Also wie gesagt nach unserem Abstecher nach Monkey Mia gings dann immer schoen weiter in den immer verlasseneren, trockeneren und heisseren Norden. Etwa eine Tagesetappe war es noch bis zu unserem naechsten Ziel Coral Bay.

Coral Bay ist auch wieder kein Richtiger Ort, sondern besteht eigentlich aus zwei Campingplaetzen, einem Hostel und einem Hotel. Das alles ist an einer wunderschoenen Bucht am suedlichen Zipfel des Ningaloo Reefs gelegen und ein absoluter Geheimtipp, weil man dort mehr oder weniger direkt vom Strand aus zum Riff schnorcheln kann. Ab ins Wasser heisst so viel wie ab ins Riff!

Als sparsame Backpacker hielten wir nochmal im letzten groesseren Oertchen und deckten uns mit ausreichend Essen und Trinken ein (auch Bulli durfte nochmal einen kraeftigen Schluck Diesel tanken). Gegen Abend trafen wir dann die schicksalhafte Entscheidung auf einem Rastplatz kurz vor Coral Bay zu campen und so eine Uebernachtung auf dem Campinplatz zu sparen. Wie Benno sagen würde: Die hohe Kunst der Backpackerei eben ;-)

Schicksalhaft, weil wir am naechsten Morgen beim Fruehstueck doch tatsaechlich zum hundertsten Mal ueber unsere franzoesischen Freunde Fred und Laurent und ihren Doggyvan stolperten. Zufaelliger Weise hielten die naemlich auch am selben Rastplatz fuer einen Kaffee!!! Klar dass wir erst einemal ein Schwaetzchen hielten, wir wussten ja noch nicht einmal, dass wir mal wieder auf dem selben Weg waren...tootaaal lustig =D

Mit etwas Verspaetung ging es dann also nach Coral Bay, wo wir auf dem Campingplatz eincheckten und es uns gemuetlich machten!!
Wir hatten suuper glueck mit dem Wetter! Es war knalle heiss, kaum Wind und ein Zyklon entschied sich weiter noerdlich zu wueten...

Somit die perfekten Bedingungen für unseren letzten mehrtägigen australischen Strandaufenthalt, bevor es wieder zurück in den nun doch schon langsam "kühleren" und herbstlichen Süden gehen würde...

Natürlich wollten wir die Tage nicht einfach nur so ungenutzt verstreichen lassen und so entschieden wir uns neben ausgiebigem Sonnenbaden für ein bisschen action.
Schnurstraks stiefelten wir in den nächsten Tauchshop und liehen uns für 4 Stunden Schnorchelausrüstung um das schon erwähnte Ningaloo Reef auf eigene Faust zu erkunden.

Auf Rat der Tauchshop-Mitarbeiterin schwammen wir dann erstmal ca. 200 Meter in Richtung offenes Meer, da dort der schönere Teil des Riffs beginnt, denn die Korallen in direkter Nähe des Strands sind leider bereits zum größten Teil abgestorben...
Ziemlich beunruhigend im ersten Moment, wenn man zurück schaut und sieht, dass man sich mehr und mehr entfernt und der Strand kleiner und kleiner wird... =D Aber wir sind ja zwei große starke Mädchen!

Als wir dann am eigentlichen Riff angekommen waren war es wirklich super schön! Nochmal ganz anders im Vergleich zum Great Barrier Reef!
Das coole ist, dass man erst ein ganzes Stück am Strand entlang wandert bevor man zum Riff rausschwimmt, sodass man sich dann einfach von der Strömung mitnehmen lassen kann um dann am Ende wieder dort rauszukommen wo der normale Badestrand anfängt!

Nach diesem ersten Taucherlebnis beschlossen wir dann noch einen oben drauf zu setzen und buchten für den nächsten Tag eine geführte Schnorchel-Kayak-Tour =)

Das war dann auch eine sehr lustige Aktion. Wir wurden jeder mit einem Kerl in ein 2er Kayak gesetzt ( scheinbar traute man uns 2 chaotinnen nicht zu zusammen ein Kayak unter Kontrolle zu halten =D ) und dann wurd rausgepaddelt aufs offene Meer =)
Nach ca. 1 km Entfernung vom Strand waren wir dann auch endlich am outer Reef angekommen und waren eigentlich schon völlig erschöpft =D Sind ja nix mehr gewöhnt =P Neee scherz, wir waren natürlich voller Vorfreude, denn man hatte uns Schildkröten und Haie versprochen!!!

