Hector, Hokitika und Arthurs Pass

26.October 2013 - Hector


Grüß Euch,

wie beim letzten Bericht angekündigt, sind wir nach Hector (genau genommen nördlich davon) gefahren, weil das Hostel gemäß Empfehlung so besonders sei. Und das war es wirklich: Mitten im Nirgendwo, an einem steilem Hang gelegen, quasi mitten im Urwald und nur zu Fuß über einen steilen 10 minütigen Buschwalk zu erreichen. Unser Gepäck hat der nette und sehr gesprächige David (unser 62 jähriger Host, der mit im Hostel lebt) mit seinem Quad abgeholt. Oben angekommen im sog. Old Slaughterhouse waren wir fasziniert von der Aussicht über das Meer mit seiner starken Brandung, dem schönen, großen Holzhaus und der Ruhe und Abgeschiedenheit (kein Internet, kein Fernsehen, Gasofen, Elektrizität mittels Wasserrad an einem Bach). Neben einer anderen (nach NZ ausgewanderten) Deutschen, die schon seit Jahren Stammgast ist, waren wir die einzigen Gäste.

Von hier aus haben wir einen Tagesausflug noch weiter nach Norden (nach Karamea) gemacht, der uns zu sehr abwechslungreicher Natur und abenteuerlichen Spots geführt hat: Regenwald, beeindruckende Strände, riesige ausgehölte Gebirgsbögen (sog. Arches) und stockdunkle Höhlen. Tags drauf haben wir die Idylle schon wieder verlassen müssen. Kurz vor der Abfahrt haben wir uns noch das für die Stromversorgung des Old Slaughterhouses wesentliche Wasserrad zeigen lassen. Dafür ging es in einem Flussbett 150 Meter steil bergauf und da stand es, das kleine Ding :) (siehe Bild).

Anschließend haben wir uns auf den Weg in Richtung Süden nach Hokitika gemacht. Die Strecke dorthin war einfach nur krass und wohl einer der schönsten Küstenstrecken der Welt. Beeindruckende Felsformationen, wie die sog. Pancake Rocks (schauen aus wie aufgeschichtete Pfannkuchen), riesige menschenleere Strände und Steilküsten (inkl. Seelöwen) ? die Kamera hat geglüht :) Südlich von Westport haben wir Halt am The Bay House Café gemacht. Ein ausgezeichnetes Restaurant, das mit wundervollem Ausblick auf die Tauranga Bay wohl einer der schönsten Plätze ist, um ein Mittagessen (sehr gute Seafood soup) zu genießen.

Hokitika war eigentlich nur als Zwischenstopp zur Fahrt zum Franz Josef Gletscher gedacht. Jetzt war es der für die Fahrt nach Christchurch. Die eine Nacht hier hat sich aber schon allein wegen dem superschönen Sonnenuntergang über der rauhen See und dem schönen, direkt am Strand gelegenen Hostel gelohnt.

Weiter ging es dann am nächsten Tag über einen der wenigen Gebirgspässe von der West- zur Ostküste. Der Arthur?s Pass führte uns weit nach oben, durch wunderbare Gebirgslandschaft mit hohen, schneebedeckten Gipfeln und wieder hinunter Richtung Meer nach Christchurch.

Hier sind wir nun angekommen in der Stadt, die 2010 von starken Erdbeben schwer beschädigt wurde (viele Straßen sind immer noch gesperrt und von Häusern stehen nur noch die Fassaden) und über 2 Jahre mit Nachbeben zu kämpfen hatte. Seit einem Jahr ist es nun ruhig und wir hoffen auch, dass das die nächste Zeit so bleibt ? ob unser kleines ?Chalet? nochmal ein Erdschaukeln aushält, wagen wir nämlich zu bezweifeln :D

Mehr News vom Katastrophentourismus hier aus Christchurch gibt?s beim nächsten Mal?

Cheers
Thomas und Josef