Paranoia...

05.April 2010 - Carnarvon


Nachdem wir also am Samstagmorgen gluecklicherweise eine offene Beaurepair-Werkstatt gefunden haben (da ja viele ueber das ganze Osterwochenende zu machen), die uns den laedierten Reifen fuer nur 35$ (kenn mich ja nicht aus, aber wir hatten mehr erwartet) geflickt und netterweise auch wieder gewechselt hat, konnten wir dann endlich unsere Reise fortsetzen.

Auf dem Weg haben wir kurz am Pink Lake angehalten, was schon ein ziemlich spektakulaerer Anblick ist. In diesem See leben Algen, die Betakarotin absondern, wodurch das Wasser pink erscheint. Der ganze See ist also rosa (zwar nicht so kraeftig, wie wir es auf Bildern gesehen haben, aber doch deutlich erkennbar), obwohl das Wasser an sich ganz normal klar ist - das koennt ihr mir ruhig glauben, ich habe es getestet! ;P

Naechster Stopp war Kalbarri, wo wir zwei Naechte bleiben und uns den Nationalpark anschauen wollten. Hatte ich eigentlich schon mal erwaehnt, dass Ostern ist? Alle Caravan Parks waren voll, kostenloses Campen gab es - natuerlich - nicht, aber wir haben gluecklicherweise noch einen Platz auf der "Big River Ranch" bekommen, einem Reiterhof, der vor allem fuer Familienurlaube gedacht ist. Dort war es eigentlich echt schoen, es gab eine gut ausgestattete Kueche, (fuer unsere Ansprueche) luxurioese Baeder und die erste Nacht durften Johanna und Rieke sogar ohne Aufpreis in einem Zelt schlafen, da der Besitzer Mitleid mit uns hatte, als wir ihm bestaetigten, dass wir alle fuenf in dem Van schlafen. So hatten wir wenigstens eine Nacht lang genuegend Platz zum Schlafen...

Nachdem wir unseren Platz gebucht hatten, machten wir uns allerdings noch einmal auf, um uns die sogenannten "Coastal Cliffs" anzuschauen, ein Kuestenstreifen, an dem es einige schoene Stellen gibt wie "Natural Bridge", "Island Rock", "Red Bluff" und "Eagle Gorge". Laesst sich alles sehr schlecht beschreiben, war aber echt toll anzusehen, was man hoffentlich auf den Fotos sehen kann, die ich irgendwann hochladen werde. ^^

Am naechsten Tag ging es also in den Kalbarri National Park. Dazu mussten wir allerdings ein Auto mieten, da der gesamte NP keine befestigten Strassen hat und wir deshalb nicht mit dem Van da reindurften. Normal haben wir die Vorschriften von Wicked ja nicht so genau genommen, aber 30 km waren dann doch ein bisschen viel. So hatten wir also fuer einen Tag einen klimatisierten Ford, auch noch einen Automatik. Da haben wir uns natuerlich abgewechselt, damit jeder mal fahren kann, denn wie oft hat man schon mal so ein Auto? Am besten war allerdings, wie leise die Fahrt war im Vergleich zum Van. Naja, zumindest auf den geteerten Strassen, denn auf den unbefestigten hat das Armaturenbrett gewackelt und geklappert wie verrueckt. Aber naja, man kann halt nicht alles haben. ;)

Dann ging es also zur ersten Attraktion, dem "Nature's Window", einem Fenster aus Steinen eben. Dort haben wir uns entschieden (warum auch immer ^^), die 8 km lange Wanderung "The Loop" zu machen. Zuerst ging es eine ganze Weile bergauf ueber die felsigen Haenge, dann nach unten ans "Flussufer". Dann musste man ein Stueck durch das Flussbett laufen, was allerdings wegen des nicht vorhandenen Wassers kein Problem darstellte. An dieser Stelle wurde der Weg etwas abenteuerlich. Wir musstenn kraxeln und springen, was das Zeug haelt und waren uns des oefteren nicht sicher, ob wir eigentlich noch auf dem Weg waren, da die Pfeiler, die dies anzeigen, stellenweise in ziemlich grossen Abstaenden angebracht waren. Letztendlich hatten wir es aber nach 4 h und einem letzten steilen Anstieg doch vollbracht und kamen glueklich und zufrieden (und knallrot im Gesicht) wieder am Parkplatz an.

