Hallo South Australia!

23.April 2012 - Adelaide


Soo,weitergehts!
Michael hatte uns noch gute Tips für die Strecke Melbourne ? Adelaide gegeben, weil er sie vor einer Woche selbst zum ersten Mal gefahren war um sein gekauftes Motorrad abzuholen. Die erste Hälfte der Great Ocean Road (die Straße am Meer entlang) sind wir an dem Tag dann gleich noch gefahren. Wir hatten schon von mehreren gehört, dass erst der zweite Teil spektakulär sein sollte, jedenfalls hofften wir darauf, denn das, was wir bis dahin gesehen hatten, war eigentlich nicht anders als jede andere Straße, die wir am Meer entlang gefahren waren (plus es hat geregnet und war neblig/bewölkt, gute Sicht hatte man eh nicht). Ich hab abends echt gebetet, dass das Wetter am nächsten Tag besser wird ? ohne Sonne schaut alles total trist aus und man hat eigentlich garkeine Lust, das Auto überhaupt zu verlassen. Kaum schlag ich früh die Augen auf: bewölkt und Regen! Glücklicherweise ist das Wetter dann im Eiltempo besser geworden und nach weniger als einer Stunde hatten wir Sonnenschein. Der zweite Teil war tatsächlich um einiges spektakulärer und wir sind in einer Stunde maximal 10 km vorangekommen, weil man ständig anhalten und sich etwas anschauen konnte. Bizarre von der Sonne angestrahlte Felsformationen, das Meer?.irgendwie hat die Ecke schon echt etwas mystisches. Da es ziemlich schwer ist, das alles in Worte zu fassen, versuchen wir beide in den nächsten Tagen mal ein paar Bilder hochzuladen. Gerade als wir die spannende Ecke der Great Ocean Road verlassen haben, waren urplötzlich wieder Wolken da und binnen 5 Minuten hat es wieder geregnet! Crazy! Demnach sind wir nur noch gefahren. Hier ist es teilweise richtig karg und man fährt 100km von einem Dorf zum anderen ? zwischen den Sachen, die wir anschauen wollten, war also immer viel Fahren involviert. Unser nächster Stop war ein ?Wildlife Crater? ein ziemlich großer Vulkankrater, der mit Bäumen und Grünzeug überwuchert war und in dem extrem viele Tiere leben. Wir kamen leider ziemlich mit der Dunkelheit an und haben nur noch ein paar Emus und Kängurus gesehen, weil es uns aber gefallen hat, haben wir einfach inmitten des Kraters genächtigt um am nächsten Morgen ein paar Walks zu machen. Dummerweise lief das dann ziemlich blöd ? die Straße, die in den Krater hineinführte war eine Einbahnstraße und weil wir ein bisschen zu faul waren den kompletten Weg zum Beginn der Walks zurückzulaufen, dachten wir, wir fahren einfach einmal aus dem Krater raus und dann wieder rein. Dummerweise kam der Weg woanders raus, als er reingeführt hat. Da der Krater relativ groß war, haben wir den Eingang nicht mehr gefunden und sind betrübt abgezogen. War ziemlich deprimierend. Nächstes Ziel war der angeblich schönste Strand an der Südküste, den wir wegen schlechtem Wetter auch skippen mussten. Und dann waren wir schon in South Australia. Kurz hinter der Grenze haben wir in Mount Gambier zwei ziemlich coole Sachen angekuckt ? einmal das ?Umpherstone Sinkhole? ? ursprünglich war das einmal eine Höhle im Sandstein, die eingebrochen ist. Die Höhle ist aber nicht irgendwie eingebrochen, sondern hat einen Kreis mit ca 20 Meter Durchmesser hinterlassen, richtig senkrechte Wände und der Boden liegt jetzt vielleicht 5 Meter unter der Erdoberfläche. Das Loch im Boden wurde bepflanzt und ist heute eine Art Garten. Die Sinkhole Wände sind komplett mit Efeuähnlichen Pflanzen überwuchert, man kann über eine Treppe hineinlaufen und findet sich zwischen Palmen und Rosenbüschen. Schwer zu beschreiben, auch hier versuchen wir Bilder hochzuladen. Die andere Sache war der ?Blue Lake? ein Kraterlake (so viele Krater in der Gegend). Durchschnittlich 70 Meter tief, super sauberes Wasser, mit dem die komplette Stadt versorgt wird (und die ist nicht gerade klein, nach Adelaide die größte in South Australia). Das besondere ist aber die Farbe. Im Laufe des Jahres verändert sie sich von grün zu grau und dann zu richtig dunklem blau. Das passiert jedes Jahr ? zu dem Zeitpunkt, als wir da waren, war er noch dunkelblau. Warum das so ist, konnten wir aber keiner der Informationstafeln entnehmen.
