Flaschenfabrik

28.September 2009 - Blenheim


Am darauffolgenden Montag war ich zumindest mental völlig darauf eingestellt, die letzten Paletten mit fehlerhaft etikettierten Flaschen zu kontrollieren. Aber es sollte anders kommen, zum ersten Mal betrat ich die Flaschenfabrik. Für unglaubliche 12 Stunden stapelte ich leere Kartons, die zuvor von meinen Leidensgenossen gefaltet und geklebt worden sind, auf Paletten. Oder faltete besagte Kartons. Oder verklebte sie. Oder, und das war der tollste Teil des Tages, stand für zwei Stunden am Fließband und packte Weinflaschen in Kartons, immer schön mit dem Etikett, welches dieses Mal unbeschädigt war, nach oben.
Obwohl die Flaschenfabrik nicht unbedingt ein Traumjob war, war es zumindest ein Job, sodass ich zum ersten Mal seit zwei Monaten eigenes Geld ausgeben konnte. Nach einer Woche wechselte ich sogar zur Nachtschicht, sodass ich Stefan öfter als nur während des Übergangs von Tag zu Nachtschicht sehen konnte. Im Gegensatz zu Stefan allerdings, dem versichert wurde, er könne fünf bis sechs Tage die Woche zwölf Stunden lang allen möglichen Unfug mit wahlweise Flaschen, Paletten, Etiketten, Kartons oder Maschinen anstellen, arbeitete ich eher unregelmäßig. Meistens rief John zwei Stunden vor Beginn der Schicht an, um zuzusagen oder abzusagen, sodass ich auf etwa zwei bis drei Tage Arbeit in der Woche kam.