Horrorhaus und Horrorbus

30.October 2010 - los angeles


Der heutige Tag war definitiv verlflucht!
Das Fruehstueck war zwar wieder schoen in der Tikkibar, aber danach sollten uns schlimme Dinge erwarten.
Guter Dinge brachen wir auf gen Universal Studios, wo allerdings schon der Alptraum unserer Portemonaises wartete. 74 Dollar Eintritt Pfuiiiii!
Zuerst haben wir uns eine Wasserstuntshow angeguckt, die richtig aufregend war. Mit viel Feuer und sogar einem kleinen Flugzeug, das mitten in dem kuenstlichen See gelandet ist.
Dann las ich leider, dass man im "House of Horror" die Originalkostueme aus verschiedenen Horrorfilmen angucken kann und war sofort Feuer und Flamme. Marie war zwar skeptisch, aber lies sich doch ueberreden. Als wir dann drin waren, begann leider der Alptraum des Jahrhunderts. Ohja, man konnte Originalkostueme anschauen, aber leider in dunklen Horrorkellern und vor Allem in Aktion! Es war so dunkel und ueberall war Blut, zwischendurch hing ein Leichensack an der Decke. Dann ging es von Raum zu Raum, wo die verschiedenen Horrorfilmfiguren ihren grossen Auftritt hatten. Wir wurden richtig bedroht von Aexten und Kettensaegen und hatten einfach so viel Angst wie noch nie. Denn es war eine zehn Minuetige Dauerpanik. Aus jeder Ecke sprang ein Hoellenmensch mit Hoellengeraet. Es war so dunkel und lang..ich kann kaum beschreiben, wie unendlich schrecklich es wirklich war. Wir hatten so viel Angst, dass wir uns staendig in die Ruecken der Leute vor uns krallen mussten, weil wir sonst ohnmaechtig geworden waeren.An einer Stelle hat uns Michael Myers so richtig in die Ecke gedraengt und beroht. Das war nicht mehr feierlich...wir sind fast umgekommen und das mein ich ernst.
Als wir nach den 10 laengsten und schlimmsten Minuten endlich Tageslicht sahen, sind wir fast heulend zusammengebrochen.
Danach ging es zum Glueck auf eine Rundfahrt durch die Filmsets. Wir haben die Wisteria Lane und Sets aus Jurassic Park, Inception, Krieg der Welten und King Kong gesehen. Als wir am Set von Hitchcocks "Psycho" vorbeifuhren stuerzte sich leider wieder mal ein Schauspieler mit Messer auf uns, was eher mittelmaessig witzig war, da wir ja noch voellig unter Schock standen.
Zum Trost war mal wieder Burgerzeit, auch wenn wir uns mittlerweile immer so richtig ekelig fuehlen nach dem Verzehr dieser Fettlappen.
Danach ging es auf eine Simpsons Flugsimulation. Aber das war nicht sowas wie auf der Deutzer Kirmes, sondern so richtig echt. Ein riesen 360 Grad Bildschirm und total authentische Bewegungen. Das hat unser geschundenes Seelchen etwas getroestet.
Die darauffolgende Mumien- Achterbahn war richtig lahm, die Jurassic Park Wasserbahn hingegen echt nett.
Aber dennoch: 74$? Nicht ganz angemessen.

Nach den Studios gings zurueck zum Hostel um dann mit der Metro in Richtung Greyhound zu fahren.
Wer bisher dachte, dass wir arme Schweine sind und schon viele schlimme Dinge erleben mussten, der kennt den Abend des 30.11. nicht.
Unsere Backpacks wogen natuerlich wieder 10 Tonnen (Bandscheibenvorfaelle sind nunmal der Preis des coolen Backpackertums) und es war stockduster.
An der Metrohaltestelle sollten wir in einen Bus steigen, leider war weit und breit kein Mensch und wir hatten keine Ahnung in welche Richtung wir fahren mussten. Nach ewiger Wartezeit auf einen Bus entschieden wir dann, die Bushaltestelle zu wechseln. Nach einiger Zeit kam auch ein Bus, leider der falsche. Trotzdem wurden wir ein Stueck mitgenommen und aufgeklaert, welcher Bus der Richtige sei, denn den Weg zu laufen sei definitiv zu gefaehrlich. Zum Abschied wurde uns ein "Be safe" ans Herz gelegt und als wir auf der Strasse standen wussten wir warum. Dieser Teil LA's war noch viel schrecklicher als wir uns in unseren kuehnsten Traeumen ausgemalt hatten. Es stank, die Haeuser waren heruntergekommen und ueberall waren nur richtig kaputte Menschen. Wir haben uns wirklich alles andere als wohl gefuehlt. Irgendwann kam allerdings ein Bus, der uns bis zur Greyhound gebracht hat. Wir dachten, das Leid sei vorbei, aber stattdessen ging es vom Regen in die Traufe. An der Greyhoundstation schien sich der Abschaum der Stadt versammelt zu haben. Es war kein normaler Mensch zu sehen. Nur Leute, die Muelltueten als Koffer misshandelten und voller Kraetze und Ekel waren. Es haette mich nicht gewundert, wenn jemand aus dem Horrorhaus da gesessen haette; es war die reine Freakshow.
Da wir zu frueh da waren, durften wir einen fruehren Bus nehmen. Darin sassen selbstverstaendlich ebenfalls nur komische Gestalten und es stank einfach erbaermlichst. Zum Glueck waren wir so muede, dass wir direkt einschliefen und nicht mitbekommen konnten, was sich um uns herum abspielte.
Nach 7 Stunden kamen wir auch in San Francisco an und von da an sollte sich das Blatt wenden!

-Christina