Back to the track!

07.April 2010 - Bunbury


Wie gesagt brachen wir erst gegen (Nach)Mittag in Perth in der WG auf, da wir zuvor etwas planlos waren und schließlich beschlossen, dass wir etwas unternehmen müssen...
Frohen Mutes lies Betty ihren Motor aufheulen und schon bald hatten wir Perth hinter uns gelassen!
Doch bis nach Bunbury waren es dann doch wieder einige Hundert Kilometer und da sich der Tag nun doch schon eher in Richtung Ende neigte machte es wenig Sinn bis dorthin durch zu fahren und erst in der Dämmerung anzukommen.
Also nahmen wir mal wieder unsere Backpacker-Bibel zur Hand: Den Free und Low Budged Camp guide. Nach kurzem Blättern und Beratschlagen stand fest, dass unsere offroad Betty einer weiteren unsealed Road würde trotzen müssen um ihre zwei chaotischen Frauchen zu einem günstigen Camp-site in einem von Meer und Lagune umgebenen Naturschutzgebiet ca 50 km von Bunbury zu bringen.
An dieser Stelle muss eine weitere Besonderheit und Eigenart der Australier erwähnt werden: Ihre unantastbare Liebe zu Roundabouts ? sprich Kreisverkehren. Jetzt fragt ihr euch sicherlich: Was ist dadran denn so besonders?! Nunja, zum Einen findet man sie einfach in jedem Kaff an jeder noch so kleinen Kreuzung anstelle von Ampeln und sogar auf dem Highway, wo sie oft mehrspurig und mit seltsamer Linienführung, bis hin zu Bordsteinen auftreten und zum Anderen kann man sie sogar in freier Wildbahn entdecken =D Wie ?freie Wildbahn??! Richtig, als wir so auf der dirt Road mit Betty dahin hoppelten erblickten wir plötzlich ein seeeehr vertrautes Verkehrszeichen ? ein rot weißes Dreieck mit kreisförmig angeordneten Pfeilen... ?Nanu? dachten wir, da hat wohl jemand ein Verkehrsschild geklaut und sich einen Scherz erlaubt... Falsch! Kaum um die nächste Kurve erblickten wir ihn: Den Dirt-Road-Roundabout mit genau 3 Exits: Den einen von dem wir kamen, einen zum Campground und einen zum Strand!!! =D Man kann sagen es war schon eine Besonderheit, im gleichen Maße überflüssig wie auch einzigartig und einfach nur Bescheuert!!! Klar, dass das für die Nachwelt festgehalten werden musste =)

Die Nacht selbst war eher unspektakulär, wir waren immer noch hundemüde, was bedeutete, dass wir schnell etwas kochten, den Kängurus hallo sagten und uns Bett(y)fertig machten.
Doch noch war der Tag nicht ganz vorbei... Doch hierzu erst noch eine kurze Vorgeschichte:
Seit nunmehr 6 Monaten waren wir zu diesem Zeitpunkt schon in Australien und hatten bereits viele Besonderheiten gesehen und kennen gelernt. Doch mit einer Sache wollten wir bis zu diesem Zeitpunkt einfach keinen Erfolg haben: Die suche nach dem ?Kreuz des Südens?, eine Sternenformation, die nur auf der Südhalbkugel der Erde zu finden ist... Trotz vieler Bemühungen und Ratschläge der Australier wie man es am besten Entdecken kann waren wir bis dahin immer zu blind, zu blöd oder die Milchstraße einfach zu hell =D
Doch das sollte sich an genau diesem Abend mitten im Eukalyptuswald ändern =) Als Lisa im Dunkeln noch einmal aus dem Auto kletterte und gedankenverloren an den Himmel schaute war es plötzlich da: Genau in einer kleinen Lücke zwischen den Baumkronen... Nichts besonders aufregendes, aber trotzdem irgendwie besonders und schön, vor allem weil wir es seitdem einfach jeden Abend sehen, da es eigentlich gar nicht zu übersehen ist =) Nunja, ihr findet das jetzt vielleicht unwichtig, aber wir dachten dieser Moment hat es verdient erwähnt zu werden =P

Am nächsten Morgen düsten wir dann los nach Bunbury, wo wir wie gewohnt zuerst die Touri-info aufsuchten. Denn es gab einen Grund, warum wir ausgerechnet nach Bunbury wollten: Delfine =) Denn diese sollten sich laut Lonely Planet sehr gerne in der Gegend um Bunbury aufhalten, weshalb von dort regelmäßig Bootstouren starten.
Zuerst entschieden wir zu einem Strandabschnitt im Hafen zu gehen, wo es ein Delfin-Info-Center gibt und wo die Delfine wohl auch gerne und regelmäßig direkt an den Strand kommen und gefüttert werden. So saßen wir dann eine ganze Weile im Sand und warteten... Doch irgendwie hatten wir kein Glück denn die Delfine kamen nicht... Für eine Bootstour war es dann schon fast ein bisschen spät und außerdem waren wir zu geizig, denn man bekam keine Garantie dann auch wirklich Delfine zu sehen bzw. nahe an sie heran zu kommen und mit ihnen zu schwimmen... Ein bisschen enttäuscht machten wir uns wieder auf den Weg zurück in Richtung Auto und ?Innenstadt? um noch einen Kaffee zu trinken und den Surfläden einen kleinen Besuch abzustatten...
Wir schlenderten also gemütlich im Hafen entlang über eine kleine Brücke als wir sie plötzlich sahen: Zwei Delfine, die munter im Wasser parallel zu unserem kleinen Gehweg schwammen... Wir folgten ihnen und sahen, dass einer der beiden auf einen weiteren kleinen Strandabschnitt zusteuerte! Klar dass wir ruckzuck bis zu den Knien im Wasser waren! So schwamm der Delfin ca. 3 Meter von uns entfernt vorbei, tauchte nochmal kurz auf und drehte dann ab in Richtung Meer!
Jippieee!!! Unsere erste Begegnung mit einem richtigen, wilden Delfin!!! =)

Den Rest des Tages vertrödelten wir dann im Ort und am Strand um Abends nochmal an unseren Camp-platz vom Vortag zurück zu kehren...

delfinische Grüße

Jessy & Lisa