Beeindruckender Vulkan Mount Taranaki

28.November 2013 - New Plymouth


Grüßt euch,

die Südinsel hinter uns gelassen, ging es also wieder mit der Fähre zur Nordinsel. Wir hatten Glück mit sehr ruhiger See. Zurück an Land sind wir direkt nach New Plymouth gefahren (eine recht lange und ermüdende Fahrt). Schon von weitem hat man den eigentlichen Grund der Anfahrt gesehen: der riesige Vulkan Mount Taranaki (oder auch Mount Egmont), der majestätisch über der gesamten eher flachen Region trohnt.

Leider hatten wir (den ganzen Aufenthalt über) nicht wirklich Glück mit dem Wetter, so dass wir uns zunächst die Stadt angeschaut haben. Eine eigentlich ganz schöne Kleinstadt, die viel für die Attraktivität für Touristen gemacht hat. Sehr schön war der große Park mitten in der Stadt mit seiner regenwaldähnlichen Vegetation. Am Abend haben wir uns dann zu einem großen Felsen an der Küste aufgemacht, um den Sonnenuntergang anzuschauen. Janine vom Hostel meinte schon wir müssten ?climben?. Als wir über ein paar Stufen höher kamen, sahen wir dann, was sie gemeint hat ? das war wirklich klettern. Nach ein paar Metern musste der Vadder dann kapitulieren, so dass ich mich alleine zum Gipfel aufgemacht habe. Oben hatte man einen super Blick, aber leider war der Mount Taranaki zu sehr in Wolken gehüllt?
Das Wetter war auch für den nächsten Tag nicht besser angesagt, so dass wir uns die Gipfelbesteigung abschminken konnten. Da oben immer noch relativ viel Schnee liegt, hätten wirs vermutlich eh nicht gemacht, da man im Moment nur mit Steigeisen und Eispickel hoch kann (was wir beides nicht hatten). Außerdem hat uns eine weitere Sache abgeschreckt: vor zwei Wochen sind ein 30-Jähriger und seine Freundin auf dem Gipfel erfroren, nachdem sie wegen schlechtem Wetter zwei Nächte in einer Schneehöhle geblieben sind.

Also haben wir uns eine Alternative gesucht, die auch bei mäßigem Wetter (wolkig und windig) machbar schien. So sind wir früh raus und in Richtung Fanthams Peak aufgebrochen, dem kleinen Bruder des Mount Tarananki (ein kleinerer Vulkangipfel direkt nebendran, immerhin 1.966 m hoch). Erst ging es durch ein sehr feuchtes, regenwaldähnliches Waldgebiet. Anschließend durch Tussockgrasland mit Ausblicken über das Zurückgelegte - wenn die Wolken mal die Sicht freigaben. Sehr anstrengend machten es die 3.337 Stufen (ja, wir haben sie wirklich gezählt ? beim Rückweg ;)), die wir den ganzen Weg überwinden mussten, bis es dann noch schlimmer wurde: Lavageröll. Sehr steil ging es also die Südflanke des Vulkans weglos nach oben, nach dem Prinzip: Zwei Schritte vor, einer zurück. Der Vadder ist daher mehr auf allen Vieren gekrabbelt, als gelaufen :D und war kurz davor wieder umzukehren. Durch Wolken und Wind haben wir es aber letzten Endes doch bis zum Gipfel und der dortigen Syme Hut geschafft ? eine gemütliche, winzige Hütte mit Übernachtungsmöglichkeit, aber sehr ?basic?. Meistens war der naheliegende Gipfel in Wolken gehüllt, aber für ein paar Sekunden konnten wir den beeindruckenden Blick genießen. Runter ging es dann natürlich schneller. Im feinen Lavageröll war es ein bisschen wie Skifahrn ;) Dabei hats mich (Thomas!) allerdings auch zweimal hingelegt :D
Wieder unten angekommen waren wir ziemlich fertig von der bisher herausfordernsten, aber wohl auch letzten Gebirgstour in NZ. Der verregnete Tag darauf war also geprägt von lang schlafen und chillen - ab jetzt haben wir Urlaub :).

Der nächste Stop ist Raglan, eine Surferstadt mit schönen Stränden bei hoffentlich Top-Wetter.

Cheers

Thomas und Josef