Kleiner Rückblick auf 45h Transport und ein paar erste Eindrücke

09.September 2010 - Singapur


Kann sich jemand vorstellen, dass es im 21. Jahrhundert 45h dauern kann um von Stuttgart nach Singapur zu kommen?
Geht alles und ist zum Großteil sogar die Zeit wert (7h Aufenthalt in Qatar lassen wir mal außen vor).
Was kann man dann so merken? Zum Beispiel das es doch Länder gibt, in denen ich am Zoll und an der Sicherheitskontrolle keinen Ärger und keine extra Runde habe. Außerdem fällt doch deutlich auf, dass weder in Malaysia noch in Singapur die Sicherheitskräfte am Flughafen auf abschreckende Bewaffnung setzen.

Aber der Reihe nach ... In Kuala Lumpur durfte ich als erstes einsehen, dass es auch soweit im Süden regnen kann - und dabei ist es dennoch heiß und auch danach ist die Luft noch ausreichend feucht. Interessant und ungewöhnlicht - wenn man Europäer ist. Das war noch am Flughafen. Um Flughafen zum Hauptbahnhof in Kuala Lumpur zu kommen, kann man Bus, Taxis oder Schnellbahn (Einschienenbahn) fahren. Wir entschieden uns für ersteres und konnten damit immerhin kurz einen Blick auf die Skyline der Stadt werfen, bevor die kurze Dämmerung vorbei war.

Am Bahnhof hieß es erstmal Tickets jagen denn Kuala Lumpur sollte an diesem Tag auch nur ein Zwischenstop sein.
Tickets kaufen ist erstaunlich organisiert und erinnert ein klein wenig ans Ordnungsamt. Man spricht mit jemanden, bekommt eine Wartenummer, wartet, ist dran und erhalt (zumindest in unserem Fall) genau was man wollte :).
Damit war der Weg nach Singapur geklärt und der nächste Punkt rückte ins Blickfeld - wenn man den da ist - wo schläft man?
Wie gut für uns, dass sich in Kuala Lumpur diverse frei zugängliche Funknetze finden ließen. - Damit konnte kurz das Hostel gebucht werden.

Im Nachtzug hat man dann 7h Zeit zu schlafen, bis die malaysische Passkontrolle durch den Zug kommt.
Nachdem man sich nochmal vergewissert hatte, dass wir alle die paar Stunden (es ware alles in allem immerhin 13) legal in Malaysia gewesen sind, hielt der Zug an einem einheimelnden, einladenden Bahnhof an.
In diesem zweckmäßiger Weise von Stacheldraht umringten Gelände findet die Einreise nach Singapur und die Kontrolle durch den Zoll statt, bevor wieder alle in den Zug einsteigen dürfen und dieser den letzten Teil der Fahrt zum Bahnhof in Singapur zurück legt.

In Singapur ging es dank frisch abgehobenem Geld mit der U-Bahn weiter zum Hostel. Hier war nach 45h von jedem eine gründliche Dusche gewünscht, bevor die ersten Eindrücke dieses Stadt aufgenommen werden konnten.
Was fällt da auf? Man kann in "little india" wohnen und nach kurzer Zeit im arabischen Viertel durch die Straßen und an der Mosche vorbei laufen. (würden hier gerne 2,3 Bilder von zeigen, aber keine Camera - Wikipedia hat aber glaube ich welche)
Dann kann man an zukünfigen (das heißt in 2 Wochen) Formel1 Rennstrecken entlang laufen und bemerken, dass diese wirklich durch(!) die Stadt führt. Da wir dann sowieso schon an der künstlichen Bucht mit ihren vielen imposanten Neubauten waren, konnten wir und diese noch etwas näher ansehen. Mir fällt dabei spontan ein, dass Banken doch angeblich kein Geld haben... warum dann ein Bürogebäude direkt am Meer? Auch sonst lohnt sich die Bucht zum Ansehen und um sich kurz im noch nicht eröffneten Einkaufszentrum abkühlen zu lassen. (Ja, hier ist alles voll klimatisiert runter auf 18 - 16°C.)

Mir fällt gerade noch auf, dass meine Mitreisenden irgendwie nicht besonders schlafresistent zu sein scheinen oder etwas übler mit der Zeitumstellung oder dem hisiegen Klima kämpfen. Schlafen im Flugzeug, schlafen, im Bus zum Bahnhof, schlafen im Zug und schlafen jetzt - ich betone kurz - unter einer Brücke an der Bucht. - Irgenwas mache ich völlig verkehrt (sonst wäre schlafen in den Transportmitteln besser) und irgendwas richtig (denn ich schlafe gerade noch nicht).
Ah und mein kurzer Versuch mir in Singapur eine Digitalcamera zu leisten ist in der Erkenntniss genüchtert, dass längst nicht alle Händler, welch einen Laden betreiben auch solch sind, bei denen man einkaufen möchte. Da gibt es a) keine Preisschilder und b) teilweise mit gammligen Obst verzierte Hardware, die es so eigentlich nicht gibt. Ich habe beschlossen das mit Humor zu sehen und ggF später wo anders zu schauen. Wenn nicht müssen Bilder auf Wikipedia halt reichen. (Ist ja nicht so, dass man typischer Weise auf den eigenen Urlaubsbildern drauf wäre).