WWOOFING und so...

17.April 2009 - Wanaka


Da bin ich endlich noch mal, irgendwie bekomme ich es nicht hin, meinen Blog regelmaessiger zu schreiben aber dafuer habe ich wieder Bilder mitgebracht :-)

Eine Woche vor Ostern, Sonntag Morgens bin ich also nach Wanaka gefahren um dort Narne zu treffen. Da ich noch Guthaben auf meinem Buspass hatte, den ich am Anfang meines Neuseelandtrips gekauft hatte, habe ich nach vielen Monaten noch einmal den Bus genommen. Die Fahrt war ca. 6 Std. lang und es war sehr angenehm einfach mal die Aussicht geniessen zu koennen ohne selbst fahren zu muessen.

In Wanaka haben Narne und ich dann erst eine Nacht in einem Hostel verbracht, das uns witzigerweise beide total an eine deutsche Jugendherberge erinnert hat. Es wird ueberigens auch wirklich oft fuer Klassenfahrten genutzt.

Am Montag dann ging es fuer uns auf unsere Wwoofing Farm, die kurz hinter Wanaka liegt. Da die Wwoofing Plaetze ziemlich begehrt sind, haben wir leider nicht unsere Favoriten-Farmen bekommen und konnten auch nur fuer 3 Naechte bleiben aber das war ja schonmal besser als nichts.

Die Farm war eigentlich keine richtige Farm, sondern ein relativ neues Haus mit riesigem Grundstueck und vielen neuen gepflanzten Baeumen. Ansonsten gabs nur noch ein kleines Gewaechshaus, das man aber so auch in vielen normalen Gaerten sieht. Das einzige Tier auf der Farm war ein junger Hund mit dem Namen Homer (aber nicht wie der von den Simpsons, sonden wie der grosse Philosoph! ;-)). Ausser ihm lebt nur noch Ruth, unsere Gast- und Arbeitsgeberin auf der Farm.

Nachdem unsere Vorgaenger Wwoofer abgereist waren, haben wir unser Zimmer bekommen, das wirklich schoen war. Kurze Zeit spaeter konnten wir dann auch schon anfangen zu arbeiten, naemlich im Prinzip Unkraut zupfen. Hoert sich langweilig an, war aber eigentlich ganz ok. Dummerweise hats nach einer Stunde extrem angefangen zu regnen, so dass wir aufhoeren mussten.

Der Deal auf der Farm war, dass wir pro tag 4 Std. arbeiten und dafuer umsonst schlafen und essen dort. Da wir am ersten Tag also nur 1 Stunde arbeiten konnten, mussten wir die restlichen Stunden noch in den kommenden Tagen abarbeiten.

Abends gabs dann zum ersten Mal richtiges, gemeinsames Essen, was wirklich hervorragend war (wie auch alle Mahlzeiten, die folgen sollten). Ausser uns waren mittlerweile noch 2 Wwoofer angekommen, die aber nicht nur Wwoofer waren, sondern auch mit Ruth bekannt. Dementsprechend wurden die beiden auch bevorzugt behandelt und mussten z.B. nicht den Abwasch machen, so wie wir jedesmal! War ziemlich aetzend, vor allem da Ruth sich offenbar daran gewoehnt hat, ihre Kueche nicht selbst puzten zu muessen und die deshalb nach dem Kochen auch entsprechend saumaessig aussah.

Am 2. Tag bin ich zunaechst daran gescheitert, Holzrahmen zu basteln, in denen spaeter Betonplatten gegossen werden sollten. Da ich keine wirkliche Einweisung oder Werkzeuge bekommen hatte, hab ich gefuehlte 200 Naegel krummgehauen und etliche Holzlatten gespalten. Irgendwann wurde ich dann, erfreulicherweise von der Aufgabe entbunden :-) denn das ganze war echt frustrierend.

Dann haben wir wieder Unkraut gezupft, Loecher gebuddelt, Rohre gelegt und und und... War ziemlich abwechslungsreich und die meisten Aufgaben hingen damit zusammen, dass gerade eine neue Terasse und ein neuer Eingangsweg gebaut wurden.