Also nichts wie Flossen an, Taucherbrille auf, Schnorchel in den Mund und in die Fluten gestürzt =)
Das tolle war, das unser netter Führer wirklich super war, tolle Fotos machte und Ruckzuck stolperten wir sogar schon über die erste Schildkröte mit dem Namen Quasimodo (falls man das so schreibt), denn sie hatte einen lustigen Buckel in ihrem Panzer... Er führte uns ca. eine halbe Stunde durch die wunderschöne Unterwasserwelt und wir sahen riesige Fische, Nemo, tolle Korallen und ein paar riesige leuchtend blaue Seesterne =)

Schließlich hieß es wieder zurück ins Kayak klettern und auf zum nächsten Spot: Die Shark cleaning station!!!
Sehr sehr cool das ganze, denn unser Führer führte uns zu einer Stelle im Riff, die man als das Badezimmer der Haie bezeichnen könnte.
Dort sind nämlich ganz viele kleine Putzerfische, die einen super deal mit den Haien haben: Sie putzen den Haien die Zähne und im Gegenzug dürfen sie weiter leben und werden nicht gefressen =) Das nennt man dann wohl fair, oder?!

Und tatsächlich, als wir an besagtem Punkt ankamen wimmelte es unter uns nur so von Haien... Bestimmt 9 Stück oder so =) An dieser Stelle muss man erwähnen, dass es "nur" kleine Riffhaie waren, die maximal 2 Meter groß werden und laut Aussagen der Australier "absolut ungefährlich" sind =D Genau wie Schlangen, Spinnen und alles andere was da so kreucht und fleucht =P

Nee, wirklich, die Haie waren nicht gerade sehr interessiert an uns und unser führer bat uns extra nicht unbedingt auf sie zu zu schwimmen, da sie sonst abhauen würden... Also eher etwas schüchtern die guten Tierchen!
Es war wirklich total beeindruckend, dort waren Haie in allen größen, vom Baby-hai bis hin zu Papi-hai =) Sie waren alle absolut entspannt und glitten elegant unter uns dahin! Was Anfangs etwas erschreckend war, war dass sie alle ihr Maul immer wieder weit öffneten, sodass man alle Reihen ihrer Zähne sehen konnte. Natürlich war das nur zu dem Zweck die Zähne gereinigt zu bekommen trotzdem war es ein seltsames gefühl wenn man von einem Hai mit geöffnetem Maul angestarrt wird... Aber total interessant zu beobachten, wie die kleinen Fische hin und her huschten und an den scharfen Zähnen der Haie pickten =)

Nach dem wir dieses Naturschauspiel dann für ein paar Minuten beobachten durften ging es dann auch leider schon wieder zurück in Richtung Kayak!
Wieder am Strand angekommen waren wir absolut zufrieden mit unserem Erlebnis und verbrachten den Rest des Tages mit Sonnenbaden und relaxen =)

Ansonsten haben wir eigentlich viel gechillt und nix anderes gemacht als Strand und Meer... Abends saßen wir oft bei einem leckeren Dinner neben Bulli und genossen die Ruhe oder lasen Buecher von unserer neuen Lieblingsautorin Mary Higgens Clark. Cool waren auch unsere netten Nachbarinnen aus Tom Prize (das ist ein Ort) mit denen wir auch mal in das einzige Pub gingen...

Nunja irgendwann mussten wir uns dann von der Ruhe von Coral Bay trennen und den Heimweg nach Perth antreten. Dafür planten wir zwei Tage ein und hielten immer nur auf Rastplätzen neben dem Highway für die Nächte um Geld zu Sparen...die hohe Kunst der Backpackerei eben!! So schafften wir es zum Wochenende wieder in Perth zu sein....

Liebe Gruesse Lisa und Jessy