Hamelin Bay, Beedelup und Walpole

21.April 2015 - Walpole


8. Tag, Dienstag
Nun sind wir schon eine Woche unterwegs, die Zeit verfliegt. Vormittags ging es zum Hamelin Bay. Dort kommen die Rochen bis zum Strand. Riesig, sicher 1,5m groß, schweben sie durch das Wasser. Leider sind sie vom Strand nicht so gut zu erkennen. Man soll sich ihnen im Wasser auch nicht weiter als bis 3m nähern, weil die Rochen hier im Gegensatz zu den in Europa lebenden einen Stachel haben und auch gefährlich sein können. Wie genau, weiß ich nicht.
Nun begann die Fahrerei, denn im Süden mussten wir mehr Kilometer zurücklegen, bis wir zum nächsten Punkt kamen. Nächster Halt Beedelup NP. Ein ziemlich dreister Kookaburra hat uns unseren Lunch versaut! Er kam angeflattert, auf einen Ast, 4m entfernt. Ich habe meine Kamera raus geholt um ein Foto zu machen. In der Zeit ist er losgeflattert und hat das Brot von meinem Teller geklaut. Nachdem er es verspeist hatte, beobachtete er uns konzentriert und mit unfreundlicher Miene. Er wechselte seinen Platz, sodass wir ihn erst nicht sehen konnten, später setzte er sich auf die Umrandung des Daches unter dem sich der Picknicktisch befand. Wir hatten inzwischen etwas Angst, dass er uns das Brot aus der Hand stehlen könnte und behielten es bedeckt, damit der Vogel es nicht sehen konnte. Absolut verrückt davor Angst zu haben, dass ein Vogel einem das Brot klaut und einen böse anschaut. Dann flog er 40cm an meinem Gesicht vorbei, ohne etwas von unserem Essen erhaschen zu können. Da wir mittlerweile halbwegs gesättigt waren, beschlossen wir alles einzupacken, bevor uns der Kookaburra attackiert um an unser Essen zu kommen :D
Es gab einen kleinen Wasserfall und eine Hängebrücke. Danach wollten wir zum Mt. Frankland NP und den Berg besteigen, da eine Freundin hier erzählte, man habe einen tollen Ausblick. Irgendwann auf der Strecke fingen jedoch die Rauchschwaden an, mal stärker, mal schwächer. Wenn man das nicht kennt, ist es beängstigend. Gedanken über riesige Buschfeuer schießen einem durch den Kopf, man hat keinen Radioempfang und hofft, dass es nichts Schlimmes ist. Den Aufstieg haben wir uns geschenkt, denn der Sicht wäre nicht gut gewesen. Später, in Walpole haben wir dann erfahren, dass es sich um einen kontrollierten Brand gehandelt hat. Wie ich später immer wieder erlebte, gehört das hier zur Tagesordnung, wenn der Sommer vorbei ist. Als Prävention vor Flächenbränden wird totes Unterholz und Blattwerk verbrannt, denn die Bäume hier verlieren in der Regel das ganze Jahr über Blätter, aber niemals ganz. Auf dem freien Boden können den Pflanzen wachsen, die die Tiere hier benötigen. Auch einige Pflanzen benötigen Feuer um sich zu verbreiten. Die Aborigines haben dies immer getan, denn das offenere Buschland hat ihnen Jagdräume geboten und auch sie, wollten Buschfeuer vermeiden und lebten im Einklang mit der Natur. Die späteren Siedler haben eingesehen, dass dieses Konzept notwendig ist. Dennoch kommt es im Sommer immer wieder zu großen Bränden.