Nachmittags, nach der Arbeit wurden wir dann alleine im Haus gelassen und wir waren echt leicht ueberrascht ueber das Vertrauen, das uns entgegen gebracht wurde, denn wir haetten die ganze Bude in Ruhe ausraeumen koennen und zu holen gabs da wirklich genug! :-)

Der dritte Tag fing extrem aetzend an, da wir von Ruth aus dem Schlaf gerissen wurden und innerhalb von Sekunden draussen sein mussten, da sie nicht daran gedacht hatte, dass der Betonmischer heute kommen sollte, bis er vor der Tuer stand! Es gab dann einen stressigen Morgen und vormittag und nach und nach waren wir einfach nur noch genervt von Ruth und ihrer Art.

Am letzten Tag schliesslich haben wir noch Morgens eine Stunden ungefaehr im Haus putzen muessen und waren dann sehr froh endlich wieder fahren zu koennen. Es wuerde jetzt zu lange dauern, um genau zu beschreiben, warum wir so genervt waren, aber es war zum Ende hin, einfach nicht mehr so toll. Dennoch war es im Nachhinein wirklich gut, nochmal was anderes als ein Hostel zu sehen und hautnah bei richtigem Kiwi-Lebend dabei zu sein.

Vergessen zu erwaehnen habe ich, dass es an unserem 2. Tag Nachts angefangen hatte zu schneien und deshalb alle Berge um uns herum (und davon gab es viele) bis zu einer bestimmten Grenze mit Schnee bedeckt waren. Die Aussicht, die in Wanaka ohnehin schon extrem schoen ist, war dadurch noch spekatkulaerer. Der Schnee kam auch fuer die Einheimischen ziemlich ueberraschend und viel zu frueh fuer die Jahreszeit.

Da es so schoen in Wanaka ist, haben wir uns entschieden, noch in Wanaka zu bleiben und sind zurueck in das schoene Hostel, in dem wir vorher schon eine Nacht verbracht hatten. Das Hostel war wieder ziemlich leer und die Managerin hat sich richtig gefreut uns wieder zu sehen, so sehr, dass wir uns unser Zimmer aussuchen konnten und sogar umsonst Bettwaesche bekommen haben, fuer die man sonst bezahlen muss.

Wir haben dann einige Tage in Wanaka verbracht und sind u.a. mal ins Skigebiet dort gefahren, das eine unfassbare Aussicht bietet. Als ich das gesehen habe, habe ich mir auch vorgenommen, nochmal richtig Skifahren zu lernen :-)

Auf dem Weg dorthin sind wir einigen Paraglidern begegnet, u.a. auch den beiden, die auch auf der Wwoofing Farm waren. Die beiden (Australier) waren wirklich nett und haben dann auch gesagt, dass ihne unangenehm war, dass sie so bevorzugt behandelt wurden.

Nach einigen Tagen haben wir dann Sanna in Queenstown abgeholt um zusammen Ostern in Wanaka zu verbringen. Im Hostel wars mittlerweile etwas voller geworden, aber immer noch sehr ruhig im Vergleich zu allen anderen Hostels, wo ich bisher war. Ostern war dann auch ganz cool, auch wenn in Wanaka fast alle Schokoladenosterartikel ausverkauft waren!

U.a. waren wir in Wanaka im Kino, das von seiner Art her wirklich einzigartig ist. Das Kino ist ein kleines, altes Gebaeude, das eigentlich nicht sehr einladend aussieht. Taeglich laufen drei Filme und zwar nur mit 5 Minuten Pause dazwischen um die Zuschauer auszutauschen :-) Es gibt nur einen Saal (der merkwuerdigerweise Saal 2 heisst :-)) und der ist das Highlight des Kinos. Im Saal stehen etliche Sofas und Sessel total bunt aneinandergewuerfelt, es gibt also keine richtigen Reihen oder Sitze. Ausserdem steht ein alter Jaguar im Saal, von dem das Dach abgesaegt wurde und in dem wir gesessen und uns den Film angeschaut haben :-) Der Film, der im Kino in Wanaka eigentlich zweitrangig ist, weil man einfach mal das Kino gesehen haben muss, war uebrigens auch sehr gut: Gran Torino mit Clint Eastwood; sehr zu empfehlen.

Am Ostermontag dann sind Sanna und Narne nach Roxbourg gefahren, da die beiden dort jetzt fuer 4 Wochen arbeiten werden, ich bin bin mit dem Bus zurueck nach Christchurch, wo mich Paul wieder empfangen hat :-)