Great Ocean Road

12.January 2010 - Torquay..Lorne


Am heutigen Morgen ging es ohne Mannschaftsmurren (erstaunlicherweise) zeitig raus. Nach 2 Tagen ohne Sehenswürdigkeiten und wenig Erzählenswerten gab es endlich wieder Sightseeing. Ziel 1 wurde die Hauptstraße (Lydiard St.) von Ballarat. Durch den Reichtum des einstigen Goldrausches entstanden nach 1850 wohl einige der schönsten viktorianischen Bauten Australiens, was wir nicht abstreiten können. Wenn man einige Bauten sieht, glaubt man, die stehen schon hunderte von Jahren dort. Dabei sind sie noch gar nicht so alt. Eher zufällig landeten wir auch auf einem Teil des Campus der hiesigen Uni. Der war schön angelegt und mit viiiiiieeeel Grün, da läßt es sich bestimmt gut aushalten. Erstaunlicherweise begegneten wir keiner Seele auf dem Campus. ??? Das gibt's in Cottbus noch nicht mal in den tiefsten Semesterferien. Anschließend ging es pünktlich zur Öffnung des Goldmuseums in dieses. Dort gab es jede Menge zu bestaunen. Auch wenn in Ballarat die Goldrauschzeiten längst vorüber sind, ist es erstaunlich, dass immer nach richtig große Goldbrocken in der Umgebung gefunden werden. Leider haben wir aber kein Metallsuchgerät mit (wäre nicht nur zum Gold aufspüren, sondern auch zum Wiederfinden verlorener Autoteile nützlich). Nach dem Museum ging es weiter zum eigentlichen Highlight, dem Souvereign Hill. Das ist der Nachbau einer authentischen (behaupte ich mal) Goldgräberstadt nach 1850. Diese war erstaunlich groß angelegt und hatte alle damaligen Gewerke (Bakery, Undertaker, Bar, Pferdekutschen ...), die zudem auch alle in Betrieb waren und besichtigt werden konnten. Besessen vom Gold wollten wir natürlich auch unter Tage in die Mine und checkten ein, durften aber Nichts mitnehmen. Dafür erfuhren wir einiges aus der damaligen Arbeit. Eine Zeitlang lag damals die Lebenserwartung der angestellten Minenarbeiter bei 35 Jahren. Das war uns zu wenig, also wieder an die Oberfläche um selbständig Gold zu waschen. Wie es geht, erfuhren wir durch fachgerechte Anleitung und es klappte auch. Allerdings machte der Glanz des Goldes uns fast zu gierigen Tieren und bevor es zu handfesten Auseinandersetzungen kam, zogen wir weiter. So war der heutige Traum vom schnellen Reichtum dahin. Weiter fuhren wir nach Torquay an die Küste. Hier ist ein toller Surfstrand und die berühmte Great Ocean Road beginnt (oder endet) hier. Die Great Ocean Road wurde einst als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zwischen den Weltkriegen an der Küste in den Fels gehauen. Heute ist sie eine der schönsten Küstenstraßen der Welt mit herrlichem Panorama. Wer also an der Küste entlang fahren will, muss hierzu nicht extra Krauses Ostseeautobahn benutzen. So etwas gibt es auch hier in der Nähe und die ist außerdem noch schöner und hat weniger Verkehr. Leider wurde es an der Küste nichts mit unserem ersehnten Sprung ins Meer, es regnete kräftig. Klar, denn wir sind seit fast 48 Stunden wieder auf dem Kontinent. Waren es gestern noch so an die 45°C, so ist es heute nicht einmal mehr halb so warm (mit knapp 20°C ;-) Kommt es morgen noch einmal zu solch einem Temperatursturz, dann können wir hier auch die Schneeketten aufziehen. Aber zunächst geht es weiter, mit kleinem Abstechern, die Great Ocean Road gen Westen. by S.