getrennte Wege

11.May 2010 - Christchurch


Halli Hallo.
da ich leider nie viel Zeit im Internet habe, werde ich, anstatt nun viel zu schreiben, ein paar Bilder hochladen. Ich versuche in der kommenden Zeit den Text hinzuzufuegen.

Unsere Reise setzte sich nun nach Neuseeland fort und ich freute mich schon sehr darauf. Schliesslich schwaermte jeder vom Kiwi-Land .
Erst einmal kam das Flughafen Shuttle zu spaet, sodass wir ernsthaft befuerchteten, es nicht mehr rechtzeitig schaffen zu koennen.
Am Flughafen angekommen machten Kristin und ich uns auf den weg zum Check-in (Len hatte eine andere Fluggesellschaft).
Aber dann kam etwas, was mir echt das Herz in die Hose rutschen liess.

Obowhl ich mich vorher ueber die Aufenthaltsbestimmungen in Neuseeland erkundigt hatte (Visa, Einfuehrbestimmungen,...) ging es wohl voll an mir vorueber, dass ich ohne Rueckflug erst gar nicht rein komme. Laut Internet haette ich den Rueckflueg nicht gebraucht, da durch mein australisches Visum klar sein muesste, dass ich wieder nach Australien zurueck gehe.

Jetzt kam ich richtig ins Schwitzen. Dazu kam noch, dass Kristin ihren Rueckflug zwar schon gebucht hatte, aber kein einziges Dokument bei sich trug, das die belegen wuerde. Die Dame am schalter erklaerte uns, dass wir einen Stock tiefer das Internet an den zur Verfuegung stehenden Computer verwenden koennten, um alles buchen und drucken zu koennen. Dafuer hatten wir eine Halbe Stunde Zeit. Na das wird ja wohl locker reichen, dachten wir. Aber falsch gedacht!!!

Da wir noch nicht einchecken konnten, musste all unser Gepaeck durch die Handgepaeck Kontrolle und wir fuehrten in unseren grossen Rucksaecken natuerlich allerlei Dinge mit, die nicht ins Handgepaeck gehoerten. So auch meine Nagelschere. Aber anstatt dass ich ihnen einfach meine Nagelset gebe, weil ich weiss wo in meinen Rucksack es liegt - nein - so ein Laie steht mit seiner Ausbilderin da und bekommt jeden kleinen Schritt erklaert. Mir war es verboten, meinen Rucksack anzufassen. Und so stand ich da und sah meine Neuseeland schon dahinschwinden.
Nach 10 Minuten fand er endlich mein Nagelset und entfernte meine Nagelschere. Da fragt der gute Mensch mich doch glatt, ob er alles wieder einpacken soll. Ich konnte es mir nicht verkneifen und sagte: "Wenn du so aschnell einpackst, wie du ausgepackt hast, bin ich schneller, wenn ich es selbst mache."
Jetzt hiess es ber sputen und aba n die Computer.

Nun musste man sich als Benutzer erst anmelden und wer kennt das nicht: The nickname you chosed is not available.
Ich war kurz vor einem Heulanfall, bis endlich mal ein Benutzername angenommen wurde und wir loslegen konnten. Kristin oeffnete ihre gespeicherten Dokumente, warf Geld in den Drucker .... und nichts passierte. SCH****.Und keiner fuehlte sich zustaendig ahnungslosen Passagieren weiterzuhelfen.

Also begannen wir einfach mehr und mehr Geld einzuwerfen und immer wieder auf drucken zu druecken und schliesslich kam alles.
Nun war ich an der Reihe. Schnell hatte ich alles ausgefuellt und gebucht und klickte auf "druecken". Aber unsere Zeit war abgelaufen und wir mussten uns erst wieder anmelden. Nochmal alles von vorne. Kennt ihr das Gefuehl, wenn ihr so in Hektik seit, dass eure Haende nicht mehr euren Willen befolgen? Ich habe gezittert ohne Ende. Beinahe haette ich einen Jubelschrei losgelassen, als ich endlich das Papier mit meiner Buchungsnummer in der Hand hielt.

