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14.May 2011 - Karratha


Karratha... Unser jetziges Zuhause. Mein letzter Stop in Australien... Eigtl. traurig. Wir sind nun seit über 2 Wochen in Karratha und es kommt einem so vor, als würde man hier schon Jahre leben. Man grüßt die Leute auf der Straße und trifft "Freunde" im Einkaufszentrum. Leute erkennen einen von der Arbeit wieder und wenn man zurück zum Hostel kommt wird man mit Namen begrüßt und man kriegt ein Bier in die Hand gedrückt. Wir arbeiten jetzt unsere zweite Woche bei Mc Donalds und es ist schon totale Routine. Irgendwie gibt es sooo viel zu erzählen. Ich erlebe so viele Momente in denen ich denke "Das muss in den Blog!" und trotzdem kann ich mich nicht aufraffen etwas zu schreiben. Ich hab eine komische Stimmung, was vielleicht daran liegt, dass ich heute in 2 Wochen ins FLugzeug steige. Ich weiß ja jetzt schon, wie schnell 2 Wochen bis zum Flug vergehen. Hatte das vor einem Monat ja schonmal... Trotzdem... wie kann ich Karratha beschreiben?! Am besten mit einem ganz normalen Tagesablauf. Mein heutiger Tag:

7.00 der Wecker klingelt und Maike und ich raffen uns im Van auf, denn wir haben nur 1 Bett im Hostel, das wir uns teilen. Also, wir schlafen nicht alle 3 auf einmal im Bett, sonder tauschen. Diese Nacht war also Anjas Nacht. Wir machen uns im Bad fertig, frühstücken Toast mit Marmelade. Wie immer. Dann gehe ich zur Arbeit, komme nach 5 Minuten Fußweg an, begrüße meine Kollegen und ziehe mir meine superchicke und sexy Uniform an, swipe meine Karte, wasche die Hände und gehe zum Frontcounter (Wie heißt das überhaupt auf Deutsch in Mc Donalds... Theke? Tresen?) und nehme 10 Stunden Bestellungen von Kunden entgegen. Irgendwann tauchen Anja und Maike auf, die dann auch arbeiten müssen. Die Arbeit bei Maccas macht eigtl. sogar wirklich Spaß. Unsere Chefs sind - bis auf eine Ausnahme - echt nett und mit den Kunden zu reden ist abwechslungsreich und lustig. Gegen 1 Uhr mittags und 6 -7 Uhr abends wird es richtig stressig, weil alle Leute möglichst viel und schnell bei Maccas essen wollen. Eigtl. endet meine Schicht um 6 Uhr abends, aber ich mache länger, weil so viel los ist. Als ich gerade fertig bin treffe ich die zwei Franzosen Vincent und Manu in Maccas und setzte mich zu ihnen, um ihnen beim Burgeressen zuzuschauen. Bei mc zu arbeiten ist übrigens die beste Diät. Ich kann einfach kein Fastfood mehr sehen! Nachdem sie sich 3 Burger und Shakes reingezogen haben machen wir uns auf den Weg "nach Hause". Im Hof haben sich schon einige Leute versammelt, die ein Feierabendbierchen trinken, und ich kriege von irgendwem eins in die Hand gedrückt. Das ist hier normal, alle teilen hier sehr gerne. Arno, ein anderer Franzose (ja, hier gibt es sehr viele davon) fragt mich, ob ich mit in die Taverne komme und ich sage zu. Dummerweise habe ich aber keinen Vanschlüssel und habe meine hässlichen Arbeitsschuhe noch an, deswegen kann ich nicht mit dem selben Taxi mitfahren, allerdings wird mir mitgeteilt, dass Kevin - noch ein anderer Franzose - etwas später nachkommt. Ich warte also erst auf Maike und den Schlüssel und dann auf Kevin und zusammen wollen wir dann ein Taxi rufen. Während er telefoniert gehe ich in das Esszimmer, wo sich eine Gruppe von Koreanern, Japanern und anderen Asiaten versammelt hat und isst. Wenn die zusammen kochen sieht es aus, wie an Weihnachten. Ann, eine Koreanerin aus meinem Zimmer fragt mich, ob ich probieren möchte und plötzlich habe ich einen Teller voll mit den unterschiedlichsten Sachen in der Hand. ALso setzt ich mich an den Tisch, esse und quatsche mit ihnen und bin von jetzt auf gleich total in die Gruppe integriert. Das finde ich echt schön am Backpackerleben, vorallem Asiaten sind total freundlich zu einem. Weil das Taxi nicht mehr fährt bietet Forrest, ein Japaner, an, mich und Kevin zu fahren. Ich will schnell meinen Teller wegräumen gehen, was mit lauter "No no, leave it, we'll do it!" beantwortet wird. Also lasse ich meinen Teller stehen, lächle in die Runde, bedanke mich auf koreaninsch und kendonesisch (glaube ich) und steige ins Auto. An der Taverne angekommen wird uns gesagt, dass es zu voll ist. Toll... Kevin ruft wieder das Taxi, das kostenlos in ganz Karratha rumfährt, an. Diesmal holen sie uns ab. Im Hostel geht Kevin schlafen, er muss am nächsten Tag arbeiten und ich bleibe im Hof sitzen. Nach 3 Minuten kommen Ton, aus den NL, Yannick aus Frankreich und Kristo aus Estland herein und schon wieder habe ich ein Bier in der Hand. Irgendwie bleibe ich bei Ton hängen, der mir verspricht am Montag Bitterballen (Mini-Fleischkroketten) zu machen und so quatschen wir bis 3 Uhr nachts, bis mir fast die Augen zufallen. Also gehe ich ins Bett (ja, diese Nacht ist meine Bettnacht) und schlafe ein, um morgen wieder aufzustehen, arbeiten zu gehen und alles wieder gleicvh und doch anders zu erleben.
Ja... das ist Karratha... Als ich gerade meinen EIntrag nochmal durchgelesen habe ist mir aufgefallen, dass ich ziemlich komisch schreibe... Wahrscheinlich nur so eine Stimmung. Ich bin im Moment so richtig zwischen Heimweh und Fernsucht gefangen :( EInerseits will ich all die Leute in Deutschland wiedersehen. Andererseits genieße ich dieses freie und ziemlich einfache Leben in Australien total und möchte nicht, dass e´s sich jetzt schon ändert. Aber noch länger kann ich Sascha, Franzi, meine Familie und alle anderen, die mich vermissen (Gott, hört sich das grad hochnäösig an) ja nicht mehr warten lassen... Trotzdem. Sehr seltsames Gefühl :(