Reisetagebuch

04.December 2010 - Hughenden


Unser Weg von Charters Towers nach Hughenden, mal in einer anderen Form fuer euch geblogged!


04.12.2010

Flinders Highway (A6) von Charters Town nach Hughenden

14:45 Wir reisen gerade auf der rotgeteerten, durchweg geraden Strecke durch das große Nichts, bis nach Hughenden

Vorhin mussten wir an der Bahnschranke für einen meterlangen Güterzug halten.

Zum Glück sind dem interaktiven Strassenschild zufolge alle Straßen nach Hughenden frei und nicht ueberflutet ? Hoffentlich stimmt das auch.

14:52 Die Natur wird langsam immer trockener und die Hitze immer unertaeglicher. Auch die Erde nimmt nun mehr roetliche Toene an.

15:03 Uns blieb gerade das Herz stehen, da rechts und links neben der Strasse ploetzlich Wasser auftauchte, dass sich entlang der Strecke schlaengelte und teilweise die rechte Spur bedeckte... zum Glueck fahren wir auf der linken Spur!

Aber dies war nur ein kurzer Abschnitt. Wir koennen unseren Weg ungehindert fortsetzten und hoffen, dass das so bleibt.

15:33 Wir sind gerade durch die Siedlung Homestead gefahren. - Nachdem lange nichts kam, sehen wir nun endlich wieder einen bewohnten Fleck, mitten im Outback. Der 3-Haeuser-Ort hat sogar eine Schule! Beeindruckend.

Leider ist es aber noch ein langer Weg bis zu unserem Tagesziel ? Hughenden.

16:16 Wir passierten gerade die Grenze zum White Mountains National Park und fahren nun mitten durch diesen hindurch.

16:42 Fuer einen kurzen Stopp hielten wir am Great Dividing Range Lookout an um einen grandiosen Ausblick auf das Buschland des White Mountain National Parks geniessen zu koennen. Man konnte den Blick ueber die unendlich gross wirkende Flaeche unberuehrter Natur schweifen lassen.
Durch ein Informationschild erfuhren wir, dass erst jetzt das eigentliche Outback beginnt.
Na dann erstmal weiterfahren. Es liegt noch ein langer Weg vor uns und wir werden auch nicht juenger.

17:21 Auf unserer stetig geradausfuehrenden Route durch das Outback wurden wir Zeuge einiger kleinerer Buschfeuer neben der Strasse. Diese entzuenden sich wegen der Hitze selbststaendig und verbrennen normalerweise nur kleine Abschnitte. Sie koennen jedoch auch Ausmasse annehmen, in denen sie verheerende Schaeden anrichten.

Hin und wieder sieht man nun kleine Rauchschwaden und verbrannte Abschnitte.

17:31 Wir durchqueren gerade das beschauliche Prairie was nun WIRKLICH aus nur drei Haeusern besteht. Eins davon ist das Prairie Hotel...
Es sieht aber nicht besonders einladend aus.

Sorry aber wir fahren weiter.

18:05 Wir erreichen nach langer Fahrt unser Tagesziel Hughenden. Alle Laeden haben schon zu und nur ganz vereinzelt ist eine Seele zu erblicken.

19:02 Nachdem wir das Staedchen etwas durchfuhren und den Sonnenuntergang am Flussufer genossen haben, machen wir uns auf den Weg etwas brauchbares zum Abendbrot zu finden.

19:06 An der BP Roadstation essen wir Burger und Pommes. Die nette Frau gibt uns einen Tipp, wo wir mit dem Van am besten stehen bleiben koennen.

19:10 An einem Roadhaus etwa 1 Kilometer ausserhalb der Stadt werden wir uns fuer Heute niederlassen. Wir haben so eben nach Bier gefragt, doch leider gibt es keins. Zu unserer Ueberraschung hat der Besitzer des Roadhauses ein paar Bier aus seinem privaten Besitz fuer uns. Ganz nebenbei haben wir soeben den bisher schoensten Sonnenuntergang unseres Lebens gesehen, beguenstigt durch die endlos weite Sicht.

20:06 Sitzen jetzt mit dem Computer an einem alten Tisch direkt neben der gross gezogenen Strasse und beobachten bei Dunkelheit und Neonlicht die vorbeifahrenden Trucks. Die Leute (Trucker) sehen etwas komisch aus und alles kommt etwas ungewohnt vor. Nach einem langen Tag werden wir heute etwas eher ins Bett gehen um uns Morgen zeitig die Stadt (3000 Einwohner) anzuschauen. Der erste Eindruck war ueberweltigend. Wir fuhren 3,5 Stunden durch Buschland um danach hinter einem Huegel das grosse Windrad zu erblicken. Die naechste Stadt (Mt. Isa) kommt erst in 500 Kilometern, sodass die Menschen hier in friedlicher und voelliger Isolation leben koennen bzw. muessen.
Uns fehlen ehrlich gesagt etwas die Worte, um unsere Gefuehle darueber auszudruecken, dass wir hier mitten in der Pampa sind. Jedoch ist zu sagen, dass das Staedtchen (etwa so gross wie Haida von der Flaeche) sehr attraktiv ist und zur saubersten und freundlichsten Gemeinde Westqueenslands gewaehlt wurde. Stellt euch mal vor, man faehrt Ortsausgang Biehla raus und kommt nach 3,5h einsamer Strasse in Haida bzw, Kraupa raus und wenn man dann weiter will muss man noch einmal 5h fahren, bis man in Hohenleipisch landet.

Das ist alles so surreal.