Dann folgte wieder eine lange lange Periode Autofahren und schon waren wir in Reichweite von Adelaide. Kurz vorher kamen wir aber noch an nem coolen Touristendörfchen vorbei. ?Hahndorf? genannt, Australiens ältestem deutschen Dorf. Es war natürlich touristenüberflutet und teuer, aber man konnte von Bierkrügen über zig verschiedene deutsche Biere (25$ der Maßkrug!!) zu Birkenstock Schuhen, Brezen, Bratwürsten, Bienenstich und mehr so ziemlich alles kaufen, was man irgendwie mit den Deutschen assoziieren kann. Unterlegt von deutscher Blasmusik, Nussknackern in jedem zweiten Fenster und überall Bayerische Flaggen ? eben so ?typisch deutsch?, wie heutzutage kein Dorf mehr in Deutschland zu finden ist.
Am nächsten Tag waren wir dann auch schon in Adelaide. Wir wurden von Michael vorgewarnt, dass Adelaide die ?Stadt der Kirchen? genannt wird und absolut unspektakulär ist. Möglichst schnell wieder verlassen. Ich hatte mir einige Punkte rausgeschrieben, die ich eigentlich ganz gerne sehen wollte, aber schon nach dem Besuch in der Visitor Information ist uns die Lust auf die Stadt vergangen. Eigentlich wollten wir nur Informationen über die Strecke nach Alice Springs einholen. Wir wollten auf dem Hinweg ziemlich direkt nach Alice Springs durchfahren (1600km) und dann auf dem Rückweg die ganzen Sehenswürdigkeiten wie den Ayers Rock abklappern. Ebenso wollten wir bei der Hälfte der Strecke den Highway verlassen und etwas in den Busch fahren um ein paar abgelegenere Sachen wir den ?Lake Eyre? anzuschauen, einem rießigen Salzsee. Der Angestellte, dem wir zugeteilt worden waren, wurde aber sofort hysterisch und meinte, wir sollen NIEMALS den Highway verlassen (so als wäre das die einzige Straße überhaupt), ?Ihr werdet sterben, verlasst niemals den Highway, da außen ist NICHTS, ich weiß nicht, warum da immer alle hinwollen, es gibt Alice Springs und die paar Attraktionen da oben, aber dazwischen ist wirklich NICHTS. Wenn ihr den Highway verlasst und etwas mit eurem Auto passiert, ihr verdurstet, ihr werdet STERBEN!? ? dann hat er uns noch eine Karte in die Hand gedrückt, auf deren Rückseite einige Sachen stehen sollten, die wir unbedingt lesen sollten, bevor wir unseren Entschluss fassen (von dem er uns ja abrät blablabla). Als wir ziemlich geschockt aus der Info raussind, und die Tips gelesen haben, stand da sowas wie ?in Australien fährt man auf der linken Straßenseite, fahre niemals schneller als die zulässige Höchstgeschwindigkeit, die UV-Strahlung ist sehr hoch ? benutze immer Sonnencreme, wenn du im Meer schwimmen gehst ? schwimme nur zwischen den Lifeguard Flaggen ? blablabla?. Ich glaube da braucht jemand Hilfe??
Wir wollten Adelaide eigentlich noch nicht aufgeben, aber nachdem wir noch einige solche komische Begegnungen z.B. im Supermarkt hatten, wollten wir einfach nur noch weg. Die Stadt an sich mag nicht hässlich sein, aber die Menschen sind einfach nur komisch. Wie eine rießige Zombiestadt?.mir hats richtig Angst gemacht. Zwar wollten wir dann noch kurz zur ?Seahorse Farm?, wo man sich viele verschiedene Seepferdchen anschauen konnte und Babyhaie streicheln, aber obwohl die Farm in einigen aktuellen Zeitschriften angepriesen wurde, mussten wir vor Ort feststellen, dass sie anscheinend schon seit 2009 geschlossen ist. Creepy, nichts wie weg!!