Willkommen in der Weinregion Marlborough

08.November 2008 - Blenheim


Die Suche nach Arbeit führte uns in die kleine Stadt Blenheim. Von Christchurch aus hatten wir uns eine Unterkunft organisiert, was zu diesem Zeitpunkt nicht gerade einfach gewesen ist, da sehr viele Saisonarbeiter und Backpacker die Stadt überfluten! Ausserdem hatten wir die Zusage von einem Vineyardbesitzer, dass wir für zwei Wochen auf seinem Gut arbeiten können!

Aber dann kam alles anders: Als wir vor Ort nochmals Kontakt aufnehmen wollten, kam plötzlich keine Rückmeldung mehr von dem guten Mann...
Also verbrachten wir dann die nächsten zwei Tage damit, uns eine neue Arbeitsstelle zu besorgen. Im Arbeitsvermittlungsbüro von Blenheim bekamen wir dann die Nummer von Julie, bei der wir auch sofort am nächste Morgen starten konnten.

Tag 1: Zusammen mit 20 anderen Saisonarbeitern werden wir um 7.00 Uhr in einer Autokolonne zu einem Weingut kutschiert (ähnlich den polnischen Spargelstecherkolonnen bei uns in Deutschland) und in die Kunst des Bud Rubbings eingewiesen.

Das Bud Rubbing: Man nehme einen groben Gummihandschuh, eine Weinreebe und eine Hand voll Saisonarbeiter. Diese rubbeln dann von Kniehöhe abwärts mit dem Handschuh die frischen Knospen und Triebe vom Stamm ab. Das den ganzen Tag lang und an ca. 2.300 Pflanzen pro Person. Das gibt dann 4.5 neuseeländische Cent pro Pflanze und macht einen Tageslohn von ca. 100 $. Inklusive Sonne, frischer Luft und toller Umgebung! Wenn nur nicht der Muskelkater vom ständigen Bücken wäre!!

2. Tag: Immer noch Bud Rubbing! Noch mehr Sonne! Noch mehr Muskelkater!

3.Tag: Julia kann kaum noch normal gehen aber zum Glück kein Bud Rubbing mehr. Der Tag startet mit dem sogenannten Wire Lifting.

Das Wire Lifting: Hierbei geht bzw. eilt (falls on contract gearbeitet wird) der Saisonarbeiter durch die Reihen und spannt ein Drahtseil, das auf dem Boden liegt, auf eine bestimmte Höhe von Holzpfosten, die zwischen den Pflanzen in regelmässigen Abständen stehen. Dies soll die Pflanzen einerseits vor zu starkem Wind schützen und dafür sorgen, dass die Triebe nach oben wachsen.

Eine, wenn man den Arbeitsschritt erst einmal verstanden hat, sehr angenehme Arbeit, mit der sich auch gut Geld verdienen lässt! Allerdings durften wir diesen Arbeitsschritt nur für ca. eine Stunde ausüben. Danach folgt das Doubling!

Das Doubling: Hierbei untersucht man jede Weinreebe einzeln und entfernt überflüssige, doppeltgewachsene Triebe und dünnt die Pflanze am Stamm aus. Da dieser Arbeitsschritt mit einem gewissen Mass an Sorgfalt ausgeübt werden muss, wird er aber auch leider nur stündlich mit 12 $ bezahlt! Ist aber auch eine leichte Arbeit.

4. Tag: Doubling, Doubling, Doubling!

Sonntag: Erholung vom Muskelkater!

5. Tag: Es regnet! Am vereiinbarten Treffpunkt stehen wie jeden Morgen die Saisonarbeiter, um zur Arbeit gefahren zu werden. Als nach einer halben Stunde immer noch kein Anzeichen von Julie und dem anderen Supervisor in Sicht ist, erhalten wir dann auch per SMS den Hinweis, dass bei Regen nicht gearbeitet wird! Super Kommunikation! Aber so sind sie halt, die Neuseeländer...
Morgen gehts dann hoffentlich weiter!