Shawn und andere wilde Tiere

26.October 2008 - Kakadu Nationalpark


Mit den Worten ?How are you, mate? begruesste uns unser echt australischer Guide Shawn in seiner landestypisch schwer verstaendlichen Art zu unserer 3 Tages- Tour. Das Heulen des Dieselmotors begleitete uns zu unserem ersten Nachtlager im Kakadu Nationalpark. An diesem erfolgte auch die bekannte Vorstellungsrunde, welche uns als einzige Deutsche enttarnte. Der Rest der Gruppe bestand aus Leuten aus Israel, England und ,auch Australier machen einmal Urlaub, Australien. Die Wahl zwischen Swangs (grossen, robusten Schlafsaecken) und Zelten fuer die Nacht fiel fuer echte Abenteurer nicht schwer (obwohl Marco einem Frieden mit Krabbeltieren noch skeptisch gegenueber stand). So konnten wir kurz darauf, nach einem leckeren, in der Gemeinschaft gekochten Abendessen unterm Sternenzelt beruhlich in den Schlaf sinken -zumindest ca 2h, bis es anfing zu troepfeln. In der Hoffnung, dass es bald aufhoeren moege, zog man den Swag einfach weiter ueber den Kopf... Nach weiteren 15 min waren wir alle bis auf die Knochen nass. Zuflucht fanden wir, neben allen moeglichen Insektenarten, im hell erleuchteten Waschhaeuschen des Campingplatzes. Auch die Zeltbewohner gesellten sich kurz darauf zu uns mit den Worten: ?not waterproof?. Es sei nur so viel erwaehnt, es war eine groesstenteils schlaflose und sehr laaange Nacht.
Mit den ersten Sonnenstrahlen erwachten auch die Kakadus, welche jeglichen Wecker mit ihrem ohrenbetaeubenden Geschrei ersetzten. Auch der zweite Tag begann mit einigen Scherzen ueber uns in Richtung Krokodilfutter. Mit dieser Vorwarnung machten wir uns mehr oder weniger beruhigt auf den Weg zu einer Bootstour auf einem, fuer Krokodile bekannten Fluss. Ein faszinierender Ausblick bot sich uns. Tiere, die man sonst nur hinter Glas sieht, erlebten wir nun in ihrem natuerlichen Umfeld. Voegel, Wallabies und natuerlich Krokodile liessen sich von uns nicht stoeren.
Wanderungen zu den Twin Falls und 4WD- Fahrten durch den australischen Busch werden uns immer in Errinnerung bleiben. Die Augen konnten sich kaum satt sehen an den vielen Farben und Formen die die Natur zu bieten hat. Besonders beeindruckend war das abendliche Bad im Sonnenuntergang bei den ?Jim Jim Falls?. Dieses war ein wahrer Segen, nach dem stundenlangen, beschwerlichen Weg entlang eines felsigen Wasserlaufs. Eine der Unannehmlichkeiten der Wildnis stellten die Fliegen da, welche sich in grosser Zahl auf jede ungeschuetzte Nase und jedes Ohr stuerzten, nach Sonnenuntergang jedoch gegen Muecken ersetzt wurden. Wenn auch keine Schlangen, so zeigte sich uns eine weitere gefaehrliche Tierart Austrliens: sehr giftige Kroeten.
Der Abend fand mit Lagerfeuer, BBQ und Didgeridoospielversuchen einen schoenen und lustigen Ausklang. In dieser Nacht war selbst Marco zu muede um sich noch gegen Sechs- und Achtbeiner zu wehren. So erwachten wir, im Gegensatz zur ersten Nacht, am naechsten Morgen in voelliger Wildnis, aber trocken!Nach einem Fruehstueck mit Burgerresten waren wir gestaerkt fuer unsere letzte Wanderung zu einem natuerlichen Pool. Die Fahrt dorthin fuehrte durch scheinbar unwegsames Gelaende und Fluesse -alles kein Problem fuer unseren Offroad- Bus. Magroug bildete einen der Hoehepunkte unserer Tour. Auf der Klippe eines Wasserfalls gelegen, eroeffneten sich dem geduldigen Wanderer mehrere Wasserbecken, in denen man herrlich Schwimmen konnte. Die harten Jungs (z.B. Shawn) wagten sogar Klippenspruenge aus ca 20m. Die anschliessende Fahrt zu Aboriginalkulturstaetten, die millionen Jahre alte Felsmalerein mit Szenen aus vergangenen Tagen zeigen, und einem der Drehorte vom Krokodil Dundee war ein wunderbarer Abschluss unserer Tour.
Zurueck in der Stadt endete unsere Tour mit einem gemeinschaftlichen Abendessen in einer Bar.