im Paradies angekommen

20.November 2010 - Whitsunday Islands


Sa., 20.11.

Whitsunday Islands, Hook Island, Border Island, Langford Island

Von Airlie Beach ging es dann endlich ans Great Barrier Reef. Wettervorhersage: 3 Tage Regen. Wir waren optimistisch...

Insgesamt 24 Personen auf dem Segelschiff spank me, wir fuhren raus aufs offene Meer. Mal wieder war ich sehr dankbar über mein Regencape. Es regnete und stürmte. Zwischen Hook Island und Whitsunday Island hab ich mich nochmal aufs Deck gewagt und es hat sich gelohnt. Ein Blick auf zwei wunderschöne grüne Inseln. Hinter den beiden Inseln haben wir an Border Island angelegt. Nach den Schnorchelinstruktionen vom Skipper durften wir unseren ersten Schnorchelgang absolvieren. Mit Neoprenanzug, Schwimmflossen, Tauchbrille und Schnorchel (sah sehr lustig aus) :-) durften wir dann vom Schiff springen - was für mich schon die erste Herausforderung war.

OK, und jetzt Kopf unter Wasser und atmen. Verdammt, ich hab ständig hyperventiliert.
Musste mich erstmal dran gewöhnen, hatte immer das Gefühl, dass ich ersticke.
Als ich dann gemerkt habe, dass ich viel weniger Luft brauche als ich dachte, hat es auch
funktioniert. Ab da konnte ich es genießen. Das Wasser war trotz Unwetter sooo klar.
Ein wunderschöner Blick unter Wasser, eins sein mit der Natur, Fische zum Greifen nah,
diverse Korallenarten... in Worten kaum zu beschreiben!

Nach unserem Schnorchelgang ging es zurück zum Schiff. Es wurde dunkel, wir haben unser
Abendessen an Deck gegessen. Ein Goldkehlchen hat auf ihrer Gitarre gespielt und wunderschön
dazu gesungen. Blick aufs offene Meer, das Schiff schaukelt hin und her und ich weiß, ich bin im Paradies angekommen.

Am nächsten Tag ging es dann zum berühmten Whithaven Beach. Durch den National Park ging
es über Steintreppen mit natürlicher Quelle durch den Regenwald auf eine Aussichtsplattform. Dass wir auf dem Weg dahin von Moskitos aufgefressen wurden vergessen wir einfach für einen Moment :-). Von da aus gab es dann einen Blick auf den schönsten Ort, an dem ich jemals war. Die grüne Insel Whitsunday und der weiße Strand. Bei Ebbe wechseln sich Wasser und weißer Sand ab, ihr könnt euch vorstellen wie das aussah. Und dass alles, auf einer unbewohnten Insel. Ins Wasser durften wir leider nicht ohne Neopren, da die Quallenzeit gerade angefangen hat. Aber ein schöner Spaziergang im mehligen Sand war Ereignis genug.

Anschließend ging es nach Hook Island. Dort hatten wir unseren zweiten Schnorchelgang. Ich will euch mit meinen euphorischen Beschreibungen nicht langweilen - also ich sag nur: The place to be! Danach ging es weiter nach Langford Island. Dort konnte man auf einem schmalen Sandstreifen über das Meer laufen. Und Stachelrochen überquerten unseren Weg. Das war das erste Mal, dass ich so ein Ding gesehen habe und dann gleich direkt vor meinen Füßen.
So ein Ding hat übrigens Steve Irwin, den Crocodile Hunter, mit einem Stich ins Herz ermordert.
Über dem Meer ging dann die Sonne unter. Gelb, orange, rot im Zusammenspiel mit dem Wolken...
also ich übertreibe nicht. Ich hab sowas schönes wie diese Tage noch nie gesehen.

Nach dem Abendessen haben wir neben der Dachluke zu unseren Betten eine Matratze entdeckt.
Nach kurzem Probeliegen beschlossen Nadine und ich, die Nacht im Freien zu verbringen.
In unserem Schlafsaal (ca. 8m²) waren 4 Betten in denen man zu zweit schlafen musste. Außerdem waren unsere Matratzen nass und es hat gestunken. Also liegt es nahe an Deck zu schlafen :-) Es war unheimlich schön, bei Korallenmeeresrauschen und mit geschaukel unter freiem Himmel einzuschlafen... bis der Regen kam, uns weckte und wir wieder ins Stinkezimmer flüchten mussten :-)

Heute Morgen konnten wir leider nicht mehr schnorcheln, weil sich schwere Stürme
angekündigt hatten. Bei stürmendem Regen saßen wir in unseren neongelben Regenjacken an Deck :-)
In Gedanken hab ich I´m sailing gesungen. I´m sailing, stormy waters, to be near, to be free.
Und genauso hab ich mich auch gefühlt. Frei - vogelfrei!!