One in a million... again

23.February 2014 - Xian


Hallo meine Lieben, ich sitze grade in Xichang im Hostel und wollte Euch auf dem Laufenden halten, was bei mir während der letzten Tage so passiert ist. Immerhin ist Xichang schon die vierte Station in China und es geht immer weiter in Richtung Süden. Xichang ist liegt im Süden der Provinz Sichuans und ist sehr schön! Endlich eine Stadt unter eine Millionen Einwohner. Aber das Beste ist die Landschaft und das Wetter hier. Hierzu aber später mehr, denn nach Beijing stand erst mal Xian auf dem Plan und ist nicht minder interessant. Die Zugfahrt von Beijing nach nach Xi?an hatte ich noch gut überstanden ? das normale Geschmatze und lautstarke Gespucke kann ich zum Glück gut überhören bzw. übersehen, denn darauf wird auch im Zug nicht verzichtet (keine Sorge, gespuckt wird nur in der Raucherzone zwischen den Waggons! ;).
Gegen 13 Uhr kam ich am Bahnhof in Xi?an an und wurde mal wieder von dem Trubel überrollt. Tausende Menschen - ankommende, abreisende und wartende Fahrtgäste mit zum Teil riesigen verzurrten Paketen und unzählige kleine Händler säumten den Bahnhofsvorplatz, dessen Gebäude nur wenig Charme versprüht. Netter- und Glücklicherweise wurde ich am Bahnhof von meinem Host ?Qin?, mit einem Schild auf dem ?Khalid? stand, abgeholt. Gemeinsam fuhren wir zusammen mit dem Bus zu seiner Wohnung, in der er mit seiner Frau lebt. Qin ist Mitte 50 und Ingenieuer. Gemeinsam mit seiner Frau hat er schon einige Länder bereist. Leider ist er gesundheitlich etwas angeschlagen, sodass er momentan weder reisen noch arbeiten kann. In meinem temporären Zuhause angekommen erwartete mich ein sehr angenehmer Kontrast zu Lees Wohnung in Beijing. In einem modernen riesigen Hochhauspark, wie sie in China zu tausenden aus dem Boden gestampft werden, befindet sich Qins riesige, großzügige, moderne und vor allem saubere Wohnung, in der ich mein eigenes Zimmer und mein eigenes Bad hatte ? ohne Schaben, die hinter den Kleiderhaken hervorkommen, wenn man ein Handtuch dran hängt :) Ich war und bin happy, dass es so war, denn ich konnte sehr gut schlafen. Nachdem mir Lee im groben alles erklärt hatte, machte ich mich am Abend auf die Stadt zu erkunden. Xi?an zählt mit seinem Einzugsgebiet immerhin 20 Millionen Einwohner und war für 13 Dynastien, also die längste Zeit, Hauptstadt des Chinesischen Reiches. Die am Tag noch etwas grau wirkende Metropole scheint nachts völlig verzaubert zu sein. Bunte Lichter, ethnische Gruppen wie z.B. die islamischen ?Hui?, die man an Ihrer traditionellen Kleidung erkennt und die auch die größte aller Ethnien in China stellt sowie immer wieder auftauchende historische Bauten wie z.B. der atemberaubende!!! ?Bell Tower? aus den Ming Dynastie, den man einfach nur Stunden lang betrachten möchte, oder die etwa 13 km lange Stadtmauer, die den Stadtkern vollkommen umgibt, versprühen nachts einen tollen Charme. Da ich nur knapp zwei Tage in Xian war probierte ich am ersten Arbeiten ausgiebig durch das leckere Streetfood und bestaunte u.a. den Bell Tower mit seinen riesigen Bronze Glocken. Am nächsten Morgen machte ich morgens auf, mir einen lange gehegten Wunsch zu erfüllen ? ich besuchte das so genannte achte Weltwunder, dass von Xian mit dem Bus eine gute Stunde entfernte Qin Shi Huang Mausoleum mit seinen ?Terracotta Warriors and Horses?. Ob man dieses Mausoleum zu den Weltwundern zälen möchte oder nicht, sei jedem selbst überlassen. Beindruckend ist es in jedem Fall! Keine Skulptur gleicht der anderen, die Deteils sind verblüffend und so verwundert es nicht, dass Qin bereits im Alter von 13 den Auftrag zu Errichtung seines riesigen Grabmals in Auftrag gab, dass nun schon über 2000n Jahre besteht und von einheimischen Bauern entdeckt wurde. Noch heute werden in manchen Regionen Chinas den Verstorbenen Gegenstände des Alltags als Grabbeigabe mitgegeben, jedoch unterscheiden sich die Dimensionen ;) Nach mein Bildungsausflug traf ich mich am Abend mit Lucy (Ihr erinnert Euch :) ? sie hatte mir in Beijing mit dem Ticketkauf für die Metro geholfen). Gemeinsam spazierten wir am Abend auf der alten riesigen und vor allem wunderschönen Stadtmauer Xians. Auf der Stadtmauer stehen hunderte Fahrräder (auch Tandems) zum mieten bereit, mit der man diese komplett befahren kann. Tagsüber herrscht hier ein wohl ein großer Trubel und so war ich froh, dass wir am Abend hier waren, denn außer uns war hier keine Menschenseele und über Kilometer hier ziehen sich rot leuchtende Lampignons entlang der Mauer. Die Atmosphäre ist einfach nur China PUR und man vergisst, dass man sich in einer Großstadt befindet. Nach einem Aufklärungsgespräch über Chinesische Elternerziehung besuchten wir noch die Foodstreet der Hui und es gab mal wieder leckeres local food. Die Gelegenheit nutzte ich und kaufte mir etwas Proviant für meine Reise nach Chengdu ein, denn in dieser Nacht sollte es schon weiter nach Chengdu gehen. So kam es auch und mein Wecker klingelte erbarmungslos um zwei Uhr nachts. Ich packte noch schnell meinen Rucksack, trank einen Kaffee und ab ging es mit dem Taxi zum Bahnhof...