YEBIN!!!

18.July 2013 - Seoul


Am nächsten Morgen habe ich mich dann endlich mit Yebin getroffen! Es war wunderbar sie nach so langer Zeit wiederzusehen! Und sie hatte sich gar nicht mal so sehr verändert. Ihre Haare waren etwas kürzer und sie hatte wohl etwas abgenommen, aber im Inneren war sie immer noch meine kleine Yebin (ohne herablassend wirken zu wollen!). Das erste was sie machte war, mir mit einem "whyyyy???" auf den Arm zu schlagen - in echter Yebin-Manier halt! Ich habe aber nachher herausgefunden, dass dass bei Yebin ein Zeichen von Zuneigung ist... Also alles in Ordnung!

Yebin und ihre Freundin, die übrigens in Hamburg studiert, haben mir dann zusammen ein wenig Seouls schönste Ecken gezeigt. Angefangen haben wir mit dem Hauptplatz und dem Rathaus von Seoul. Anschließend waren wir noch original koreanisch Essen. Yebin und ihre Freundin haben für mich bestellt, weil ich absolut keine Ahnung davon hatte, was es gab und wie man es aussprach! Das Essen war aber echt lecker! Danach haben wir uns auf den Weg zum Palast (Name unbekannt) in Seoul gemacht. Leider hat es ziemlich bald angefangen zu regnen, nein, zu SCHÜTTEN! So einen Schauer habe ich selten gesehen! Man merkt halt, dass es tropische Verhältnisse in Korea sind. Der Schauer war allerdings gar nicht so schlecht, denn der Schrein, in dem wir Unterschlupf suchten, war echt interessant! Es handelte sich nämlich um ein Museum über die koreanische Schrift - und die ist echt interessant! Sie ist, anders als die deutsche, eine erfundene Schrift, sie hat sich also nicht entwickelt, sondern wurde bewusst entwickelt. Sie ist aus diesem Grund ziemlich genial! Es gibt, wie im Deutschen so eine Art Buchstaben, die sich allerdings zu Zeichen, vergleichbar mit den Chinesischen, zusammen stellen lassen. Da Koreanisch auch mehr aus Silben besteht, bilden immer 2-4 Zeichen ein Symbol und die Kombinationsmöglichkeit ist quasi unbegrenzt! Und trotzdem muss man nicht, wie im Chinesischen tausende Zeichen auswendig lernen! Yebin und ihre Freundin haben mir sogar einen Koreanischen Namen rausgesucht! Er ist Ki Jong und es gibt ihn wirklich! Und schreiben kann ich ihn auch! :)

Nach dem Besuch beim Schrein sind wir (leider immer noch im Regen) zum Palast weitergegangen (oder vielmehr -gerannt). Der Palast war auch echt interessant! Die Bauart hat mir sehr gefallen und auch der Garten war hübsch! Es gab sogar Wächter, die den Palast bewachten und sich, wie die Wächter in London, nicht bewegen dürfen! Am besten haben mir aber die Wand- und Deckenmalereien im Palast gefallen, die richtig schön farbenfroh waren! In Seoul ist sowieso alles sehr farbig! Auch die Mode ist sehr bunt und die Farben gefallen mir sehr. Insgesamt ist die Mode in Korea ähnlich wie die westliche, aber gleichzeitig sehr verschieden! Zumindest bei den Frauen (kann man Männermode überhaupt Mode nennen?). Die Hosen oder Röcke sind auch in Korea sehr kurz und man sieht sehr viel vom Bein! Anders als im Westen sind die Oberteile allerdings sehr geschlossen! Man sieht wenig Haut, geschweige denn Unterwäsche! Das ist mir allerdings erst aufgefallen, als Yebin mich darauf aufmerksam gemacht hat... Die Mode ist also doch irgendwie anders! Aber sie gefällt mir sehr!