Ab zurueck an den Schalter. Unsere Laune war dermassen im Keller. Und wenn dann noch so eine dauergrinsende, make-up verspachtelte Pute am Schalte sitzt, die einen danach mit den Worten: " Man muss ich eben vor dem Flug ausreichend erkundigen" begruesst, da brennen aber alle Leitungen durch.
Einfach tief ein und ausatmen, nett laecheln und "Fresse halten" denken.
So, nun hatte diese Dame aber natuerlich allen Grund misstrauisch zu sein, nachdem wir nun schon nicht ueber den Rueckflug Bescheid wussten. Faengt sie doch allen Ernstes an, 10 Minuten lang unsere Reisepaeasse zu kontrollieren und ruft den Supervisor an den Schalter um unsere Visa von Australien nochmals ueberpruefen zu lassen.
AAAAHHHHH....Mir kam es wie ein Traum vor, als wir endlich im Flieger sassen.

Ankunft um Mitternacht in Christchurch. Nun galt es erst einmal einen Zettel ausfuellen: Anliegen des Aufenthalts, Inhalt der Gepaeckstuecke,....
und ich war einfach wieder mal viel zu ehrlich. Ich kreuzte an, dass ich Medikamente mit mir fuehrte (Aspirin, Nasentropfen,...), sowie Lebensmittel (trockene Nudeln) und dass ich in den letzten 2 Monaten Kontakt mit Tieren hatte, die nicht als Haustiere zaehlen (Kaenguruhs, Koalas, Schlangen,...)
Nun wird man ab 3 positiv beantworteten Fragen rausgezogen und zur Zollkontrolle gebracht.
Ich war nervlich am Ende, muede und panisch, eingesperrt zu werden.
Nun fehlte nur noch das Fernsehteam, das meinen Fall dann in der naechsten "Grenzkontrollen" - Folge bringt.

Erst einmal musste ich unterschreiben, dass ich mir im Klaren war, weshalb Verdacht bestuende und was auf mich zukommt, wenn nicht die Wahrheit sage.
Er fragte mich 10 Mal, ob ich mich dazu bekenne, den Koffer selbst gepackt zu haben, mir bewusst sei, was sich darin befaende und ob ich irgendwelche Waffen bei mir fuehre.
Mir gingen wahnsinnig viele Dinge durch den Kopf:
schau ihm immer in die Augen - zeige nicht, wie nervoes du bist - fang nicht das Heulen an - stell dich bloed - mit deiner Polizeikarriere ist es aus - .....

Dann fing er an seine Handschuhe anziehen, ich musste einen Schritt zurueck tretten und kam mir vor wie ein Schwerverbrecher. Hatte ich auch wirklich alles angegeben? Was ist, wenn er etwas findet, dass du total vergessen hast? Welche Geldstrafe kann mein Konto verkraften?

Nach ein paar Minuten bedankte er sich fuer meine Kooperation und meinte nur, ich haette da wohl den halben Strand in meinm Rucksack =)
Erleichterung war kein Ausdruck mehr und in dem Moment, haette ich echt einen Schnaps gebraucht.
Nun Stand uns noch die Nacht am Flughafen bevor. Mir kalt und alle Knochen taten mir weh.

Neuer Tag:
Erst einmal im Hostel ankommen und duschen. Danach haben wir uns in Christchurch umgeschaut. Wirklich eine nette Gegend. Es wirkt wie ein Dorf, ist aber eigentlich eine riesige Stadt. Es war Markt und wir schlenderten darueber, schauten uns ein paar Touristenlaeden an und machten uns auf den Weg in die Buecherei. Dort redeten wir ueber unsere weitere Planung und wie es sich bald herausstellte, sollten sich unsere Wege wohl nach kurzer Zeit schon wieder trennen. Len wollte in den Sueden reisen, um dort einen Job zu bekommen. Die Winter-Ski-Saison fing bald an und die Chancen standen daher gut fuer sie, einen Job zu bekommen.
Kristin und ich entschieden uns dafuer hoch in den Norden zu reisen, wo ich einen Zwischenstopp in Nelsin machen werde und sie weiter noerdlich Stopp macht.
Ehrlich gesagt, war ich deshalb gar nicht boese. Wir waren drei sehr unterschiedliche Persoenlichkeiten und irgendwie hat es zwischen mir und den beiden nicht richtig geklappt.
Aber wir hatten eine angenehme Zeit in Christchurch.