Die Natur war schoen...

13.November 2008 - Cape Tribulation


Unsere Vorstellung von einer guten Tour: kleine Gruppe, ausreichend Zeit und ein informativer Guide mit angemessenem Fahrstil.
Genau dieser entsprach unsere Cape Tribulation Tour NICHT!
Zwar fasste ein Bus "nur" 24 Personen, doch da wir nach einer kurzen Strecke auf 2 weitere Busse des selbsen Anbieters trafen, mit welchen wir anschliessend im Konvoi fuhren, war die so hoch gelobte ?kleine Gruppe? nicht mehr aktuell. Stops auf der Fahrt zum Cape waren ein Vertragskiosk, an dem schlussendlich auch 22 von 24 Personen ihr Geld liessen, eine schnell abgefertigte Krokodilstour im voellig ueberladenen Boot. Um die Touris bei Laune zu halten, sichtete der Captain kurzerhand ein Krokodil, was 98 von 100 Passagiern auf die Backbordseite springen liess und das Boot in gefaehrliche Schraeglage brachte. Die "fleischfressende Bestie" entpuppte sich spaeter als weniger fleischfressender Baumstamm. Wenn wir auch gegen das Anfuettern der Krokodile fuer Touristen sind, so hatt es wenig Sinn sich bei schlechten Bedingungen wie an jenem Tag (auf die Suche zu begeben. In solchen Faellen sollte der Anbieter diesen Punkt vielleicht auf einen anderen Zeitpunkt, z.B. die Rueckfahrt verlegen oder ersetzten.
Nach dieser Enttaeuschung ging es weiter zur naechsten. Ein hoechst interessanter Boardwalk(Weg auf Stegen) durch den Urwaldsumpf, allerdings nur fuer die, die dem forschen Schritt des Guids mithielten und denen 2 Erklaerungssaetze reichten. Nach 10 Minuten, 3 Stops und dem ?zufaelligen? Begegnen der anderen Gruppen (welche einfach andersherum gegangen waren) sassen wir wieder im Bus und die Horrorfahrt ging weiter. Unsere Fahrerin brachte mit ihrem Fahrstil auch den geuebtesten Magen in Verlegenheit. Angekommen am Cape Tribulation schmiss man alle schnell aus den Bussen in die vorgebuchten Zimmer, um moeglichst bald wieder bereit fuer Touri- Nachschub zu sein. Diesen Ausflug feierten wir mit dem kurz auf einander folgendem Verlust unserer Sonnenbrillen.
Was macht man sonst so im Ort am Cape? Nun, hat man hunger geht man vom Campingplatz PK's Jungle Village (auf dem wir in Blockhuetten stationiert waren) ca 20m ueber die Strasse zum Imbiss (die machen gute Pommes) oder 5m zum oertlichen Super(kleinen)markt und bezahlt Tomatensosse mit der Kreditkarte, weil das Bargeld dafuer garantiert nicht reicht! Aber Cape Tribulation ist ja auch nicht fuer seine herrliche Shoppingmeile, sondern fuer die atemberaubende Natur bekannt. So beherbergt der Nationalpark ueber 1000 Pflanzenarten, welche die Flora Europas und Nordamerikas um laengen uerbertrifft. Aus diesem Grund gehoert der Kuestenregenwald des Cape Tribulation ebenfalls zum UNESCO Weltnaturerbe. Seinen Namen verdankt das Kap James Cook welcher dort 1770 mit seinem Schiff ?Endeavour? auf ein Riff auflief (Cape Trbulation= Kap der Sorgen/ des Kummers).
Die herrliche Flora erkundeten wir auf verschiedenen Wanderpfaden auf eigene Faust mit einigen Mitreisenden. Dort zeigten sich uns unter anderem auch handgrosse (mindestens, fand Marco) Spinnen. Des weiteren besuchten wir den nur wenige Meter entfernten Strand. Dieser war beeindruckend breit und wurde zum Schauplatz eines Kokosnussweitwurfwettkampfes. Abends lud der improvisierte Pub zu einer Runde Pool und Tischkicker ein, was ein wenig Heimweh aufkommen liess.
Den naechsten Tag widmeten wir der Erforschung der Umgebung und entdeckten ein Wasserloch, welches zum Schwimmen einlud. Bei naeherem Hinsehen entdeckten wir ein Seil, das an einem Ast befestig war und fuer die folgenden Stunden fuer Unterhaltung sorgte. Allein Marco zu beobachten, wie sich dieser im Tarzan- Stil mit Hut (waterproofment- test bestanden) aus 3m Hoehe fallen liess war sehr lustig (besonders mit Badelatschen an den Fuessen). Ebenso sein schmerzverzehrtes Gesicht nach einer Rueckenlandung regte zum Schmunzeln an. Auch Jule liess dem ?Spielkind? in ihr freien Lauf... (ohne Badelatschen!). Spritzig sportiv und spassig ging es beim Wasser- Volleyball im Pool weiter. Den Abend liessen wir am Strand entspannd mit Blick in das Sternenzelt ausklingen.
Immer noch im Bann des Wasserlochs fanden wir uns dort gleich nach dem Fruehstueck wieder ein, um die restliche Zeit bis zur Abreise mit weiteren spektakulaeren Spruengen zu verbringen. Die Rueckfahrt fuehrte uns unter anderem nach Port Douglas, welches als ein Programmhoehepunkt dargestellt wurde, sich jedoch als 20 min Reinfall (gerade einmal Zeit fuer Imbiss im oertlichen Supermarkt) entpuppte. Die Fahrt fuehrte uns witerhin zu Mossman Gorge, wo Marco ein letztes Bad nahm vor Ankunft zurueck in Cairns. Damit haben wir fast alle Attraktionen die der Reisefuehrer hergibt NICHT gesehen, was den Wunsch nach einem eigenen Fahrzeug weiter in uns keimen und uns hoffungsvoll auf den vor uns liegenden Tauchkurs blicken liess...