sydney, sechster tag

11.September 2010 - sydney


Es wird Zeit, dass ich euch von meinen Verkehrserfahrugnen berichte, wer jetzt eine Story á la Charlotte Roche erwartet, den muss ich enttäuschen, es geht ums Autofahren. In Australien fahren sie auf der falschen Seite, mein Lenkrad ist also genau auf der anderen Seite, wodurch ich schon des öfteren auf der Beifahrerseite eingestiegen bin und das Lenkrad gesucht habe. Doch dies war anfangs nicht mein Hauptproblem, schließlich stand der Wagen und ich war nicht am Autofahren, wenn ich vorne links eingestiegen bin. Schwierig ist vor allem, dass auch noch Blinker und Scheibenwischer vertauscht sind, was anfangs dazu geführt hat, dass ich immer wenn ich abbiegen wollte wie ein Verrückter meine Scheiben geputzt hab. Auch das erste Mal im Uhrzeigersinn durch den Kreisverkehr zu fahren hat sich unglaublich falsch angefühlt, aber people in Neugraben they just don´t care.
Bevor ich jedoch mein Koffer in mein Auto geschleppt hatte, wollte ich noch ein letztes Mal Sydney genießen, bei strahlendem Sonnenschein und 25 Grad ging es in den Royal Botanic Garden, direkt am Circular Quay gelegen. Mit Mama hätte ich hier sicherlich mehrere Tage verbracht, da ich mich jedoch nicht ganz so stark für die wirklich fantastische Flora hier interessierte, brauchte ich nicht ganz so lange. Auf dem Weg hin zum Botanic Garden kaufte ich mir allerdings einen Fußball, der wurde natürlich auf einer der vielen Liegewiesen ausprobiert. Ich kann euch sagen, der Ball funktioniert. Um die Mittagszeit rum erreiche ich den Ms Macquires Chair, von dem sie angeblich jeden Abend auf ?ihr? Sydney blickte. Ihr Mann war Gouverneur von New South Wales und in Australien findet man seinen Namen so gut wie überall. Neben Macquire gibt es noch Darling, Stuart und Sturt, nicht zu vergessen Hunter und Murray als ständige Namensgeber für Straßen, Flüsse Seen usw.
Um 15 Uhr erreiche ich mit all meinem Gepäck mein Auto. (fühlt sich stark an "mein" zu schreiben ohne das danach so etwas kommt wie "Arm tut weh" oder "Fuß hat schon wieder ´ne Blase", sondern "mein Auto") Ich genieße dieses Gefühl und fahre durch Sydney auf der Suche nach Internet, finde es mal wieder bei McDonalds und skype dann mit Jette, die schließlich Geburtstag hat heute. Alles Gute nochmal nachträglich Schwesterlein! Nachdem ich auch Torben und Annika gesehen habe suche ich mir ein schönes Plätzchen zum Auto abstellen und schlafen (im Auto natürlich). Im Norden der City finde ich diesen Platz, ich stelle das Auto in der Nähe eines Sees ab und schalte ein wenig ab. Ich war schon fast ein wenig eingeschlafen, als ich um halb 10 von Pferdegetrampel geweckt werde. Ich schaue aus dem Fenster und sehe ein Pferd neben meinem Auto! Ich schaue noch mal hin und erkenne dann, dass sich eine Reiterin darauf befindet. Die beiden üben allem Anschein nach das Springen, wobei sie nicht nacheinander über das Hindernis hüpfen, sondern sich die Reiterin auf dem Pferd befindet. Ich schaue den beiden eine Weile lang zu, und ehe ich mich versehe bin ich eingeschlafen (dass soll keine Beleidigung ans Springreiten sein), um halb eins bin ich wieder wach, leider nicht freiwillig, sondern ganz einfach weil es so unglaublich kalt ist. Ich fühle mich ans Outback erinnert und merke, dass ich aus dem ganzen Leiden dort anscheinend keine Lehre gezogen habe - selbst Schuld.