plan und wir ließen es uns nicht nehmen, nochmal einen Abstecher zum Strand zu machen. Die Fischer konnten sich über einen großen Fang freuen und wir über geschenkten, sehr leckeren Fisch! Es folgte eine Nacht mit Ausblick auf's Meer und dem Gefühl von Freiheit! Die wurde uns jedoch am nächsten Morgen gleich wieder genommen, als unsere Autobatterie den Geist auf gab und uns kurzzeitig die Weiterreise unmöglich erscheinen ließ. Gott sei Dank wird bei Australiern Hilfsbereitschaft groß geschrieben und der Café Besitzer am Strand befreite uns aus dem Schlamassel. Auf Torquay lag also ein Sagen umworbener Fluch, sodass wir nach Anglesia flüchteten - begutachteten den nächsten Strand und entdeckten die angeschwemmten und in Massen erscheinenden, unterschiedlichsten Gesteinsformen, sowie einen bekannten Leuchtturm der einen atemberaubenden Blick, auf die sich nun vor uns wahrhaftig beginnende Great Ocean Road, gewährte.
So folgte die nächste Übernachtung in Lorne, wo es einiges zu sehen gab - australischen Urwald, mit bewucherten Pfaden und versteckten Wasserfällen. Der Ausblick vom Teddys Lockout bleibt unvergessen! Den Regen als Begleiter führte die Great Ocean Road nach Apollo Bay und wir huschten ins La Bimba für ein oder zwei Kaffee. Dort lernten wir einen Deutschen kennen, welcher uns anbot, im Hostel unser Abendessen zu kochen. Bis in die Nacht saßen wir mit ihm und zwei Freunden seinerseits zusammen. Eigentlich ein ganz netter Abend. Als wir jedoch am nächsten Morgen unsanft durch den Hostelbesitzer erwachten, welcher den Vorwurf äußerte, alle Einrichtungen genutzt zu haben und uns des Grundstückes verwies, war die gute Laune hinfällig. Als Sahnehäubchen folgend lief die Batterie ein zweites Mal leer, aber auch in Apollo Bay hatte man mit
uns Erbarmen und so verlieh die Tankwartin unter blindem Vertrauen und in der Hoffnung ich würde die Jumperkabel wieder zurückbringen, ihr Gut an mich. Fazit: Auf Apollo Bay lag wohl auch ein Fluch!!!!
Wir besuchten eine Regenwald Tour und dann folgte eines der Wahrzeichen Australiens. Die 12 Apostel, in ihrer unfassbaren Schönheit, ein absolut surreales Naturschauspiel, welches alle Postkarten dieser Welt nicht naturgetreu wiederspiegeln können.
Diese bezaubernden Eindrücke ließen sich nur mit etwas Alkoholischem realisieren, wozu wir einen der Pubs in Port Campbell auswählten. Unsere Reise neigte sich nun leider dem Ende zu. In der vorletzten Nacht verschlug es uns nach Port Fairy, für seinen guten Fischfang bekannt. Auf dem Weg dorthin wanderten wir in einem alten Vulkan, welcher als Nationalpark fungiert. Ich notiere: 1. Schlange in freier Wildbahn, 2. Schlange in freier Wildbahn. Außerdem besuchte uns die Koboldmafia. In Port Fairy genoßen wir den gefühlt tausendsten Kaffee unseres Travels, besuchten den achthundertsten, schönsten Strand (aber NIE!!! zu vergleichen mit dem Baaber Strand) und ließen uns müde in die Auto"federn" fallen. Am Ende unserer Reise übernachteten wir auf dem Weg nach Melbourne noch einmal in Geelong, da uns die Stadt besonders gut gefiel. Wir ließen es uns nicht nehmen, den 7/11 Shop halb leer zu kaufen und genossen den Abend bei Regen mit Süßigkeiten in unserem kurzzeitigen Zuhause auf 4 Rädern. Es war eine wunderschöne Tour mit tollen Begegnungen, faszinierenden Naturspektakeln und unvergesslichen Momenten.