In the middle of nowhere!!!

07.March 2011 - Alice Springs


Morgens um 6.30uhr startete unser Abenteuer Outback.
Unsere Erwartungen waren gemischt...entweder wuerden wir es total hassen oder lieben.
Also liessen wir uns ueberraschen.
Unsere Reisegruppe bestand aus 16 Personen aller Altersklassen und Laender, wobei den Hauptteil mal wieder die Deutschen einnahmen.
Ueber unseren Tourguide Jenny hatten wir gemischte Ansichten.
Sie war ein sehr aufgedrehter Mensch, der staendig irgendwelche Spiele parat hatte.
Wenn man allerdings jeden Tag um 4 Uhr aufstehen muss, kann einem diese Art echt auf die Nerven gehen.
Aber gut wir wollten was erleben.
Wir starteten unsere Tour Richtung Quorn...das Sprungbett zu den Flinders Ranges.
Auf der Fahrt dorthin fingen Jennys Spiele schon an.
Jeder sollte nach vorne kommen und Fragen ueber sich beantworten.
Jeder weiss wie sehr wir so etwas hassen, aber da mussten wir durch und so beantworteten wir auch die daemlichsten Fragen wie z.B. Welche Farbe unsere Unterwaesche hatte.
Nachdem wir alles ueberstanden hatten trafen wir in Quorn ein.
Nicht das wir uns ausgeruht haetten, denn es ging gleich weiter auf eine Wanderung.
Wie mittlerweile wohl alle wissen ist unsere koerperliche Fitness in den letzten 8 Monaten etwas verloren gegangen und das machte sich hier einmal mehr bemerkbar.
Als vorletzte erreichten wir das Ziel und danach hatte ich eine riesen Blase am Fuss.
Dafuer entschaedigte der Ausblick umso mehr.
Das gab uns Kraft fuer den bevorstehenden grausamen Abstieg.
Nach dem Abendbrot fielen wir tot ins Bett.
Am naechsten Morgen durften wir "ausschlafen" und bis 7 uhr im Bett bleiben.
Der Tag startete mit einem Rennen zwischen Auto und 10 bis 15 Emus, wobei das Auto leider gewann^^
Nachdem wir uns ein paar Rockwallabies angeguckt hatten, ging es zum Lunch mit anschliessender Wanderung.
Diesmal waren wir garnicht so schlecht.
Im Anschluss besuchten wir alte Hoehlen mit alten Aborigine Zeichnungen.
Fuer einen Tag war das genug.
Nach einem Abendessen mit Kamel, Rind und Bueffel erfuhren wir, dass wir am naechsten Tag um 4 Uhr aufstehen muessten, da wir 700 km bis Cooper Pedy zurueck zulegen hatten.
Also ab in die Heia...
Wir brachen noch im dunkeln auf und sahen einen atemberaubenden Sonnenaufgang mitten im Outback.
Gegen 14 Uhr trafen wir in Cooper Pedy ein.
Eine kleine Opalstadt, in der es so heiss wird, dass die Leute unter der Erde leben.
Wir koennen wirklich nicht verstehen, wie man hier leben kann.
Die Geschichten, die wir zuvor ueber die Aborigines gehoert hatten, wurden alle bestaetigt.
Sie sassen auf der Strasse und tranken Alkohol.
Wir wurden gewarnt keine Wertsachen bei uns zu haben und im dunkeln nicht allein unterwegs zu sein.
Gut dazu hatten wir gar keine Zeit.
Kaum in Cooper Pedy angekommen besuchten wir eine echte Opalmine und konnten bei einer Opalschleifung zu gucken.
Eigentlich wollten wir uns auch einen kaufen aber bei den Preisen liessen wir das lieber.
Zum Glueck, denn kurz danach gingen wir selber auf Opalsuche und wir wurden auch fuendig^^
Das Highlight allerdings war der Besuch einer Kaengeroo Aufzuchtstation...es war so unglaublich toll...wir durften sogar einen kleinen Joye (Kaengeroobaby) halten.
Im Anschluss sahen wir endlich, wo wir die Nacht verbringen wuerden.
UNTER DER ERDE
Es war herrlich kuehl dort und es herrschte toten Stille.
Nachdem wir auch hier nur bis 4.30 Uhr schlafen konnten, brachen wir Richtung Uluru auf...800km Fahrt durchs Nichts...
Wobei wir ziemlich gluecklich waren, denn selbst das Outback wurde von den Fluten nicht verschohnt und so sah das rote Zentrum ehr gruen aus.
Endlos viele Spiele weiter kamen wir an unserem Camp an.
Die letzten zwei Naechte waren als campen vorgesehen. (wer Teenager ausser Kontrolle kennt, kann sich vorstellen wie wir lebten)
Es blieb jedem selbst ueberlassen in einem Zelt mit festen Holzboden oder unter freiem Sternenhimmel zu schlafen.
Wir entschieden uns sofort fuer die erste Variante.
Nach der langen Fahrt hatten wir uns den Wahnsinns Sonnenuntergang am Uluru reglich verdient (inkl. Sekt)
So schnell wie er gekommen war, so schnell war er auch wieder verschwunden.
In unserem Camp zurueck gekehrt, gab es richtiges Kaengeroo...mmhh grausam, aber es ist so lecker.
Unsere Befuerchtungen, dass wir die einzigen sein wuerden, die im Zelt schlafen, wurden zum Glueck nicht erfuellt.
Im Gegensatz zu denen draussen, schliefen wir bestens.(Forerst keine wilden Tiere^^)
Unser Tag startete frueh (welch Ueberraschung^^)
...wir hatten puenktlich fuer den Sonnenaufgang zu sein.
