Eine Bar mitten im Nirgendwo

29.January 2014 - Karlu Karlu


Ich kann unsere Abfahrt kaum erwarten, als die beiden mich am Hostel abholen. Doch bevor es losgeht steht ersteinmal gemeinsames Einkaufen bevor. Das stellt sich groesstenteils als sehr simpel heraus ( Habe schon so einige Albtraeume erlebt was gemeinsames Einkaufen angeht...), aber als wir Bier kaufen wollen, stehen wir vor verschlossenen Tueren. Die Liquor stores (extra Shops nur fuer Alkohol) haben erst ab 2 nachmittags auf. Der Australier will ungerne die Stadt ohne Bier verlassen (jaja, die Australier) also begeben wir uns kurzerhand wieder in den Pool des Hostels und entspannen noch etwas. Punkt 2 haben wir dann auch unseren Kasten Bier und koennen starten.
Und wieder beginnt eine lange Fahrt durch oede Landschaft.
Nicht, dass ich das vermisst habe, aber ich bin froh aus Alice Springs raus zu sein.
Zu meinen beiden Reisebegleitern:
Paul ist Australier (urspr. Melbourne), 30 Jahre alt und zieht aus berufsgruenden jetzt mit seinem Gelaendewagen nach Darwin. Ausserdem ist er der absolute Klischeeaustralier. Immer gut gelaunt, freundlich, grosser Surf -und Bierfan.
Raphi, ist Muenchner (zum Glueck ohne richtig ueblen Dialekt), 18, sehr schweigsam und dadurch das genaue Gegenteil von Paul.
Zusammen sind die beiden sehr witzig.
Am ersten Tag schaffen wir es bis zu den Deviles Marbles ( Ab: Karlu Karlu), die kurz gesagt auch nur eine grosse Anhaeufung von Steinen sind. Nachdem wir unsere Zelte aufgebaut haben, wollen die beiden zum Sonnenaufgang auf den groessten Stein klettern. So erklimmen wir mit Flip Flops und jeweils 2 Bier in der Hand diesen Berg von Steinen und stehen perfekt zum Sonnenuntergang ganz oben. Ist schon ein schoener Ausblick, der nur von den vielen Muecken, die mich angreifen, etwas gestoert wird. Zum Glueck hat Paul da ein sogar funktionierendes Mittel gegen.
Die Nacht ist wieder untertraeglich heiss, da ich aber immernoch in diesem komischen Outback-Schlafrythmus bin, bin ich schnell eingeschlafen.
Am naechsten Tag geht es dann auch gleich wieder frueher weiter. Da Paul eine Kuehltasche besitzt, kann ich sogar Cornflakes mit kalter (!) Milch zum Fruehstueck essen. Jaja, manchmal sind es die kleinen Dinge, die einen am meisten freuen :D.
Nachmittags kommen wir an einem Schild vorbei wo draufsteht: Daly Waters 3km. Bei Paul klingeld da irgendwas meint er, also fahren wir 3 km vom Highway ab und kommen in Daly Waters an. Das ist weder eine Stadt, noch ein Dorf, sondern eher ein Campingplatz, der allerdings sehr besonders ist., denn dort steht der sogenannte Daly Waters Pub.
Als wir dort eintreten staunen wir nicht schlecht. Die ganze Bar ist voller Sachen. Ueberall kleben Ausweise( kann sogar eine Bundesliga-jaheskarte finden), Fuehrerscheine, Studentenkarten, Internationales Geld, Passfotos, Polizei-, Feuerwehr-, Rettungsassistentsabzeichen and den Waenden. Von der Decke haengen, BHs, Unterhosen, Socken und eine unglaubliche Menge an Tshirts. Draussen steht ein Baum voller Flip Flops. Kurz: Man weiss nicht wo man zuerst hinsehen soll. Diese ganzen Sachen wurden von Besuchern dagelassen ( Ob vor oder nach Konsum von ein paar Bierchen an der Bar). Nachdem wir uns natuerlich auch ersteinmal ein Bier in diesem legendaeren Pub gegoennt haben, springen wir kurz in den Pool nebenan und treffen dort zwei Angestellte, die gerade Pause machen. Die eine raet uns unser Nachtlager lieber nicht in Katherine aufzuschlagen (wegen einer hohen Kriminalitaetsrate) sondern lieber nahe Mataranka.
Also geht es nach dieser kurzen Abkuehlung weiter in Richtung Mataranka. Dies sieht auch nicht unbedingt sympathisch aus, also beschliessen wir 12 km in den Nationalpark zu fahren und dort zu uebernachten.