outbacktour, 3. tag

07.September 2010 - outback


Am letzten Tag unserer Tour mussten wir natürlich wieder früh aufstehen, um den Sonnenaufgang am Uluru zu erleben. Ich erwartete wieder Massen von Bussen, die ihre Champagner trinkenden und Kaviar essenden Passagiere ausluden, aber nein, wir waren ganz alleine dort. Während die Sonne aufging aßen wir Frühstück. Danach wanderten wir einmal um den gesamten Ayers Rock herum, es bezog sich immer mehr, und gerade als wir den Bus wiedererlangten fing es an zu schütten, Regen in der Wüste, verrückt. Auf dem Weg um den Uluru herum fiel mir auf, dass für den heutigen Tag der Aufstieg verboten war, es sei zu windig, bestimmt 100 vor allem Asiaten standen ganz bedröppelt vor dem Fels und verstanden nicht was los war. Ich habe mich ehrlich gesagt gefreut, dass sie nicht hochgehen konnten, und dass sie trotzdem Stunden vor dem Aufstieg standen und warteten, dass irgendetwas passierte, machte die Sache besonders lustig. Für uns ging es wieder zurück in Richtung Alice Springs, der Mount Connor, den wir eigentlich noch aus der Entfernung sehen sollten, lag im Nebel, man konnte ihn nur erahnen. Zum Mittag machten wir Picknick, es war unglaublich windig, es regnete und man fror. Picknick in der Wüste stellt man sich eigentlich anders vor. Doch je näher wir "The Alice" kamen, desto besser wurde das Wetter. Wir sahen Kamele in freier Wildbahn! Mittlerweile ist Australien das einzige Land, welches frei lebende Kamele hat, und davon sogar über 1 Million. Auch diese Tiere wurden hierher eingeführt, sie wurden für den Bau der Ghan-Bahn benötigt, sollten nach abgeschlossener Arbeit dann eigentlich erschossen werden, doch man brachte es nicht übers Herz und ließ sie frei. Sie fanden hier perfekte Bedingungen und ja, jetzt sind sie fast eine Plage. Kurz vor Alice Springs hielten wir bei einer Camelstation. Ich hab mir sofort ein Ticket fürs Kamelreiten gekauft und es nicht bereut - astrein, eine halbe Runde Schritt und zurück dann im Trab, oder was auch immer Kamele für eine Gangart haben mögen. Man wird aus dem Sattel geschleudert und glaubt jedes Mal gleich hinunter zu fallen, mir hat es wirklich Spaß gemacht. Des Weiteren gab es noch Kängurus auf der Farm, die ich gefüttert habe, und einen Dingo, den ich gestreichelt habe. Gegen 5 Uhr kamen wir in Alice Springs an, die Tour war vorbei. Für mich ging es jedoch gleich weiter, ich wollte Kängurus nicht nur hinter Zäunen sehen, sondern auch in der Wildnis. Ich hatte erfahren, dass man Kängurus in der Nähe der Telegraphstation, etwa eine halbe Stunde vom Hostel entfernt, sehen kann. Da es hier schon um halb 7 dunkel wird machte ich mich gleich auf den Weg. Ich kam gegen 6 dort an, doch außer kleinen nackten Aborigines gab es dort nichts zu sehen. Die Viecher verstecken sich vor mir, dachte ich, und machte mich frustriert auf den Rückweg. Ich war schon ein gutes Stück weg von der Telegraphstation, als ich etwas aus dem Augenwinkel sah. Neben dem Feldweg, auf dem ich mich befand, war eine felsige Erhöhung, und plötzlich blickten mich zwei Kängurus von dort aus an. Ich sofort hinterher, mit der Kamera in der Hand. Über Stock und Stein und vor allem Felsen ging die Verfolgungsjagd, und es hat sich wirklich gelohnt, am Ende stand das eine Känguru höchstens drei Meter von mir entfernt, ein wunderbarer Moment. Mit diesem Glücksgefühl ging es für mich in mein 8-bed-dorm, die Nacht war hart, ständig kam jemand herein und das Licht war permanent an. Dennoch konnte ich mich nicht beschweren, im Gegensatz zu den swags war ich auf Wolken gebettet.