Otago Peninsula

11.March 2010 - Dunedin


Mit Sonnenschein genossen wir noch unsere Toasts und die Milch, danach setzte leider starker Wind und Regen ein. Beim Nugget Point bekamen wir dies richtig zu spueren. Wir mussten richtiggehend gegen den Wind ankaempfen. Klar dass uns der Regen puddelnass machte. Was Touristen nicht alles auf sich nehmen... Nach diesem Sturm koennen wir sehr wohl verstehen warum die Baeume nur in eine Richtung wachsen und eine richtige Schoenwetterseite besitzen. Trotz des miesen Wetters waren die wellenumtosten, vertikalen Felsvorspruenge mit dem Leuchtturm grossartig. Wir waren aber froh, bald wieder im trockenen Auto zu sitzen. Die Fahrt entlang der Kueste war spektakulaer. Der Wind zauberte riesige Muster aufs Wasser. Am Mittag erreichten wir die schottische Stadt Dunedin. Unsere Unterkunft liegt sehr zentral. Leider war das Parkieren des Autos ein kleineres Unterfangen. Wir mussten ziemlich lange nach einem gratis Parkplatz suchen und suchen in einer Stadt mit viel Verkehr und Einbahnstrassen ist kein Spass, das kann ich euch sagen! Mit einer gefuehrten Tour fuhren wir am Nachmittag nach Otago Peninsula. Die Halbinsel hat eine ruhige, laendliche Atmosphaere mit einer rauen Landschaft und einer extrem Tiervielfalt. Wie schon in den Catlins musste man hier richtiggehend gegen den Wind ankaempfen. Nicht nur der Wind war unangenehm auch die Temperatur. Ich war angezogen wie im tiefsten Winter. Kann kaum verstehen, dass Leute hier immer noch mit kurzen Hosen umherspatzieren. Die muessen wohl keltisches Blut in den Adern haben. Auf der Tour haben wir viel ueber die Voegel gelernt. Neuseeland hatte hauptsaechlich Voegel und viele davon ohne Fluegel. Durch die importierten Tiere wie Katzen, Possums etc. und die Abholzung der Waelder sind jedoch viele von den einheimischen Tieren ausgestorben oder extrem rar geworden. Ein Highlight des Tages war wohl die Beobachtung von Albatrossen. Albatrosse sind die groessten Seevoegel der Welt und haben eine Fluegel-Spannweite von bis zu 3.3 Meter. Wir haben hauptsaechlich die Jungen ueber uns Kreisen gesehen, weil sie sich bei den Weibchen mit ihren Flugkuensten beweisen muessen. Erschreckend war wieviele Albatrosse wegen der kommerziellen Fischerrei zugrunde gehen und wieviele Babys wegen einem mit Plastikteilen gefuelltem Magen einen qualvollen Tod finden. Auf den Klippen hatten wir die Moeglichkeit eine riesige Kolonie Pelzrobben zu beobachten. Eine Mutter war soeben dabei ihr Kind zu saugen. Die Aelteren lagen faul herum waehrend sich die Kleinen in einer Wasserlache tummelten. Fast wie ein Kindergarten ;-) Am Strand konnten wir ganz nah an die extrem selten gewordenen Seehunde heran gehen. Erwachsene erreichen eine Koerperlaenge von 3m und wiegen bis zu 400 Kilo. Diesen furchterregenden Tieren moechte ich alleine nicht wirklich zu nahe kommen... Das Beste des Tages waren wohl die Gelbaugen-Pinguine. Von den 18 Sorten Pinguinen ist diese am Seltensten. Elm Tours versucht ihnen hier moeglichst ihr natuerliches Umfeld wieder herzustellen und haben riesig Erfolg mit der Population. Es ist so herzig wenn sie aus dem Meer watscheln oder wie sie so rumstehen und sich vom Wind kuehlen lassen. Ich koennte ewig zu sehen. Momentan wechseln sie ihr Fell. Das heisst sie muessen ihr Koerpergewicht von 6kg auf 8 kg erhoehen. Waehrend eines Monates wird dann alles Fett in ein neues Kleid umgewandelt. Waehrend diesem Monat fressen sie nichts und tun nichts. Sie sind nach diesem Monat nur noch 2kg schwer, also nur noch ein Haeufchen elend. Die Tour war der absolute Hammer.