Da wir nun leider Gottes keine Elektrizitaet hatten, musste alles im dunkeln gepackt werden.
Die Hektik lohnte sich aber und so sahen wir auch noch einen atemberaubenden Sonnenaufgang am Uluru.
Danach konnte jeder selbst entscheiden, ob er den Uluru ganz oder nur halb herum laufen wolle.
Da ich mittlerweile 3 Blasen an einem Fuss hatte und der Uluru letztendlich auch nur ein Felsbrocken ist entschlossen wir uns fuer die halbe Runde.
Das war fuer uns vollkommen ausreichend, denn im Anschluss flogte die naechste Attraktion.
"Die Olgas"
Unter brennender Sonne erliefen wir auch diese.
Auf der Busfahrt zum Kings Canyon blieb Zeit zum erholen.
Dort angekommen, gab es eine kuehle Dusche oder ein Bad im Pool, das fuer manche etwas zu lange dauerte und wir leider den Sonnenuntergang verpassten.
Aber es kam noch besser...In unserem Camp angekommen teilte man uns mit, dass es hier ein Problem mit Maeusen gaebe...Mmh erst lachten wir dadrueber...als allerdings aus unserem Zelt ebenfalls Maeuse hinaus gelaufen kamen und Lisas Gummibaerchen klauten hoerte der Spass auf.
Jeder haette mit Spinnen oder Schlangen gerechnet...aber nein wir hatten gleich eine ganze Maeusefamilie.
Ich kann mich nicht dran errinnern , dass ich jemals zuvor so ein Ekelgefuehl hatte.
An schlafen war gar nicht zu denken.
Jedesmal wenn wir die Augen schlossen, stellten wir uns vor, wie die Maeuse ueber uns laufen wuerden. Das Tippeln war nicht zu ueberhoeren.
Als wir das Licht an machten...liefen 4 kleine Maeuse ueber unsere Sachen und eine war sogar so frech und hatte eins von Lisas Gummibaerchen im Maul, da dies aber nicht mit durch ihr Loch passte,musste sie es zurueck lassen...Aber wir sind ja auch nicht doof und so stopften wir alle Loecher zu.
Die Maeuse blieben weg, aber der Schlaf wollte sich nicht einstellen und was passiert in diesem Situationen?????
Richtig man muss auf die Toilette.
In unserem Fall war diese, aber ziemlich weit entfernt und leider hingen auch ueberall Vorsichtsschilder gegen Dingos aus.
Das verbesserte unsere Lage leider auch nicht...Unsere Blase war kurz vor dem platzen...also waren wir so tapfer und liefen einfach los.
Spaeter erfuhren wir, dass direkt vor dem Klo wirklich ein Dingo gesichtet wurde.
Das war uns egal...wir hatten ueberlebt und bekamen noch ganze 1 1/2 Stunden Schlaf.
Wir waren zum erstem mal so froh, dass wir frueh aufstehen mussten.
Als wir in den Bus stiegen, um endlich den Kings Canyon zu erwandern, knisterte es auch hinten im Bus (direkt an unserem Platz)
Wir sahen zwar keine Maus, aber man koennte es wohl stark vermuten, dass sich dort auch eine verkrochen hatte.
Gegen 6.30 Uhr kamen wir am Fuss vom Kings Canyon an.
Der Anfangsweg hatte den Namen "die Hoellen Treppe" Das sagt jawohl alles.
Zum Glueck, war die Sonne noch nicht so stark und so bewaeltigten wir sie irgendwie.
Oben angekommen bietete sich ein Ausblick, der einfach unbeschreiblich ist...metertiefe Krater und ausgestorbene Mondlandschaften bildeten eine tolle Fotokulisse.
Wir stiegen hinunter in den Canyon (Garden of Eden) Leider vereinigten sich dort alle Touristengruppen fuer ein Bad im See.
Das ersparten wir uns dann lieber und assen unser zweites Fruehstueckchen.
Der Rueckweg war hingegen erschwerlicher...die Sonne liess uns keine Pause...es liess sich einfach kein schattiges Plaetzchen finden. Am Bus angekommen, kam der Schweiss aus allen Poren. Zum Glueck ging es jedem so^^
Nach einem erfrischendem Bad im Pool und einem leckeren Mittag, machten wir uns auf nach Alice Springs.
Dort sollte alles zu Ende gehen. Aber natuerlich war auf Jenny und ihre Spielchen verlass.
Ein letztes Mal sollte jeder nach vorne kommen und auf Zeit ein Weet Bix ( Cornflakes als Riegel...Furz trocken) essen.
Als wir das alles ueberstanden hatten, war unsere Energie im Eimer.
In Alice Springs angekommen, checkten wir alle erstmal im Hostel ein.
Eine Dusche spaeter trafen wir uns alle am Restaurant, um die ganze Tour ausklingen zu lassen. Der Weg dorthin erwies sich schon als Abenteuer.
Aborigines sassen einfach so im dunkeln auf dem Buergersteig.
Drei andere lieferten sich einen Streit mit quietschenden Reifen, direkt vor dem Restaurant.
Wir beschlossen lieber ein Taxi zurueck zum Hostel zunehmen.
Selbst unser Hostel war mit Stacheldraht umzaeunt und das unser Zimmer auf der untersten Etage lag, beruhigte uns nicht wirklich^^
Wenigstens schliefen wir seit langem wieder in einem ordentlichen Bett ohne laestige Mitbewohner.
Am Morgen ging unser Flugzeug nach Perth, zurueck in die Zivilisation^^.