Akko, Haifa und Konzert

21.August 2010 - Haifa und Akko


Jetzt beginnt der bisher spannendste und anstrengenste Tag der bisherigen Reise! Es ging schon damit los, dass wir um 7 Uhr aufstehen mussten, damit wir noch duschen und Frühstück aus unseren Luchbox's essen konnten, bevor wir um 8 Uhr in den Bus stiegen. Wir waren auch wirklich alle pünktlich (was mich immer noch fasziniert), allerdings konnte man das von den anderen Chören nicht sagen und weil unser Bus in der Schlange am weitesten hinten stand, mussten wir warten, bis alle Chöre eindlich eingetroffen waren (eine Stunde lang!), bis wir endlich loskonnten. Dann ging es erst mal in einen wunderschönen Garten. In diesem Garten steht das größte Heiligtum der jüngsten Religion der Welt: die Bahá! Die stehen total auf Harmonie und Symmetrie und dementsprechend sah auch der Garten aus. Das Heiligtum besteht darin, dass dort das Wohnhaus und die Grabstätte des Gründers dieser Religion ist (er hieß Bahá, was für ein Zufall ;) ). In diesem Heiligtum musste man barfuß laufen, man durfte nicht sprechen oder fotografieren und der Sicherheitsmann hat genaustens überprüft, ob auch wirklich jeder sein Handy ausgeschaltet hat, den es ist ein Ort der Stille. Näheres erzähle ich dann zuhause, sonst wird der Eintrag zu lang :) Danach sind wir ans Meer gefahren und alle Primaner hingen and er Scheibe und wollten baden gehen, aber der Typ, der unser Reiseleiter war, meinte, dass sei ihm nicht gesagt worden und deshalb könnten wir das nicht tun! -.- Großer Protest, aber genutzt hat es nichts. Stattdessen ging es dann zur libanesischen Grenze (ich hoffe, ich ängstige mit dieser Information jetzt niemanden zu Tode... Mama? Mir gehts gut, wirklich!), wo er uns einiges darüber erzählte, was an dieser Grenze schon alles passiert ist und so weiter. War nicht soooo spannend und außerdem gab es dort keinen Schatten, was unsere Laune nicht wirklich hob. Aber wir haben das erste Mal Drachenfrucht gegessen (ist okay) und dann ging es weiter mit dem Bus. Wir fuhren nach Akko, einer der ältesten (oder die älteste? Das Englisch des Reiseleiters ließ sehr zu wünschen übrig!) Hafenstädte Israels und machten dort in glühender Hitze (es war der heißeste Tag des Jahres mit 50°C!!!) einen Stadtrundgang. Am Ende sind wir fast gekrochen und Herr Olberg, der aussah, als würde er schmilzen, sprach ein Machtwort und verlangte von dem Reiseleiter, dass er uns ans Wasser brachte. Also brachen wir den Stadtrundgang ab und fuhren ans Mittelmeer, endlich! Allerdings war das Wasser so warm wie Badewasser und nciht wirklich kühl, weil an der Stelle, an der wir waren, eine natürliche Bucht war, in der das Wasser aufgehalten und von der Sonne augeheizt wurde. Und der Boden war sehr steinig und scharfkantig, aber nachdem man die Bucht durchquert hatte und an die letzte steinige Absperrung vor dem offenen Meer kam, konnte man sich darauf setzen und dann waren die Primaner happy, weil sie sich an den Steinen festhalten mussten, um nicht von den reißenden Wellen, die über die Absperrung in die Bucht kamen, mitgerissen zu werden. Es war echt lustig, allerdings haben wir jetzt alle irgendwo (vor allem an Hintern, Armen und Beinen) Kratzer und Schürfwunden, aber dafür hatten wir Spaß! :)
Anschließend ging es dann nah Haifa, wo wir uns die ehemals deutsche Kolonie ansahen (in der es genauso aussah wie im Rest der Stadt auch, nur dass über manchen Türen auf deutsch sowas wie "Lobt den Herrn!" oder sowas stand, statt auf hebräisch). Dann ging es auch schon zu unserem Konzertort. Der israelische Chor, mit dem wir dort auftraten, hatte für uns gebacken und gekocht und es gab wundervolles Essen! Das Konzert war auch ganz anständig, außer dass wir bei einem Stück fast durchgängig vollkommen schräg gesungen haben. Nach dem Konzert hat der andere Chor uns dann einen Rundtanz zu einem unserer hebräischen Stücke beigebracht (den wir jetzt vermutlich nicht mehr können) und dann ging es wieder ab nach Hause. Während wir auf dem Hinweg noch gedacht haben, dass Israel wirklich winzig ist, dauert der Rückweg noch knappe anderthalb Stunden bis wir endlich wieder im Wohnheim waren. Wir sind fast sofort ins Bett gefallen, in dem frohen Wissen, am nächsten Tag ausnahmsweise mal bis um 9 Uhr schlafen zu können (allerdings waren wir auch erst um 1Uhr nachts im Bett -.- ).