Wie die Geschichte ihren Lauf nahm...

14.April 2010 - Perth


Letztenendes rief Max seinen Vater Markus an, wir schlugen die Angebote des Nachbarns und der Putzfrau uns zu fahren aus und schnappten uns den großen Camper der Langensiepens um zum nächsten Baumarkt zu cruisen und eine neue Batterie für unglaubliche und absolut unnötige 140 Dollar zu kaufen, welche uns unser Retter Max dann netterweise einbaute!
Daraufhin drehten wir noch einmal ängstlich den Schlüssel,m Betty nörgelte nochmal kurz und sprang an als wäre niemals etwas gewesen! Alte Verräterin uns am letzten Tag so hängen zu lassen und uns nochmal 140 Dollar aus den Fingern zu leiern!!! Das war wohl nicht die feine englische Art, aber unser Auto hat eben Charakter =D

Schnell wurde Betty mit rosa Schaum gewaschen und auf gings zum ersten Date! Am Ende des Abends waren wir dann recht zufrieden, die Jungs hatten angerufen und die frohe Botschaft überbracht, dass Cindy verkauft und der Flug nach Asien für den nächsten Abend gebucht sei und wir hatten drei Interessenten, die versprachen sich am nächsten Tag nochmal zu melden! Ganz gute Bilanz!
Abends trafen wir uns dann nochmal mit Jan und Benno, da sie uns ja schon am nächsten Tag wieder verlassen wollten!

Dienstag: Bis zum Mittag hatten wir noch von keinem der 3 Interessenten etwas gehört und beschlossen den Tag mit Jan und Benno in Fremantle zu vertrödeln...
Einer der Interessenten sprang dann im Laufe des Mittags ab, von einem hörten wir nichts mehr und so blieb nur noch die Koreanerin, die uns eigentlich eher unsympatisch war, aber an Betty interessiert war und sich um 5 nochmal melden wollte!
Bis dahin schlugen wir die Zeit mit einem Kaffeklatsch wie zu Cobram-zeiten und einem Besuch in der Kinder-Spielhölle tot. Pünktlich um 5 starteten dann die knallharten Preisverhandlungen für Betty per sms bis wir uns schließlich auf einen Preis und die Übergabe um 7 Uhr geeinigt hatten.

So blieb noch Zeit für ein gemeinsames Dinner im ?Little Creatures? woraufhin wir dann alle gemeinsam viel zu dünn bekleidet im strömenden Regen zur Betty-Übergabe fuhren... Bettys Innenraum ähnelte zu diesem Zeitpunkt bereits stark einer Tropfsteinhöhle, doch wir waren uns einig, das besser nicht zu erwähnen...
Schnell waren alle Formalitäten geklärt und wir befanden uns mit beiden Taschen voll Geld im Taxi auf dem Weg nach Northbridge um dort den Verkauf Bettys und den Abschied der Jungs noch ein wenig zu feiern.
Gegen 1 hieß es dann Abschied nehmen bis zu unserem nächsten Wiedersehen in Good old Germany! =)

Zu Hause angekommen machten wir uns Bett fertig und bereiteten uns seelisch und moralisch auf einen völlig ungeplanten und aufregenden neuen Abschnitt unserer Reise vor...
Doch dazu ein ander Mal mehr... ;-)

Seid gespannt und gegrüßt

Jessy & Lisa

Am nächsten Morgen wartete wie immer ein leckeres Frühstück auf uns und Markus mit einem noch leckereren Kaffee aus dem tollen Kaffee-Vollautomaten!!!
Alle waren wir glücklich darüber, dass der Autoverkauf so schnell über die Bühne gegangen ist. Vor allem, da wir ja auch nicht ewig bei unseren netten Gastgebern rumhängen wollten.

Aber darum brauchten wir uns gar keine Gedanken machen, es kam nämlich viel besser!!

Markus und Olivia hatten nämlich schon früher angedeutet, dass sie einen ungenutzen Allrad-camping-jeep in der Einfahrt stehen haben. Dieser ist voll Ausgestattet, Gewartet und gut Versichert, sodass sie ihn uns gerne für einige Wochen überlassen würden! Außerdem waren die beiden der Meinung, dass wir unbedingt noch ihre einzigartige Westküste sehen müssen!

Zunächst wussten wir nicht genau ob wir dieses unglaubliche und super großzügige Angebot annehmen sollten. Aber nun, da Betty so schnell weg war, entschieden wir uns spontan zu einer kleinen oder auch größeren Tour in Richtung Nordwesten aufzubrechen.
Zwar hing unser Herz immer noch an einem Abstecher ins Red Center zu Uluru, aber die Outbackküste mit Riff und Delphinen klang auch überragend!!

Also fiel die Entscheidung auf den Camper und wir machten uns gleich ans Werk eben diesen mit unseren wenigen Habseligkeiten zu bestücken. Markus zeigte uns nochmal alle Kniffe, Griffe und Hebel. Der Jeep hat nämlich nicht nur einen Wassertank, Allrad und einen Kühlschrank. Nein man kann auch auf zwei Ebenen darin schlafen, es gibt eine Küche, einen Campinggaskocher, Tisch, Stühle und alles was das Outback-camperherz begehrt oder auch lieber ungenutzt lässt. So wie zum Beispiel das Ersatzrad oder den Notfallpiepser---

Naja - dann ging es auf zum Großeinkauf und leider auch zur Tankstelle. Ihr müsst hierbei wissen, dass dieser zweistöckige Allrad-Bulli zwei Tanks hat und diese auch gerne und schnell leer trinkt... was wir später noch zu spüren bekommen sollten. Mittlerweile nennen wir Bulli auch liebevoll Schluckspecht!!

Erst einmal waren wir jedoch super stolz und aufgeregt mit so einem luxuriösen Gefährt loszuziehen!! Und das taten wir dann auch. Nach einem kurzen Abschied bei Langensiepens starteten wir durch. Erstes Ziel war Cervantes und die Pinnacle Desert.

Das bedeutete für den verbleibenden Dienstagmittag fahren fahren fahren...und das durch immer verlasserneres und trockeneres Gebiet. Bis wir pünktlich zum Sonnenuntergang das kleine Dörfchen Cervantes erreichten und dort auf den Campingplatz gingen...

Fühlte sich schon super an so spontan doch noch die Westküste erkunden zu können. Zwar ohne Bettty, aber auch ohne Angst diese noch verkaufen zu müssen kurz vor Schluss. Und in Bulli kommen wir uns jetzt schon ziemlich cool vor! Also auf geht?s in das nächste Abenteuer unserer Australienzeit!!

YEEHAAAA!!!!!!!

Danke Markus und Olivia!!!