Von lebenden Fossilien und Flipper...

10.April 2010 - Geraldton


Das Aufwachen am naechsten Morgen war nicht besonders schoen. Auch ohne eine einzige Bewegung war mir klar, dass mein Sonnenbrand mindestens 10 mal schlimmer war als am Abend zuvor. So schlimm, dass ich kaum laufen konnte (was fuer die anderen mit Sicherheit lustig aussah) und der Weg zum Klo mindestens doppelt so viel Zeit in Anspruch nahm wie sonst.

Nach dem Fruehstueck machen wir uns dann wieder auf den Weg sie Kueste runter. Auf der Fahrt durch den National Park haben wir dann neben Wallabies auch noch ein Echidna (so was wie ein Stacheltier) und ein Emu gesehen (eigentlich zwei, aber eins war tot...). :)
Ausser einem kurzen Stopp in Coral Bay (nach dem Johanna, Linda und Franzi der Meinung war, dass man hier besser schnorcheln haette koennen) und dem Einkauf in Carnarvon wollten wir an diesem Tag einfach so weit wie moeglich kommen.
Allerdings mussten wir einen ungeplanten Stopp am Minilya Roadhouse einlegen, wo wir (allerhoechste Eisenbahn) tanken mussten - fuer 1,59$! Fast 17 ct teurer als sonst, nur weils mitten im Nirgwendwo ist. Aber wir hatten ja keine andere Wahl, die Nadel der Tankanzeige war fast schon bei E wie "Empty"...

Uebernachtet haben wir am Overlander Roadhouse, was allerdings nicht wie in einem unserer Prospekte angepriesen kostenlos war. 17$ haben sie von uns verlangt, dafuer gabs aber wenigstens ne warme Dusche.
Dafuer lag auch unser Ziel am naechsten Tag, Denham, (zumindest fuer australische Verhaeltnisse) relativ nah. Dorthin gelangt man ueber den World Heritage Drive, eine 130 km lange Strecke bis nach Monkey Mia, die durch das Weltkulturerbe von Shark Bay fuehrt und entlang der es einiges zu sehen gibt.

Erster Stopp war Hamelin Pool, ein Salzsee, in dem man die "Stromatolites", sozusagen lebende Fossilien, bewundern kann, ohne die sich die Menschheit wahrscheinlich nie entwickelt haette.
Dann ging es weiter zum Shell Beach, einem mehrere Meter breiten und kilometerlangen weissen Strand, der, wie der Name schon sagt, aus Muscheln besteht.
Die dritte Attraktion, "Eagle Bluff", haben wir leider auslassen muessen, da wir nicht wollten, dass der Van auf der unbefestigten Strasse noch mehr auseinander faellt (vergebens, wie sich spaeter herausstellte).

In Denham selbst gab es ausser einem (tadaaa) Visitor Centre und einer Kirche aus Muschelgestein nicht wirklich viel zu sehen, weshalb wir uns beizeiten - mit Camp-Genehmigung bewaffnet - auf den Weg zu unserem Schlafplatz, "Whalebone" genannt, machten.
Das allerdings war leichter gesagt als getan. Nachdem mir als Fahrer zweimal aufgetragen wurde, umzukehren, wie dann soweit in Richtung Stadt zurueckfahren mussten, bis Rieke wieder Empfang hatte, um sich im Visitor Centre noch mal genau zu erkundigen und wir somit mal wieder mindestens 50 km umsonst gefahren waren, hatten wir es dann aber letztendlich doch geschafft.

Auf dem kurzen Schotterweg habe ich es dann auch glatt noch hinbekommen, Linda die von Rieke fachmaennisch (waehrend der Fahrt) wieder angeschraubte Leiste auf den Kopf zu jagen, indem ich es gewagt habe, mir ganzen 30 km/h in die "Strasse" einzubiegen - Ups! ;)

Am naechsten Morgen hiess es dann mal wieder um halb 6 aufstehen, denn wir wollten ja nicht die letzten am Monkey Mia Dolphin Resort sein. Wir waren auch tatsaechlich unter den ersten, die sich am Strand versammelten. Gegen 9 wurde es dann ziemlich voll und es dauerte auch gar nicht mehr lange, bis sich die ersten Delphine blicken liessen. Als dann die Mitarbeiter des Resorts mit ihren Fischeimern kamen, waren es ganze 10 Stueck, von denen 3 zum Fuettern ausgewaehlt wurden.
Dazu suchten die Mitarbeiter immer Zuschauer, die jeweils einen Fisch geben durften. Da wir auch bei der zweiten Fuetterung (leider) nicht zu den Gluecklichen gehoerten, beschlossen wir, nicht auf die dritte zu warten, sondern loszumachen, da wir an dem Tag noch die ungefaehr 375 km nach Geraldton zuruecklegen wollten. Dazu brauchten wir allerdings (im wahrsten Sinne des Wortes) etwas Starthilfe, da wir morgens aus Versehen das Licht angelassen hatten und somit die Batterie leergekriegt haben. ^^
Nachdem wir aber auch dieses Problem mit Hilfe eines netten Australiers geloest hatten (immerhin hatten wir ein Starterkabel ;P), ging es fuer einen kurzen Fotostopp zur "Little Lagoon" (wir wollten da ja nicht ewig mit laufendem Motor rumstehen) und dann ab zu unserem Lieblingscamp "Coronation Beach".
In Geraldton wollten wir uns naemlich am naechsten Tag fuer eine Surfstunde anmelden... :)

Bis dahin,
Laura