Farmarbeit

17.October 2008 - Leeton


Nach 3 Wochen mehr oder weniger in Sydney, will ich dann doch mal den anderen Teil meines Work & Holiday Visums einloesen. Und nachdem sich Sydney nicht so als der ideale Arbeitsplatz erwiesen hat und zudem noch als sauteuer, nehm ich den Bus ins australische Nirgendwo; naemlich nach Leeton. Mit 12 000 Einwohner ist die Stadt zwar doch noch als solche zu bezeichnen, aber wo genau die alle verblieben sind, ist uns dann doch nicht so klar. Den in erster Linie gibts hier Orangenplantagen und Weinberge. Plus ca. 15 Backpacker, die alle im sogenannten Fruitshack gelandet sind um sich wieder mit dem noetigen Reisegeld zu versorgen und/oder die 3 Monate Farmarbeit vollzumachen, die einem zu einem zweiten Jahr in Australien berechtigen. Das Herz unserer kleinen Farm ist Michael, der dank seiner Frau, die frueher ebenfalls mit ihrem Rucksack um die Welt gezogen ist, ein grosses Herz fuer uns hat. Er versorgt die Farmen in der Umgebung mit mehr oder weniger willigen Arbeitskraeften und - viel wichtiger - bringt uns einmal die Woche in den naechsten Supermarkt zum einkaufen. Der ist zusammen mit der Library wo es billiges und vor allem schnelles Internet gibt, das Hightligt von Leeton - zumindest fuer uns. Troz allem klingt das alles nach mehr Einoede als es ist. Letztlich stehen ein paar Fahrraeder bereit um die 3 km in den Ort zu radeln, aber eines lerne ich hier verdammt schnell: Alles ueber 20m wird mit dem Auto zurueck gelegt. Umso mehr sind wir die Attraktion der ganzen Stadt wenn wir mit unseren Museumsraedern und noch schlimmer den vorgeschriebenen antiken Fahrradhelmen durch die Gegend radeln. Untergebracht sind wir in 6 bzw. 8 Bett Zimmern. Einmal die Woche ist Putztag, was die Kueche und das Badezimmer genau fuer 1h sauber haelt - danach schauts wieder aus wie vorher. Ausser ein paar Deutschen, ist hier von Englaendern, Schotten, Italiener und Franzosen so einiges vertreten. Am naechsten Tag gehts zur Arbeit auf den Weinbergen; wobei man das "berge" mal getrost streichen kann so flach wie hier alles ist. Gearbeitet wird 9 stunden am tag, 6 Tage die Woche. Das garantiert vor allem 2 Dinge: Ausreichend Geld, weil man hier beim besten Willen nichts ausgeben kann und den tiefsten Schlaf meines Lebens. Am zweiten Tag tut einfach nur alles weh und man verflucht ungefaeher sekuendlich die saudumme Idee "mal auszuprobieren wie Farmarbeit so ist". Nach ca 3 Tagen hat man sich aber an die Arbeit gewoehnt, der Muskelkater ist verschwunden und das ganze beginnt - unglaublicherweise - Spass zu machen. Die Arbeit schweisst zusammen und trotz dem massiven Frauenueberschuss hier, gehts sehr friedlich zu. Nach der ersten Woche Kennenlernen, will ich keins der Maedels hier mehr missen - und ihr wisst was das aus meinem Munde heisst!! (: Dank Hut und literweise Sonnencreme ueberstehen die meisten auch die stundenlange Sonnenbestrahlung recht gut. Unverzichtbar wird der iPod...ohne Musikbeschallung dreht man anfangs foermlich durch bei der mehr als eintoenigen Arbeit. Wir muessen naemlich an den Weinreben alle neuen Triebe abreisen bzw. schneiden - was genau 10 min spannend ist. Aber nach ein paar Tagen gewoehnt man sich dran und seitdem wir dazu uebergegangen sind iPods taeglich zu tauschen, wird das ganze auch wieder spannender. Mir gefaellts jedenfalls super hier und so hab ich gleich mal beschlossen, die anfangs geplanten 4 Wochen auf mindestens 6 zu verlaengern.