Yebin II

19.July 2013 - Seoul


Am nächsten Morgen bin ich dann tatsächlich mit der Metro zu Yebin gefahren. Das hat eigentlich auch ganz gut funktioniert, bis ich an einer Station in einen Zug umsteigen musste, von dem es drei gab - und zwar mit drei verschiedenen Endhaltestellen! Zu allem Überfluss hat dann auch noch ein Koreaner versucht mir zu helfen - auf koreanisch wohlgemerkt! Irgendwie habe ich aber trotzdem ziemlich gut verstanden, was er mir sagen wollte, bei seinem ganzen Rumgefuchtel war das aber auch nicht wirklich schwer. Ich habe dann einfach auf der Karte meine Zielhaltestelle gezeigt. Aus irgend einem Grund ist er daraufhin ein wenig aggressiv geworden und hat noch mehr rumgefuchtelt, er hat sich aber bald wieder beruhigt. Ich vermute, er wollte mir sagen, dass ich den letzten Zug hätte nehmen können und die Koreaner sind irgendwie ein sehr hektisches Volk! Mir hat das Warten auf den nächsten aber nicht viel aufgemacht... waren ja immerhin nur 5 Minuten! Naja nach 1 Stunde bin ich zum Glück gut bei Yebin angekommen!

Die meiste Zeit des Tages haben wir dann in einem historischen Dorf verbracht, das dort in der Nähe war. Dort wurde gezeigt, wie die Koreaner früher auf dem Land so lebten. Es war ziemlich interessant, denn die Häuser sind ganz verschieden von denen in Deutschland. Sie waren nämlich komplett aus Holz und standen auf so einer Art "Stelzen". Und wirklich gemütlich waren sie auch nicht. Aber auf jeden Fall hat man sofort gemerkt, dass man nicht in Europa war! Nachdem wir ein wenig durch das Dorf geschlendert sind, haben wir uns noch eine kleine Show angeschaut. Es handelt sich dabei um eine Frühlingszeremonie. Sie bestand aus einer Mischung aus Tanz und Akrobatik. Die Artisten hatten dabei so komische Hüte mit einer Art "Antenne" und einem Band dran, dass sich bei der richtigen Kopfbewegung im Kreis drehte. Es sah auf jeden Fall nicht ganz einfach aus! Nach der Show sind wir noch ein wenig durch das Dorf geschlendert und haben uns unterhalten. Es hat echt Spaß gemacht! Dabei habe ich mich mehr mit Yebin unterhalten, als mich auf das Dorf zu konzentrieren. Aber der Vormittag war trotzdem echt schön!

Nach dem historischen Dorf haben wir uns wieder ein Taxi genommen und sind zu Yebins Wohnung gefahren. Yebin wollte mir nämlich ihre Familie vorstellen. Ich habe keine Ahnung warum, aber irgendwie habe ich mir Yebins Wohnung immer als eher ländliches Bauernhaus vorgestellt, aus Holz und mit Reetdach. Die Wahrheit ist, Yebin lebt in einer Wohnung in einem Hochhaus in Suwon, einem Vorort von Seoul - nicht ganz so ländlich also! Die Wohnung hat mich auch echt beeindruckt! Sie war penibel sauber und richtig modern. Die Koreaner scheinen viel Wert auf Hygiene zu legen! Ich kam mir vor, als sei ich in Quarantäne. Yebins Mutter war auch da und hat uns erstmal etwas zu Essen gemacht. Da sie kein englisch konnte, musste Yebin übersetzen, ich hab mich aber trotzdem ganz gut mit ihr unterhalten können. Und das Essen war ECHT lecker! Wieder gab es etwas zum Mischen. Die Koreaner scheinen beim Essen immer zu mischen. Während wir noch am Essen waren gab auf einmal das iPad an der Wand ein Geräusch von sich, das Zeichen, dass der Vater in die Garage gefahren ist. Mit dem Vater hab ich mich dann auch noch ein wenig unterhalten, vor allem über Deutschland, da er während seiner Arbeit bei Hyundai schon einmal in Deutschland war. Nach dem Essen hat mir Yebin noch ihr Zimmer gezeigt. Es war so ein typisches Mädchenzimmer! Gemütlich und mit vielen Postern und Fotos an den Wänden. Leider mussten Yebin und ihre Mutter schon bald zu einem Treffen. Sie haben mich also an der Metro raus gelassen und sind dann weitergefahren. Da ich noch keine Lust hatte, zurück zum Hostel zu fahren, habe ich mir noch ein wenig Suwon angeschaut. Es war echt schön und ziemlich belebt. Danach bin ich zurück zum Hostel...