Outback Erfahrung hoch 3

09.March 2011 - Dajarra


Shelly die Inhaberin des Hotels und ihr Bruder Ross haben mich vom Hostel abgeholt. Auf der anderthalb stündigen Fahrt von Mount Isa, bekam ich gleich Shellys Sucht nach Zigaretten mit. Wir mussten bestimmt alle 20 Minuten anhalten, damit sie eine rauchen kann.Die Landschaft auf der Fahrt dorthin war wunderschön. Feuerroter Sand, grüne Büsche und strahlend blauer Himmel.
Dajarra ist wirklich winzig mit 170 Einwohnern und vielleicht 5 Straßen. Aber dafür, dass die Stadt (welche man bei uns als Dorf bezeichnen würde) so klein ist, hat sie eine Polizeistation, einen kleinen Flugzeuglandeplatz, eine kleine Arztklinik, ein Museum und eine Schule, in welcher sie sogar Smartboards haben.
Shelly und Ryan sind die Inhaber des Hotels und die ersten Tage, habe ich gegenüber in einem kleinem Apartment mit Shellys Bruder gelebt.
Abends musste ich immer mit Taschenlampe über die Straße gehen, da es hier die giftigste Schlange der Welt gibt, die Western Typan. Bis jetzt bin ich noch keiner Schlange begegnet, aber ein Hund von Shelly und Ryan wurde von 2 Monaten von einer gebissen...
Die Bar in der ich arbeite, sieht aus wie ein typischer Western Pub und ist gemütlich.
Hotelgäste hatten wir bis jetzt noch nicht. Nur nach Freitagabenden schlafen hier manche Partygäste, die nicht mehr nach Hause zu den umliegenden Rinderfarmen fahren können.
Mein Job ist außer am Wochenende relativ öde, weil hier einfach nichts los ist.
Morgens muss ich meisten putzen und die Bar auffüllen und alles start klar machen, aber in der Mittagszeit sitze ich eigentlich die ganze Zeit rum und bin im Internet oder lese. Es kommen dann vielleicht 4 Kunden in der Stunde. Abends ist ab und zu dann mehr los. Außer in den letzten Tagen ist irgendwie noch weniger los. Da kommen vielleicht 1 bis 2Kunden in der Stunde und das wars. Sehr langweilig! Abends muss ich dann den Boden wischen und Abwaschen. An sich die reinen Arbeitsstunden sind vielleicht 5-8 Stunden am Tag, aber trotzdem muss ich von morgens um 9.30 Uhr bis Abends um 10 Uhr arbeiten und am Wochenende bis 0 Uhr. Wenn man sich dann mein Gehalt pro Woche anschaut, ist das echt ein Hungerlohn zumal ich 7 Tage die Woche arbeite, aber es sind ja nur Wochen, um die Zeit zu überbrücken bis ich die Ostküste runter reise...
Den ersten Freitag hatten wir hier eine Party und das hat sehr Spaß gemacht. Die Leute von den Rinderfarmen sind in meinem Alter und echt nett und 3 Lehrer, mit denen wir auch immer Abendbrot zusammen essen, sind auch total lustig. Genrell sind die ganzen Leute auf dem Land alle unglaublich lieb und freundlich. Auch die Aboriginies sind hier entgegen meinen Erfahrungen in Alice Springs sehr freundlich, friedlich und sehen nicht so gruselig aus - es gibt sogar unglaublich hübsche Aborginies! Nur trinken und rauchen tun sie auch hier sehr viel. Diesen Freitag haben wir die große Beach Party. Darauf freue ich mich sehr und heute kommt eine neue Backpackerin an, die dann meinen Job übernimmt, wenn ich gehe. Sie bleibt 2 Monate hier... Ich bin echt froh, dass es bei mir nur 4 Wochen sind, ansonsten würde ich mich hier echt zu viel langweilen und da ich auch mit mit vielen Dingen die Shelly macht oder auch nicht macht, nicht einer Meinung bin....
Noch zwei Wochen bleiben und dann geht's endlich nach Darwin. Ich hoffe es wird ein bisschen geschäftiger und ich hab mehr zu tun bis dahin.
So gut es auch ist so eine Erfahrung auf dem Land zu machen, bin ich echt froh dann wieder in der Zivilisation zu sein- ich bin und bleibe einfach ein Stadtmensch ( zumindest in meinem jetzigen Alter...).
Typisch für die Australier sind übrigens ihre Abkürzungen für tausende für Wörter. Liegt wahrscheinlich an der Hitze und das sie keine Energie haben die ganzen Wörter auszusprechen. Zum Beispiel nennen sie sunglasses- sunnies, breakfast- brekki, honey-hon und barbecue- barbie...
Das die Australier auch nach jedem Satz "mate" sagen, kenne ich ja auch schon,aber auf dem Land nennen die Australier auch alles und jeden darling, honey und love. Und das die ganze Zeit. Sätze sehen dann so aus: "Honey could pass me the knife. Please love! - Thanks darling". Sehr amüsant!