Qualitätskontrolle

24.September 2009 - Blenheim


Am nächsten Morgen war ich also bereit, die Fabrik in Angriff zu nehmen, doch schon im Van auf de Weg teilten mir meine chilenischen Mitarbeiterinnen mit, dass die Fabrik vorerst Niemandsland sei. Wir urden in einen Schuppen verfrachtet, in dem 60 Paletten mit Weinkartons auf uns warteten. Jeder Karton musste vorsichtig geöffnet werden, jede der zwölf Flaschen herausgenommen werden und dann hieß es, sie auf beschädigte Etiketten zu kontrollieren. Anscheinend bekam eine Generalüberholung den Etiketten nicht so gut, von zwölf Flaschen war eine mit eingerissenem Etikett.
Den ganzen Tag über schaute ich also Flaschen an, riss Kartons auf und klebte sie wieder zu und ließ einen endlosen Schwall spanisch über mich ergehen. Das ganze dauerte bis Freitag. Am Freitag war ein Ende absehbar, und aus lauter Dankbarkeit schenkte uns die Firma, denen die beschädigten Etiketten samt Weinflaschen samt Inhalt gehörten, zwei Flaschen. Das war unüblich, versicherten die Mädchen mir, normalerweise konnten sie hin und wieder Flaschen kaufen, nachdem sie vom Labor getestet worden seien.