Ab in den Norden!

25.June 2009 - Airlie Beach


23.-25. Juni: On the Road
Auf den Inseltrip folgten drei Tage, die wir hauptsaechlich mit Autofahren verbrachten, denn schliesslich wollten ca. 1000km und insgesamt wohl um die 12 Stunden Fahrt von Hervey Bay nach Airlie Beach mit diversen Zwischenstopps (siehe Karte) zurueckgelegt werden.
Die Etappe des ersten Tages hiess Hervey Bay - Town of 1770. Nachdem wir Rabenmuetter den kleinen Syd an seinem einmonatigen Jubilaeum einfach allein gelassen und uns stattdessen auf der Insel vergnuegt hatten, wurde er jetzt als nachtraegliches Geburtstagsgeschenk erst einmal gruendlich aufgeraeumt (wie so selten..) und sein Kuehlschrank mit frischem Futter gefuellt, nachdem die Lebensmittel von Fraser Island in einem Anfall von Ekel mitsamt den 10 Tonnen an ihnen haftenden Sandkoernern schnurstracks in die Muelltonne gewandert waren. Danach begann dann die 5-stuendige Fahrt, die uns vorbeifuehrte an wahnsinnig schoenen, einfach typisch australischen Landschaften und letztendlich an den mini Kuestenort Town of 1770 fuehrte. Dieses so historisch-kulturell anspruchsvoll klingende Staedtchen war nicht viel mehr als eine Hauptstrasse am Meer entlang, wobei wir ein gutes Plaetzchen zum Kochen fanden, ausgestattet mit ein zwei Infotaefelchen, die dann den Kulturfaktor abdecken mussten. Dort wurden dann erst mal diverse Brunstrufe ausgetestet, die bedauerlicherweise aber nur von einem Strassenkoeter erhoert wurden. Als erste wirkliche Mahlzeit des Tages wurde lecker original Koettbullar aus dem guten IKEA zubereitet, da wir kurioserweise den kompletten Tag nicht das geringste Gefuehl von Hunger verspuert hatten. Das war wohl das erste Anzeichen von Janas ebenso kurioser Krankheit, die sie, sobald wir unser eigentlich perfektes Nachtlager direkt am Strand & sogar mit daueroffenem Toilettenhaeuschen aufgeschlagen hatten, bloederweise heimgesucht hat. So wurde diese Nacht eben mal nicht geschlafen und sich stattdessen mit Halsweh, Kopfweh, Kaelteerscheinungen trotz Megahitze und sonstigen Wehwehchen herumgeplagt. Grandios, gut, dass uns am naechsten Tag ja nur weitere 7 Stunden Fahrt nach Mackay erwarteten...
Diese gestalteten sich dann auch weniger aufregend, waren gepraegt von weiterer Hunger- & Lustlosigkeit Janaseits & endeten dann gegen Abend in der Kleinstadt Mackay, wo wir zunaechst einmal vergeblich irgendeine Art von Internetcafe suchten. Dieses fanden wir dann schliesslich aber doch in irgendeinem Fahrradladen, der allerdings um 5 schon wieder zu machte, sodass wir danach Richtung Einkaufszentrum fuhren. Da nach kleinen Kommunikationsschwierigkeiten (man ist ja nicht so oft auf Englisch krank!) Halswehtabletten besorgt, 'ne DVD ausgeliehen und ab Richtung Schlafplatz geduist, der diesmal aus Mangel an Alternativen irgendwo an der Strasse in irgendeiner Bonsenwohngegend an irgendeinem Park war. Nach einer schlaflosen Nacht zuvor fiel Jana diesmal dementsprechend totmuede ins Reich der Traeume, wobei sie wohl seltsame Halluzinationen gehabt haben muss, da Sabrina ihr am naechsten Morgen von ihrem dreckigen Lachen im Schlaf berichtete, das sie vergeblcherweise versucht hatte, aufzunehmen.
Am naechsten Morgen um 6 weckte uns dann der Anruf von Janas besorgter Mutter, die bei der Schilderung ihrer Krankheitssymptome in Panik verfallen war und schon mit Begriffen wie Schweinegrippe, "Geh zum Arzt!" oder "Ich bin schneller da, als du gucken kannst!" um sich warf. Solange Jana kein Ringelschwaenzchen waechst, sieht sie die ganze Sache erst mal recht gelassen.. Danach ging's dann zu unserem Lieblingsfastfoodrestaurant, wo wir gluecklicherweise herausfanden, dass auch die Cappucino-Bonuskarte faelschbar ist, was uns in Zukunft enorme Ersparnisse einbringen wird. Danach hiess es raus aus der Stadt, die uns insgesamt wenig beeindruckt hat, und stattdessen ins laut Reisefuehrer wohl deutlich vielversprechendere Hinterland von Mackay. Zuerst peilten wir eine Art Damm an, wo wir unser Fruehstueck einnehmen wollten. Dass dieses Plaetzchen aber in unserer Beste-Essensplaetze-Rangliste so weit oben landen wuerde, ahnten wir da noch nicht. Dort angekommen fanden wir naemlich einen unglaublich schoenen, fast menschenleeren Stausee vor, umgeben nur von ein paar Baeumen und gruenen Wiesen und mit den Bergen im Hintergrund. Bei dieser Wahnsinnsfruehstueckskulisse fuehlten wir uns wie in einem Land vor unserer Zeit und nur die Dinosaurier fehlten, um dieses Bild zu vervollstaendigen. Nach kleiner Snackpause ging's dann weiter zur "Finch Hatton Gorge", einer Art Schlucht mitten im Regenwald. Um dort hinzukommen, musste unser lieber Syd gany in Allradantriebmanier das ein oder andere Fluesschen oder Schlammloch durchqueren, was sich aber als aeusserst lohnenswert herausstellte. Die Schlucht entlang wanderten wir naemlich wirklich durch den tiefsten Regenwald, schwangen uns an Lianen wie Tarzan und Jane und kletterten auf lustige, kreisrunde Riesenfelsen, um am Ende unseren ersten australischen Wasserfall zu sehen, der munter in ein cooles Naturschwimmbecken plaetscherte.. was aber leider etwas zu cool fuer uns war, um komplett abzutauchen. Letzte Station unseres Landausflugs war dann der Eungelle National Park, wo wir Schildkroeten & Schnabeltiere (nagut, es war nur eins..) in freier Wildbahn planschen sehen konnten. Da der Campingground da oben nur fuer Zelte, nicht aber fuer Autos zugaenglich war, entschieden wir uns gegen Abend spontan, doch nicht dort zu naechtigen, die Serpentinen wieder runterzudiesen und Airlie Beach anzusteuern. Das erreichten wir dann auch 2 Stunden spaeter gegen 7 Uhr - zu spaet, wie sich herausstellen sollte. Denn um diese Zeit waren die Rezeptionen der Campingplaetze bereits geschlossen und die oeffentlichen Grillplaetze bereits komplett von anderen Backpackern eingenommen. Also wieder keine Gemuesesuppe, stattdessen goennten wir uns dann eben nach der fastenzeit der letzten Tage lecker Brathaehnchen. Danach wurde wieder einmal irgendeine Wohngegend aufgesucht, wo wir eine gute, ruhige Nacht verbrachten, die allerdings ein fuer Janas Geschmack zu fruehes Ende nahm...