Danach fuhren wir noch zum "Z-Bend-Gorge" einer tiefen Schlucht, die von oben schon echt cool aussah, mit Wasser aber wahrscheinlich noch etwas beeindruckender gewesen waere. Dann ging es noch zu einem Aussichtspunkt auf einem Berg, dessen Namen ich leider vergessen habe, der aber auch sehr schoen war. ;)

Als Belohnung wollten wir dann noch mal schnell ins Meer huepfen und fuhren zum Red Bluff Beach. Das Wasser dort war so angenehm, dass man unbedingt gleich hineinlaufen wollte, allerdings war die Brandung so stark, dass wir etwas Angst hatten, gegen die Felsen geschleudert zu werden, die sich im flachen Wasser befanden. So standen wir eine Weile im knietiefen Wasser - obwohl es auch hier das ein oder andere Mal noetig war, sich an jemandem festzuhalten, um nicht rausgezogen zu werden - und haben stattdessen den wunderschoenen Sonnenuntergang vom Trockenen aus beobachtet, bevor es zurueck zur Ranch ging.

Abends haben wir dann noch einmal unseren Reiseplan geaendert. Da ja wie gesagt Ostern war und uns gesagt wurde, dass die erste Woche der Osterferien die schlimmste waere, beschlossen wir, die Touristenattraktion Monkey Mia erst mal auszulassen und auf dem Rueckweg dorthinzufahren. Ausserdem entschieden wir uns, nicht wie urspruenglich geplant bis nach Port Hedland hochzufahren, sondern nur bis nach Exmouth, da uns einige Leute schon gesagt hatten, dass es in Port Hedland nicht wirklich viel zu sehen gibt. Ausserdem gibt uns dann ein wenig Zeitpuffer, falls mal wieder etwas Unvorhergesehenes passieren sollte - was wir natuerlich nicht hoffen!

Am naechsten Morgen ging es dann nach Carnarvorn, wobei wir auf dem Weg noch zwei Aussichtspunkte, "Hawks Head" und "Ross Graham" im Kalbarri NP mitgenommen haben. Carnarvon selbst ist ein eher verschlafenenes Staedtchen (kann aber auch daran gelegen haben, dass Ostermontag war), aber wir wollten ja eh nur dort einkaufen und uebernachten. Nach dem wir am sogenannten "Beach Retreat" eine Runde Schwimmen waren und danach mal wieder eine "schoene" kalte Dusche hatten, haben wir am BBQ in der Stadt gekocht und uns ueberlegt, wo wir denn am Besten uebernachten koennten. Linda hat dann einen Mann gefragt, der meinte, wir sollten zum Hafen fahren, da wuerde eigentlich nie jemand kontrollieren. Das Problem war nur, dass wir nicht wussten, wo genau wir da hinsollten, sodass wir uns im Endeffekt direkt vor ein Restaurant gestellt haben, wo wir natuerlich prompt nach 5 Minuten weggeschickt wurden.
Da es bereits dunkel war, blieb uns nichts anderes uebrig, als den zweiten Vorschlag des Mannes zu befolgen und zum Flughafen zu fahren. Dort haben wir uns dann mit unserem bunten Van einfach mal zwischen die ganzen Mietautos gestellt, alle Fenster komplett zugehaengt und gehofft, dass keiner kommt. ;)

So grosse Sorgen hab ich mir ja nicht gemacht, da ja immerhin nirgendwo "No Camping"-Schilder waren (was natuerlich nicht heisst, dass es erlaubt ist, aber es hilft, wenn man erwischt wird ^^), aber einige von uns waren so paranoid, dass sie sich schon irgendwelche Stimmen eingebildet haben und die halbe Nacht nicht schlafen konnten. ;P

Am naechsten Morgen fuhr Rieke wie geplant um halb 6 sofort wieder zum BBQ in die Stadt, mit uns immer noch in den Schlafsaecken liegend, was schon eine sehr lustige Erfahrung war. ^^ Als es dann hell war, konnten wir auch endlich fruehstuecken, bevor wir dann noch schnell unseren Esky aufgefuellt haben und uns auf den Weg Richtung Coral Bay gemacht haben.

Bis dahin,
Laura