Direkt neben dem Garten des Palast war dann ein Museum, in das wir mit unseren Tickets auch noch reingekommen sind. Es hat über die Vergangenheit von Korea erzählt und nochmal die Schrift beleuchtet! Es war aber nicht so spannend wie der Palast! Nach dem Museum haben wir ein Taxi in die Innenstadt genommen. Ich hab mich erst ziemlich gewundert, Taxis sind schließlich teuer, wir haben am Ende allerdings nur so 5? bezahlt - für 3 Personen! In der Innenstadt haben wir nach einer historischen Straße gesucht, haben die aber irgendwie nicht wirklich gefunden... Aber der Teil, den wir uns angeschaut haben, war auch echt schön! Yebin hat mir dann noch einen Reisdrink ausgegeben, ein typisch koreanisches Getränk! Hat allerdings ein wenig merkwürdig geschmeckt! Vor allem die aufgeweichten Reiskörner, die mit durch den Strohhalm gekommen sind waren komisch! Aber ich glaube sogar, ich könnte mich dran gewöhnen! Zwischendurch sind wir dann noch in ein kleines Café und haben uns einen Tee und kleine Reissnacks gegönnt! Reissnacks gibt es in Korea anscheinend zu jeder Gelegenheit! Viel wichtiger für mich war allerdings der Tee! Er hat nämlich echt besonders geschmeckt! Es war eine Art Früchtetee, sogar mit Fruchtstücken drin! Und der Geschmack war echt besonders! Es war so eine Mischung aus sauer, süß und auch ein wenig bitter. Und alle dieser Geschmacksrichtung vereinten sich zu einem ganz anderen Geschmack! Er war irgendwie besonders, hat aber echt gut geschmeckt!

Anschließend wollte mir Yebin unbedingt noch einen Fotoautomaten zeigen. Dabei handelte es sich um einen kleinen Passbildautomaten. Draußen konnte man die Bilder dann noch bearbeiten und verzieren. Das Ergebnis konnte man sich dann ausdrucken lassen. Sie waren auch echt schön! Allerdings waren sie irgendwie sehr auf Asiaten zugeschnitten. Die Haut der zwei Mädchen sah sehr weich und perfekt aus, die von Yebin etwas brauner und die ihrer Freundin etwas bleicher, aber meine Haut war einfach nur rot... Europäisch halt. Nach dem Fotoshooting haben wir uns noch so ein merkwürdiges Eis-Hörnchen geholt. Das Hörnchen war ungefähr einen halben Meter lang, bestand aus so Reiskräckerstoff (keine Ahnung wie das sonst heißt) und war mit Soft-Eis vollgepumpt. War schon ziemlich komisch! Nachdem ich mir noch einen Schlüsselanhänger zugelegt hatte, sind wir dann richtig Essen gegangen. Ob es ein typisch koreanisches Restaurant war, weiß ich leider nicht, aber irgendwie gab es dort nur Hühnchen. Wählen konnte man nur die Größe. Wir haben uns (überraschenderweise) Hühnchen bestellt. Was kam, hat mich aber überrascht. Anders als in Deutschland bekommt nicht jeder seine eigene Portion, sondern es gab eine große Schüssel in der Mitte und jeder bedient sich. War aber auch mal ganz schön. Und das Essen war echt lecker!!!

Den Abend haben wir dann noch am Fluss verbracht. Wir hatten uns am Kiosk jeder ein Bierchen geholt und haben uns dann schön unterhalten. Yebin hat sogar noch Alex, einen weiteren Volunteer von Vitalise, angerufen und ich habe mich auch ein wenig mit ihm unterhalten. Er ist momentan beim Militär und leistet dort seinen Wehrdienst ab, der in Südkorea übrigens mindestens 2 Jahre dauert! Der Abend war insgesamt echt nett! Der Platz war voller Menschen, die sich unterhalten und zusammen was getrunken haben. Außerdem hatte er eine echt schöne Aussicht auf den Fluss und die dahinter liegende Skyline! Es war also ein gelungener Tagesabschluss! Danach bin ich dann nur noch mit der Metro zurück zum Hostel gefahren, hab dort noch etwas fern gesehen und bin schließlich schlafen gegangen. Für den nächsten Tag hatte ich mich mit Yebin verabredet! Und zwar bei ihr! Ich musste also alleine Metro fahren - und dafür sollte man ausgeschlafen sein!