Natur, Natur, Natur und Milford Sound

15.November 2013 - Lake Manapouri


Servus zusammen,

wie gesagt, ging es nach dem Trubel aus Queenstown wieder back to nature. Ein bisschen entfernt (gut 3km) vom kleinen ?Ort? Manapouri am Lake Manapouri gelegen, fanden wir also unser Hostel. Von der Straße ging es einen Hügel hoch über eine Schotterpiste und da standen sie, die kleinen Hütten, angeordnet wie ein Dorf. Ursprünglich war eine der kleinen Hütten mit Doppelbett, kleinster Küche und Gaskocher, aber ohne Elektrizität und Toilette etc. für uns vorgesehen. Der Weg zum ?Dorfzentrum? mit den Duschen, Toiletten, Elektrizität und dem Kühlschrank war dem Vadder allerdings zu lang, sodass er meinte: ?Da will ich nicht rein!? Die Alternative war dann das sog. ?Holiday House?, ein Mehrbettenhaus mit allem vor Ort, in dem wir dann auch ein Zimmer belegen konnten. Von diesem und allen übrigen Häusern bot sich ein grandioser Blick über die Felder hin zum See mit Gebirgspanorama ? ziemlich fett!

Wegen guter Wettervorhersage haben wir uns gleich am zweiten Tag in Richtung Milford Sound aufgemacht. Der berühmteste Sound (eine Art Fjord) inmitten eines großen Fjordland-Nationalparks. Aufgrund der langen, aber sehr schönen Anfahrt (140 km einfach) mitten durchs Gebirge, mussten wir schon um 7.00 Uhr losfahren. Einerseits haben wir dadurch die Bus-rush hour vermieden, andererseits planten wir noch eine Gipfelbesteigung auf dem Rückweg. Ein kleines ?Highlight? war der Homer-Tunnel durch ein Gebirgsmassiv. Sein Bau um die 40er Jahre dauerte 20 Jahre, er ist sehr schmal, ziemlich steil, dunkel und überall tropft es. Nachdem es ein paar Unfälle gab, haben sich die Kiwis gedacht: ?Mal lieber einspurig mit Ampel befahren lassen?. Wir dachten uns:?Besser is es? und waren froh, als wir wieder draußen waren.

Den Sound an sich haben wir touri-like mit dem Boot durchfahren. Superschöne Fjordlandschaft mit dem bekannten Fotosymbol des ?Mitre Peak? ? ein zentraler Berg im Sound, der die Form einer Bischofsmütze hat. Auf dem Rückweg haben wir dann wie angesprochen den Key Summit bestiegen, der wohl aufgrund des Naturlehrpfads am Gipfel und des 360°-Bergpanoramas zu den schönsten Wanderungen der Welt zählen soll.

Im Hostel haben wir diesmal eine nette Singapurerin kennengelernt (ich hatte natürlich gleich ein paar Anknüpfungspunkte). Die 27-jährige Hong Mei Pang kurz ?Mei? arbeitet im Hostel, sprich putzt und kann dafür im Hostel übernachten. Diese sog. ?Wwoofing? machen viele Backpacker, die länger bleiben und Geld sparen wollen. Der Vadder hat ihr auch versucht das ?richtige? Spülen beizubringen ? allerdings vergeblich. Wie ich es aus meiner Zeit in Singapur kenne und wir auch hier in NZ bei vielen beobachten, wird oft unter fließendem Wasser, also ohne Stöpsel (und meistens ohne Spühlmittel) gespült :) Ein nicht hinnehmbarer Zustand fürn Vadder. Aber alle seine Versuche, die Welt in der Hinsicht zu verbessern, sind bisher gescheitert :D

Bei einer kleinen Wanderung an den See Manapouri hat uns Mei heute nach ihrem ?Feierabend? begleitet. Sie versteht sich ganz gut mitm Vadder und hat ihn oft mit ?Papa? angesprochen (vermutlich auch aufgrund seines teils belehrenden Charakters ;)).

Mit der Fahrt zurück zur Ostküste der Südinsel verlassen wir also den südlichsten Punkt unserer Tour mit dem nächsten Ziel Dunedin. Nahe dieser wieder größeren Hafenstadt übernachten wir auf der vorgelagerten Halbinsel in einer Art Bauernhof.

Cheers
Thomas und Josef

PS (von Josef):

Hier noch ein Nachtrag zu unserer letzen Tour in Queenstown auf den Ben Lomond. Mit seinen knapp 1.800 m ist er relativ niedrig und auch ?leicht? zu besteigen. Da aber ein Wanderführer von ausgesetzten Stellen berichtete, habe ich (der Vater) immer vorsichtig Ausschau gehalten ? aber es gab keine ausgesetzten Stellen. Nur sehr sehr steil wars?

Martha, Xari und Conny kennen ja den Weg Rietzler Alpe im Kleinwalsertal. Dieser Weg war die ganze Strecke noch etwas steiler und auf dem Rückweg ging es natürlich immer sehr bergab ? habe an mein Schwesterlein gedacht, die damit auch immer Probleme hat?. Thomas meinte immer ganz cool, ob ich heute wieder mit angezogener Handbremse laufe. Am nächsten Tag jammerte er aber auch ganz schön rum ? alles tat ihm weh.