Nun hat es uns doch erwischt... Die Überfahrt von Saaremaa nach Hiiumaa war noch ganz schön, aber am frühen Abend schlug das Wetter um.

Wir wollten Leuchttürme sehen und da kam uns der in Kopu gerade recht. Kopu ist ein kleines Dorf an der Küste (da stehen Leuchttürme erstaunlich oft) mit einer kleinen Kneipe dabei. Bei Ankunft sahen wir, dass abends direkt vor dem Leuchtturm ein Jazz-Konzert angesagt war. Wir entschlossen uns also zu bleiben.

Vorher wollten wir uns aber noch einen anderen Leuchtturm ganz in der Nähe anschauen. Vom Parkplatz runter meinte der Navi, "links ab"! Als folgsamer Fahrer tat ich das. Nach wenigen 100 Metern wurde aus der Asphaltstrasse eine Schotterstraße. Ok, was soll's? Irgendwann wurde die Straße aber zu einem schlechterem Feldweg. Das Auto wand und verbog sich, um alle 4 Räder auf dem Boden zu behalten. An wenden war nicht zu denken. Also Augen zu und durch!

Der Leuchtturm war ganz schön, aber wir wollten ja das Konzert hören. Es begann im strömenden Regen vor rund 40 Zuhörern. Der Regen ließ dann nach kurzer Zeit auch wieder nach, so dass wir den Rest bei trockenem Wetter geniessen konnten.

Die Band erinnerte mich ein wenig an Jean-Luc Ponty, war die Musik doch sehr von einer elektronischen Geige dominiert. Ich mußte feststellen, dass das meinen Geschmack nicht mehr so recht traf, aber immer wenn die Geige schwieg, konnte man die Musik gut anhören. Auch Klaudia hielt tapfer durch und honorierte, dass das Dargebotene von Free-Jazz weit entfernt war.

Wir beschlossen den Abend bei einem Wein und es begann zu regnen - und zwar heftig!