Beach today?

12.June 2010 - Bowen


Meine Fahrt ging nach Bowen, einer kleinen australischen Kleinstadt ca. 8 Stunden suedlich von Cairns, wo ich die Finnin Henna treffen wollte. Sie hatte ich zuvor in Mildura kennengelernt und sie wohnt dort in einem Working Hostel, um Farmarbeit vermittelt zu bekommen. Nach meiner Ankunft in dem doch sehr verschlafenen Oertchen, war die Freude des Wiedersehens auf beiden Seiten sehr gross. Den Rest des Tages verbrachten wir groesstenteils damit die Stadt zu erkunden (ha,ha), Neuigkeiten auszutauschen und "alte", sowie neue Fotos anzuschauen. Fuer Sonntag hatten wir geplant, an den Strand zu fahren und da die Busse hier nur bis zwei Uhr nachmittags verkehren, standen wir extra frueh auf, um den ersten Bus, um 9.40 zu nehmen. Nach zehn Minuten vergeblichen Wartens an der Bushaltestelle und einem darauffolgenden Blick auf den Fahrplan, mussten wir leider feststellen, dass es sonntags gar keinen Busdienst gibt...Naja, wach waren wir jetzt sowieso schon, also machten wir uns auf den Weg zum nur wenige Minuten entfernten Front Beach, einer kleinen Liegewiese am Meer. Auf dem Weg dorthin machte ich die beeindruckende Entdeckung, dass Bowen als Schauplatz fuer die Dreharbeiten des Films Australia mit Nicole Kidman und Hugh Jackman diente, glamouroes...Abends holten wir uns etwas bei einem Imbiss und gingen damit zur gleichen Stelle, um bei Sonnenuntergang am Meer zu Abend zu essen, was geht es uns gut...Als wir uns gerade auf den Weg zurueck zum Hostel machen wollten, rief uns ploetzlich einer der am Nebentisch sitzenden mit den Worten 'Blondie, I know u" zu sich. Gemeint war natuerlich nicht ich, doch es stellte sich heraus, dass Henna mit ihm, einem deutschen Backpacker, und seiner Freundin fuenf Monate zuvor im gleichen Hostel in Sydney gewohnt hatte- schon lustig, welche Leute man in einem so grossen Land doch immer wieder trifft (so sind Esther und ich in Cairns fast mit Luca und in Melbourne mit Bikash, die wir beide aus Mildura kannten, zusammengestossen). Wir sassen dann doch eine Weile mit ihnen und ihren Freunden zusammen, bis es uns aufgrund der Meeresbrise etwas zu keuhl wurde und wir uns wirklich auf den Rueckweg machten. Montags setzten wir unseren Plan an den Strand zu fahren in die Tat um und wurden nicht enttauescht. Der Strand in einer kleinen von Felsen begrenzten Bucht ist wirklich wunderschoen, vor allem, wenn man im Sand liegt und abwechselnd auf den wolkenlosen, strahlendblauen Himmel und das glasklare, stille, vom Sonnenlicht glitzernde Wasser schaut. Von daher machte es uns auch gar nichts aus, die naechstes drei Tage dort zu verbringen und einfach nur faul rumzuliegen. Fuer Donnerstag Nachmittag war ein BBQ angesetzt, sodass wir ausnahmsweise mal ausschliefen und nicht zum Strand fuhren und ich mich endlich mal meinem Rueckflug annehmen konnte. Dies nahm auch den groessten Teil des Tages ein, denn ich hing insgesamt mindestens eine Stunde in der Warteschleife, musste zwischendurch losgehen um mir neues Guthaben fuer mein Handy zu kaufen und war hinterher extrem genervt. Wie auch immer, am Ende hat der meiner Meinung nach doch etwas unfaehige Mensch am anderen Ende der Leitung es (hoffentlich) geschafft meinen Flug fuer den 13. Juli zu buchen, sodass ich am 14. zurueck in Deutschland sein werde. Ich rate jedoch sehr davon ab, Fluege um- oder ueber Telefon zu buchen, wenn man seine gute Laune nicht dringend loswerden moechte. Gluecklicherweise habe ich diese aber einige Stunden spaeter, beim BBQ zusammen mit fast allen anderen Hostelbewohnern, wiedergefunden. Als es irgendwann zu kalt wurde um am Meer zu sitzen, verzogen wir uns zuerst in den Gemeinschaftsraum des Hostels und nachdem wir auch von dort verschwinden mussten, mit den letzten zehn Verbliebenen zu einer spontaten Raumparty in einem dreier Zimmer...Die Party sollte am naechsten Tag weitergehen, es war schliesslich Wochenende und wir wollten Bowen's einzigen Nightclub kennenlernen. Club ist ja ein dehnbarer Begriff, doch ein bisschen laecherlich war es in diesem Fall schon. Wir hatten trotzdem eine sehr lustige Zeit dort, fanden aber, dass die Taxifahrten hin und zurueck (welche dank Abba und einem sehr netten Taxifahrer eine Party fuer sich waren) es nicht wirklich wert sind und man dort nicht unbedingt noch einmal hin muss. Aus diesem Grund war unser Ziel am naechsten Abend der Pub, direkt im Ort, nur ein paar Meter vom Hostel entfernt, doch als wir dort gegen elf Uhr abends einlaufen wollten, mussten wir leider feststellen, dass dieser bereits geschlossen war. Also lief die ganze Gruppe durch den Ort, um nach einer anderen Feiermoeglichkeit zu suchen, doch nichts hatte mehr geoeffnet, da es wohl einen "Skandal" in einem Pub gab, woraufhin alle anderen Lokalitaeten ebenfalls schliessen mussten...Die Besitzer eines mexikanischen Restaurants konnten wir jedoch ueberzeugen noch etwas mit dem Schliessen zu warten und die Musik lauter zu drehen, wenn auch nur fuer eine Stunde. So mussten wir anschliessend wieder Vorlieb mit den Raeumlichkeiten unseres Hostels nehmen, auch nicht so schlimm, da ja sowieso alle Bewohner wach waren. Fazit: Bowen hat KEIN Nachtleben, doch wir haben es trotzdem geschafft drei Tage hintereinander zu feiern und dabei sehr viel Spass zu haben, das ist doch auch etwas. Sonntag war damentsprechend auskurieren und gutes australisch- englisches Essen, Fish&Chips, angesagt, bevor wir montags wieder mit unserem Strandritual fortfuhren...