Buntes Rocket Festival

12.May 2012 - Savannakhet


Aus Champasak ging es hoch nach Savannakhet, wieder ueber Pakse. Hier haben wir endlich erfahren wo das alljaehrliche Volksfest ?Boun Bang Fai? stattfindet. ?Bang Fai? heisst Rakete und ?Boun? Fest, es ist also das Raketen-Fest, das dazu dienen soll die Goetter anzuregen es regnen zu lassen. Jedes Jahr zu Beginn der Regenzeit wird es gefeiert, doch weiss man bis einige Tage vorher nie ganau wann und wo es stattfindet. Von daher hatten wir Glueck und konnten mit dabei sein. Es war wie ein grosses Dorffest einige Kilometer entfernt von der Stadt, bei dem wir als absolut einzige Westler mal wieder die Hauptattraktion waren. Riesige handgemachte Raketen wurden vor Ort mit Schiesspulver gestopft und von Holzgeruesten aus in die Luft geschossen. Wessen Rakete am hoechsten fliegt, gewinnt einen Pokal. Ein schoenes Spektakel.
Eine grosse Buehne war aufgebaut, jede Menge Staende mit Essen, eine Huepfburg, Karussels und es gab auch Knaller und kleine Raketen zu kaufen. Das Witzige war jedoch, dass es wirklich nur darum ging die Raketen moeglichst hoch zu schiessen und es keine Explosionen gab, ausser von den Miniknallern. Auch fand das Fest am Nachmittag statt, sodass es nicht wie ein Feuerwerk war, sondern wie ein richtiges Dorffest mit Unmengen Bier, Musik und Tanz. Ganz ungefaerhlich war das Ganze jedoch nicht, denn natuerlich kommen die Raketen ja auch wieder runter und wenn mit einem mal alle auseinanderlaufen, laeuft man besser mit... Zum Glueck ist nichts Ernsthaftes passiert, aber man sollte die Raketen schon im Auge behalten. Auch waren viele Moenche da, die ihre eigens gebauten Raketen dabei hatten. Urspruenglich waren es nur die Moenche, die die Kunst des Raketenbaus beherrschten. Es war interessant die Moenche in ihrer enthaltsamen bescheidenen Lebensart zusammen mit den saufenden Dorfleuten zu sehen.

In Savannakhet haben wir auch zu Fuss die Gegend erkundet und haben die bis jetzt einzige katholische Kirche gefunden, die die Franzosen am Marktplatz im Stadtzentrum aufgestellt haben. Als wir so darin rumgewandert sind, hat Kai sich den Zeh an einer Gebetsbank gestossen. Ob er nun gebrochen ist oder nicht wissen wir nicht, aber nachdem er ein paar Tage blau war, tut er jetzt kaum noch weh.