Westkuestentour Teil 4

12.May 2009 - Broome


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Doch der nächste Tag wurde noch besser, ich würde sogar fast behaupten, dass er einer der besten Tage war, die ich in Australien hatte. Diese Mal war die Weano Gorge an der Reihe, und hier wurde es richtig abenteuerlich! Denn auch hier haben wir uns wieder durch die Schluchten zu schönen Wasserpools begeben, doch die Wege dorthin waren ein wenig anspruchsvoller. Auf dem ersten unserer zwei Walks mussten wir beispielsweise an steilen Felswänden an dem einen oder anderen Wasserteich vorbeiklettern, bis wir zum sogenannten "Spiderwalk" kamen, wo die Schlucht zu einer so engen Felsspalte wurde, dass wir uns mit allen Vieren spagatähnlich über einem Wasserstrom hindurchbewegen mussten. Das hat nicht nur sehr viel Spaß gemacht, sondern uns auch wieder zu einem Wasserloch geführt, das dank Isolierung durch die hohen Felswände und dem dadurch fahlen Licht toll aussah und in dem wir uns zur Belohnung nach Belieben abkühlen durften. Danach ging es den gleichen Weg wieder zurück zu einem kurzen Lunch am Bus, von wo aus wir auch unseren zweiten Walk starteten, diesmal allerdings in die andere Richtung. Die größten Hindernisse auf dem Weg waren diesmal unter anderem ein See, den wir nicht umklettern konnten und deswegen durchs hüfthohe Wasser waten mussten, und natürlich wieder die eine oder andere gewagte Klettereinlage. Kurz vorm Ziel, dem sogenannten Handrail Pool, wurde der Weg noch riskanter, als wir zum namensgebenden Geländer kamen, das den einzigen Halt auf den recht steilen und rutschigen (da feuchten) Felsen bot. Danach mussten wir uns neben einem kleinen Wasserfall noch an einem Seil ein Stück nach unten abseilen, bis wir endlich das Wasser erreicht hatten. Doch auch hier hat sich der schwere Weg, der übrigens wieder sehr viel Spaß gemacht hat, mehr als gelohnt, denn der Handrail Pool war wunderschön! Für diejenigen die mochten war der Weg hier allerdings noch nicht zu Ende, denn auf der anderen Seite des Pools verengte sich die große Schlucht wieder und man konnte noch ein Stückchen weiter, zu einem Wasserfall, den man allerdings nur durchs Wasser erreichen konnte. So konnten wir durch eine sehr enge Stelle schwimmen, die teilweise keine zwei Meter breit war, zur Rechten und Linken ein weiteres Mal nur hohe, senkrechte Felswände, das Licht sehr gedämmt. Es sah alles aus wie in einer Schatzhöhle eines Piratenfilms?einfach nur gigantisch! Nachdem wir das alles lange genug auf uns wirken lassen haben, machten wir uns auf den Weg zurück zum Bus und dann weiter zum Camp, wo wir unseren letzten Abend in Karijini bei ein Paar Bierchen und gutem Abendessen ein wenig gefeiert haben. Wie schon gesagt, ein wirklich einzigartiger Tag!
Und damit war die Tour leider auch schon fast vorbei, denn für die nächsten Tage warteten leider wieder viele viele Kilometer darauf, zurückgelegt zu werden, denn bis zu unserem Endziel Broome war es noch ein gutes Stück. So haben wir den Großteil von Tag neun und zehn also im Bus verbracht und sind vom Inland wieder in Richtung Küste gefahren, vorbei am Industriestädtchen Port Hedland bis zum Campingplatz der Pardoo Cattle Station, wo
Wir für unsere letzte Nacht geblieben sind und wieder in Swags unter freiem Himmel geschlafen haben. Am letzten Tag sind wir nach einem kurzen Stopp zum Muschelsammeln am schönen 80-Mile Beach dann den restlichen Weg bis nach Broome durchgefahren, wo wir gegen Nachmittag angekommen sind. Damit war es geschafft, wir hatten innerhalb von zehn Tagen über 3000 Kilometer zurückgelegt?und dabei auch noch sehr viel Spaß gehabt! Nachdem jeder das Hostel bezogen und seine wohlverdiente Dusche genommen hatte, trafen wir uns am Abend nochmals alle in einem Restaurant, wo wir bei gutem Essen eine tolle und erfolgreiche Tour gebührend beendet haben, die - da bin ich mir sicher - keiner von uns so schnell vergessen wird! Gegen später hat dann ein (leider etwas dezimierter) Teil der Gruppe die Feier an den Strand von Broome verlegt, um gemeinsam bei einem lustigen Kartenspiel (dreimal dürft ihr raten welches ^^) und dem einen oder anderen Drink in Alex' 21. Geburtstag reinzufeiern.
Und das wars dann auch schon, mit Broome habe ich quasi den letzten "neuen" Ort auf meiner Reise erreicht, denn alles was danach nochmals folgt, kenne ich ja schon. Die 10-tätige Westküstentour war ein tolles Finale und es war sehr schön, dass noch mal fast alles mit dabei war, was mir bisher hier in Australien schon so gut gefallen hat. Im heißen Broome werden Alex und ich jetzt noch eine Woche bleiben. Was wir hier noch so erlebt haben halte ich dann im nächsten Bericht fest, der - keine Angst, soviel verspreche ich - kürzer als die letzten sein wird ;-)
Machts gut zuhause!

Jonas