Tag 2 Zamfute bis Namche

15.October 2014 - Sagarmatha NP


Trekkingtag 2: Zamfute -> Namche Bazar auf 3440m (Pumori Guesthouse)
Über 600 Höhenmeter, 6 ½ Stunden gewandert

Das Stück nach Namche hat es in sich. Zuerst geht es viel hoch und runter, aber am Ende geht es nur noch hoch und das über mehrere Stunden. Man kommt unglaublich langsam voran, vor allem mit Gepäck und Wasserflaschen auf dem Rücken. Man kriecht quasi den Berg hoch. Und dann geht es um die nächste Kurve und wieder ist das Ende noch lange nicht in Sicht. Dass man auf dieser Höhe weniger Sauerstoff bekommt und die Kondition gleich schlechter ist, macht es da nicht gerade leichter. Aber vergessen wir mal das anstrengende letzte Stück: das Wandern hier im Himalaya ist toll. Wir haben Sonnenschein und blauen Himmel, wir sind mitten in der Natur, keine Autos, kein Stadtlärm. Es geht über wackelige Hängebrücken, durch Waldabschnitte, an Wasserfällen vorbei und ab und zu passiert man ein kleines Dorf oder ein einsames Häusschen, in dem es dann meist etwas zu Essen und Trinken gibt. Wir haben uns aber auch einiges an Snacks mitgenommen, da ich mir habe sagen lassen, dass es mit der steigenden Höhe auch teurer wird. Klar: Irgendwie muss das hier alles hochkommen. So ist das ja auch immer im Skiurlaub auf den Hütten. Allerdings wird dort alles mit Hilfe der Lifte oder Schneemobile hochgeschafft. So etwas gibt es hier nicht. Lebensmittel, Getränke und die verschiedensten Dinge (haben alles gesehen von Haustüren über Rohre bis hin zu Heu) werden hier hauptsächlich von Portern hochgetragen. Das sind Sherpa, die die Sachen auf ihrem Rücken tragen. Zum Teil haben sie über 100kg. Und wir beschweren uns schon über das Gewicht unserer Rucksäcke? Eine Schlaufe um den Kopf hilft ihnen, das Gewicht zu stemmen. Alle paar Meter halten sie an und müssen eine Pause einlegen. Altersgrenzen Fehlanzeige. Vom zehnjährigen Jungen bis siebzigjährigen Greis haben wir alles gesehen.
Wir gehören zu den wenigen Wanderern, die ihr Gepäck selber tragen. Viele haben sich Porter (zum Schleppen ihrer Klamotten) und Guides (zum Wegweisen und Guesthouse aussuchen) gemietet. Wir haben auf beides verzichtet und es hat gut geklappt. Noch etwas bemerkenswertes: Wir tragen Wanderschuhe, die wir nach vielem An- und Ausprobieren für teuer Geld erstanden haben. Porter und Guides laufen zum Großteil in Flip Flops die Berge auf und ab.
Da man bis Namche Bazar ziemlich viel an Höhe ?macht?, ist die Stadt bekannt dafür, dass man hier einen Akklimatisierungstag einlegt. Für alle, die sich nicht so auskennen: Wenn man zu schnell zu sehr in die Höhe steigt, kann man an Höhenkrankheit erkranken (Schwindel, Erbrechen, Orientierungslosigkeit, starke Kopfschmerzen? -> man muss in der Regel abbrechen und wieder absteigen, im Schlimmsten Fall wird man sogar vom Hubschrauber abtransportiert). Hier gibt es daher auch ziemlich viele Gästehäuser und einige Restaurants. In Trekkingshops kann man sich mit den Dingen ausrüsten, die man vergessen hat oder doch noch braucht. Souvenirshops gibt?s ebenfalls und ein Kloster, das wir uns nach unserer Ankunft noch angesehen haben.