Inselleben

15.February 2010 - Taupo


Einen schönen Guten Tag ans andere Ende der Welt. Wir möchten euch eben wieder einen kurzen Bericht aus unserer Welt geben.

In den letzten Tagen befanden wir uns, wie schon erwähnt, in der wunderschönen Hauptstadt Neuseelands, Wellington. Nachdem wir die City etwas näher unter die Lupe genommen hatten, stellten wir fest, dass es sich hier wirklich gut Leben lässt. Wellington ist nicht so geplagt von Stress und Hektik wie man es von anderen Großstädten kennt. Durch die Lage mitten in den Bergen macht es das Umfeld sehr sympathisch und man fühlt sich einfach wohl. Natürlich ließen wir uns das Nationalmuseum im Herzen der Stadt nicht entgehen. Einmal eintauchen in die Geschichte dieser Insel, geprägt von den Maoris, und eine volle Ladung Kunst und Kultur. Angefangen bei einheimischen Tieren, über wertvolle Künste bis hin zu dem Leben von den frühen Anfängen bis heute. Sehr interessant war auch, dass sie in diesem Museum ein kleines Haus nachgestellt haben unter dem großen Problem Erdbeben. Man konnte dann in diesem Häuschen fühlen, wie ein Erdbeben im kommen war. Geschüttelt - nicht gerührt, so genossen wir auch noch den Rest der geboten war. In einer Sonderausstellung über Anne Frank konnten wir auch unser bisheriges Wissen mal wieder ein bisschen auffrischen. Mit ein bisschen Souvenir-Shopping verbrachten wir die restliche Zeit des Tages.
Am Tag darauf stellten wir auf ein Neues fest, dass der Wetterfrosch momentan wohl eher nicht in unsere Richtung klettert. Wind und Regen spülten jegliche Hoffnung auf einen sonnigen Tag an der Wasserfront dahin. Als es etwas aufklarte entschieden wir uns in die Pflanzenwelt im botanischen Garten einzutauchen. Eintauchen ja, nur nicht in den Duft der Pflanzen sondern doch wieder ins kühle Nass von oben. Ohne Schirm oder Regencape schenkten wir dem ach so tollen Rosengarten mit über 100 verschiedenen Arten eher weniger Beachtung. Mal abgesehen davon, dass wir beide so und so nicht unbedingt den grünen Daumen mit uns tragen, hielt sich unsere Begeisterung in Grenzen. Mit dem Cable Car ging es dann wieder zurück ins Tal, dies kann man sich wie eine kleine Bahn vorstellen. Den Abend verbrachten wir dann noch mit einem gemütlichen Essen und einem Film in einem riesigen Kino. Angeschaut wurde Valentine´s Day. Nur zu empfehlen für alle weichen Herzen. Männer sollten von diesem romantischen Film wohl eher Abstand nehmen, obwohl man sich eigentlich der Liebsten zu liebe schon einmal opfern könnte ;) - schöner Film!
Am nächsten Tag stand uns eine 6-stündige Busfahrt in Richtung Taupo bevor. Lake Taupo ist der größte See Neuseelands in mitten der Nordinsel. Umgeben von allerlei geographischen Sehenswürdigkeiten hat auch dieses Gebiet seinen gewissen Reiz. Als wir mit dem Bus endlich in Taupo eintrafen, warten wir auf den versprochenen Abholdienst des gebuchten Hostels. Nach einem kurzen Telefonat wurden wir eiskalt abserviert mit der Ausrede, der Shuttle-Dienst ist nur bis 6 Uhr, es war 6.20 Uhr und uns hat das niemand gesagt. Jedoch der nette Busfahrer der hier seine Endstation hatte brachte und freundlicher Weise in einer Sonder-Einzel-Fahrt direkt vor das Hostel. Vielen Dank für die Hilfsbereitschaft!
Am kommenden Tag führte uns unser erster Weg in die Touristeninformation. Wir sind 2 Tage hier, haben nicht viel Geld, was können wir sehen und was lohnt sich? Freundlich wie sie hier alle sind, stand die nette Dame und mit Rat und Tat zur Seite. Wir buchten letztendlich einen Segeltour über den See und entschieden uns für diesen Tag zu den Wasserfällen zu wandern. Der Weg bis zum Geplätscher sollte ca. 45 Minuten betragen, so marschierten wir los. Nach etwa einer Stunde, oder anderthalben Stunde am Flussufer entlang, kamen wir erst einmal am Thermal Spa an. Dies kann man sich vorstellen wie eine Einbuchtung am Rande des Flusses wo eine heiße Quelle zufließt. Klamotten runter und rein ins nasse Vergnügen. In öffentlichen Gewässern baden zu gehen scheint hier nicht so gefährlich wie im wilden Australien zu sein ;) . Als wir mit beiden Füßen drin standen erlebten wir eine kleine Überraschung. Wir hatten ja damit gerechnet, dass es sich hierbei um warmes Wasser handelt, aber es herrschte wirklich Badewannentemperatur. Um ehrlich zu sein würde man wahrscheinlich noch etwas kaltes Wasser in die Badewanne einlassen, so heiß war das ;). Wenn man aber ein paar Meter raus geschwommen ist wurde das Wasser dann auch direkt richtig kalt. Eine pure Freude für unser Abwehrsystem! Nach diesem kleinen Badespaß in wirklich sauberem Wasser (man konnte den Grund gut sehen), ging es weiter in Richtung der Huka Falls. Nach einer weiteren Stunde über Stock und Stein hörten wir dann endlich das Wasser toben. Ein paar schöne Bilder von dem Wasserfall entschädigte uns für die etwas verschätzte Zeit der Wanderung von der Dame aus der Touristeninformation. Jetzt stand nur noch wieder der Rückweg an. Die Laune meiner Wanderpartnerin lag schon auf dem Tiefpunkt und wir hatten um diese spätere Uhrzeit noch einen langen Marsch auf der Hauptstraße auf der anderen Seite des Flusses vor uns. Aus Spaß probierte ich es mit einem kleinem "Daumen-Hoch", und tatsächlich... ein älteres Ehepaar fühlte sich bereit zwei Mädels mit in die Stadt zu nehmen. "Steig nie bei fremden ins Auto ein!" hörte man noch Mamas Stimme im Kopf erklingen, aber 20 Minuten Autofahrt waren uns eindeutig lieber als noch 2 Stunden zu wandern :D . Mit etwas Sonnenbrand im Gesicht von unerwartet schönem Wetter legten wir uns schlafen.
Der folgende Tag begann mit ganz weit unten hängenden Mundwinkeln - es regnete! Uns war es wirklich nicht vergönnt. Als wir schon klitschnass am Informationsstand für unser Segelboot ankamen teilte man uns das mit, was wir bereits erwartet haben - bei diesem Wetter würde man keine Segeltour genießen können. Etwas enttäuscht schlurpften wir wieder davon. Anschließend sind wir noch ein bisschen durch die Stadt gerannt um unser Geld für diese Tour zurück zu beantragen, und alles weitere für die restlichen Tage in Neuseeland zu buchen.
Jetzt sitzen wir hier im Hostel in Taupo und wärmen uns etwas auf. Morgen geht es dann mit dem Bus weiter nach Rotorua, dem kulturellen Zentrum des Landes, um etwas mehr über das Leben der Maoris zu erfahren.
Bis zum nächsten Blogeintrag wünschen wir euch ein paar wärmere Tage und uns einen Geldregen :D

Regengetränkte Grüße aus Neuseeland, eure Teilzeit-Kiwis