Tokio 2.10. bis 4.10.

02.October 2017 - Tokio


Nachdem ich verhältnismäßig lange auf mein Gepäck warten musste, trat ich in die Ankunftshalle des Flughafens und wurde direkt von einem Fernsehteam aufgehalten, die mich interviewten. Später fand ich heraus, dass die Sendung recht bekannt ist.
Ich kaufte mir ein Pasmo Prepaid Ticket, um in ganz Tokio mobil zu sein und startete von Narita nach Shibuja, wo ich mit Yusuke, einem Couchsurfer, verabredet war. Zusammen haben wir uns das Stadtviertel angesehen und ich bin direkt mal über die berühmteste Kreuzung Tokios gegangen, bei der bei grünem Licht die Menschen aus allen Richtungen drüberlaufen. Dann ging es in den Yoyogi Park auf direktem Wege zum Tempel Meiji Jingu. Man kommt sich vor, als sei man plötzlich in einem Wald weit weg von der japanischen Großstadt.
Abends haben Jusuke und ich noch Karage (auf japanische Art paniertes und frittiertes Hähnchen) gekocht. Leider hatte er seiner Mutter, mit der er zusammen wohnt, nicht erzählt, dass er eine Couchsurferin da haben wird. Die Mutter war also total überfordert mit der Situation, streitete am Morgen mit ihrem Sohn, und für mich war es an der Zeit, das Weite zu suchen.
Meinen zweiten Tag lief ich also samt Gepäck durch Tokio. Gut, dass mein Rucksack nicht so schwer ist, sonst hätte ich den irgendwo wegschließen müssen. Ich machte mich als erstes auf zum Tsukiji-Fischmarkt. Dort gibt's Fisch und Essen en masse. Nächster Stopp war der kaiserliche Palast. Ich hatte gelesen, dass man sich für eine der kostenlosen Touren schon ab einem Monat vorher anmelden kann - oder man versucht es spontan und hofft, dass man noch einen Platz bekommt. Ich habe natürlich letzteres gemacht: Zehn Minuten vor Tourbeginn war ich da und voila - ich durfte mit. Erst zeigt man seinen Ausweis, dann wird das Gepäck kontrolliert (die haben sich gefreut bei meinem großen Rucksack :D), dann muss man noch ein Formular ausfüllen, schließt - falls nötig - seine Tasche weg (meine war zu groß, also habe ich sie einfach stehen lassen) und dann geht es auch schon fast los. Die Führung war auf japanisch. Man konnte zwar einen Audioguide runterladen, aber das WiFi dort lief bei mir nicht. War ganz nett, aber man hat jetzt nicht soooo viel gesehen.
Habe dann zufällig ein paar andere Reisende getroffen, die auch alle Couchsurfer waren. Die hatten dann aber später andere Pläne als ich und ich bin allein weiter nach Asakusa. Dort habe ich zuerst das Asakusa Kultur-Touristeninformationszentrum aufgesucht. Das Gebäude sieht von außen schon interessant aus. Die Angestellten sind hilfsbereit und geben gute Tipps und sehr cool: im achten Stock gibt es einen Balkon mit toller Aussicht. Habe dort auch zufällig von einem traditionellen Mond-Anschauungs Event erfahren, an dem ich tags darauf teilgenommen habe. Ich durfte sogar bei einem Schattenspiel mitmachen (habe mich nicht erfolgreich hinter den anderen verstecken können und wurde aufgefordert ;-)).
Ansonsten bin ich heute einige Kilometer (elf an der Zahl) durch Tokio gelaufen und habe einiges gesehen. Noch ein paar allgemeine Anmerkungen: Tokio hat zahlreiche Trinkwasserbrunnen, was echt praktisch ist. Es gibt überall kostenlose Toiletten und die sind so sauber und sehen teilweise besser aus, als bei dem ein oder anderen deutschen Restaurant! Sollte man beides bei uns auch mal einführen.
Achja war dann die zwei nächsten Nächte bei Stephen couchsurfen, einem Kanadier, der hier seit ein paar Jahren lebt und an einer internationalen Schule Sport unterrichtet. Haben uns super verstanden - das Durcheinander bei Yusuke war also schnell vergessen.