Endlich der erste Great Walk

14.December 2008 - Abel Tasman Park


Nach fuenf Wochen harter Arbeit auf den Weinfeldern Blenheims war es langsam wieder an der Zeit, den Schalter wieder von Work auf Travel umzulegen! Ausserdem wurde es ja langsam Zeit, den ersten Great Walk in Angriff zu nehmen, nachdem die ersten beiden Versuche ja leider gescheitert waren! Zudem fuehlten wir uns nach der harten Feldarbeit koerperlich bestens geruestet fuer den 40 km langen Abel Tasman Walk! Auch die Tatsache, dass wir den Walk an zwei Tagen abhaken mussten, da nur noch in einer Huette zwei Betten fuer die Uebernachtung frei waren.

Tag 1: Mittags ging es mit dem Wassertaxi von Marahau zum Totaranui Beach, dem Startpunkt unserer Wanderung. Dort mussten wir dann auch direkt durchstarten, da wir auf der ersten 20 km Etappe zwei Passagen ueberqueren mussten, die nur bei Ebbe passierbar sind. Auf jeden Fall waren wir viel zu frueh an der ersten Passage und mussten fast 2 Stunden warten, bis wir dann in Unterhosen und Gepaeck ueber den Kopf haltend durch huefthohes Wasser waten mussten! Danach ging es dann zuegig weiter und die zweite Passage konnte dann mit angezogenen Hosen durchquert werden! Das Wetter war uebrigens einmalig und die Aussicht sensationell! Nach 5,5 Stunden erreichten wir dann schliesslich abends die Huette fuer unsere Uebernachtung, die wir uns mit 26 anderen Wanderfreunden (nennt man die so??) teilten.

Und als es Nacht wurde im Abel Tasman National Park kam - ganz ohne Vorwarnung - monsunartige Regenfaelle (an dieser Stelle hat der Autor aufgrund der erlebten und noch nicht verarbeiteten Ereignisse einen leichten Hang zur Uebertreibung...)!!

Aber wir waren ja Dank unserer Globetrotter-Allwetter-fest-Ausruestung auf jegliche Eventualitaeten bestens vorbereitet. Hatten wir den ganzen Kram wenigstens nicht umsonst mitgeschleppt!

So ging es dann am zweiten Tag puenktlich um 8 Uhr morgens auf die zweite 21 km Etappe:

"Abel Tasman National Park - Regen - Wind - die Outdoorausruestung sitzt!"


9 Uhr: Unter der Regenjacke stellt sich ein leichtes Feuchtegefuehl ein! Kein Grund zur Panik!

10 Uhr: Die Regenhose verliert langsam aber sicher den Kampf gegen das Wasser! Aber wir sind ja nicht aus Zucker!

11 Uhr: Regenjacke und -hose haben jegliche Wasserabwehrfunktion eingestellt! In Dominics Wanderschuhen steht das Wasser! 14 km bis zum Ziel! Die Stimmung des Wanderduos tendiert gegen 0!

12 Uhr: Alles nass! Nirgendswo ein Dach zum unterstellen! Nirgendswo Zeit, um Proviant auszupacken! Hunger!

13 Uhr: KEIN BOCK mehr! Scheiss Wandern!

14 Uhr: Julia hat seit einer geschlagenen Stunde nichts mehr gesagt! Geistesabwesend setzt sie einen Fuss vor den anderen! Der Ruecken tut weh! Zu viel Gepaeck! Noch mehr Hunger! Es gibt doch tatsaechlich noch ein paar geistesgestoerte Wanderer, die uns entgegen kommen und sich in den endlosen Dschungel des Abel Tasman begeben! alle bekloppt! Noch sind die am lachen... wenn die wuessten...

14.30: Zwei nasse, in schwarze Kleidung gehuellte Gestalten mit blassen Gesichtern passieren schwankend den Ausgang des Abel Tasman National Parks! Schweigend begeben sie sich zu einer handvoll anderer blasser Gestalten, die zusammengekauert Schutz unter einer einfachen Huette suchen und auf den Bus zurueck in die Zivilisation warten!

Abel Tasman - Ende...