Geschafft....

29.November 2010 - Port Douglas


Heute ist Montag....der 29. November und Ich gruesse euch recht herzlich aus Port Douglas. Bei uns scheint die Sonne wie zu besten deutschen Sommerzeiten und die Aussentemperatur betraegt knapp 35 Grad! Heute ist einer von diesen ca. 365 Tagen im Jahr, an dem man sich hier super an den Strand legen kann und relaxed. Und genau wir koennen DAS....denn wir haben keine Verpflichtungen mehr! Gestern war unser letzter Arbeitstag und 3,5 harte Monate liegen hinter uns. Wir koennen es noch gar nicht glauben, dass die letzten 13 Wochen so schnell an uns vorbei geflogen sind. Es kommt einem so unreal vor, was wahrscheinlich an dem allzeit schlechten Zeitgefuehl hier im Sonnenreich liegt. Was soll aus unserem schlechten Zeitgefuehl erst werden, wenn wir unseren Roadtrip starten und die alltaeglichen Sorgen abnehmen?
Durch den Beginn der Regensaison stieg die Anzahl an Moskitos um ein Vielfaches, was unsere Naechte zu einem Albtraum werden laesst. Die Luftfeuchtigkeit von 93 Prozent gibt den Mossis perfekte auessere Bedingungen sich zu vermehren und die Leute hier zu quaelen. Von daher koennen wir es kaum erwarten, der Sonne entgegen gen Sueden zu reisen. Kennt ihr die Tage, an denen der Himmel absolut klar ist und die Sonne mit einer speziellen Intensitaet scheint, welche jedes halbwegs sehenswerte Objekt gut aussehen laesst? Es scheint so, als ob Australien dieses Licht die ganze Zeit hat und genau dieses Licht ist Teil der Einzigartigkeit eines Roadtrips entlang des australischen Highways.
So gut wie jeder australische Highway besteht aus nur zwei Spuren, was einen besonderen Unterschied ausmacht. Die meisten von euch sind schon auf deutschen Autobahnen gefahren und jeder weiss, dass eine Beziehung zwischen der Autobahn und der Natur nicht wirklich hervorzuheben ist. Man erkennt den unterschied, wenn man von Berlin die Autobahn nach Dresden faehrt und irgendwann die Abfahrt in die schoene brandenburger Landschaft nimmt...von der kargen Asphaltlandschaft hin zur gruenen Natur. Auf australischen Highways ist man nicht von der Natur abgekapselt sondern faehrt direkt durch sie hindurch. All die Details der Landschaft sind Teil der Fahrt und nicht einfach nur blass in weiter Distanz zu erkennen. Durch diesen besonderen Unterschied gibt es hier auch keinen Grund bei der Fahrt in Eile zu sein. Bevor ich zu unseren futuristischen Plaenen komme sollte ich euch lieber etwas aus der vergangenen Woche berichten...

Unsere letzte Arbeitswoche begann mit einem Event in der PlayboyVilla im Rainforest. Der gute alte Herr will seinen kleinen Palast gerne verkaufen und meinte, mit einer angemessenen High Society Party potentielle Kauefer anzuziehen.
Durch den Beginn der Regenzeit fahren die meisten Businesse jedoch ihr Wirtschaftspotential auf Sparflamme herunter. Genau das passiert auch mit unserem Event Unternehmen sodass die vergangene Woche eher aus sekundaeren Arbeiten bestand. Wir bauten neue Roadcases und strichen sie schwarz an, packten die komplette Ausruestung auf Paletten damit der Regen das bodennahe Material nicht zerstoert und arbeiteten in Jills Garten. Ganz Nebenbei wurde ich noch zum persoenlichen Abholservice der Kids von der Schule und Phil Assistent an der Saege im Tischler-Raum. Unser Boss war mehr damit beschaeftigt, seinen ganz speziellen Camping-Wagen fuer die grosse Reise fertig zu stellen und allgemein nahm der Stress ab und jeder war etwas gechillter.
Unter der Woche hatten wir auch das ein oder andere Bier in unterhaltsamer Runde, speziell am Tag, an dem wir das Auto kauften. Mit etwas weniger Geld in der Hand koennen wir uns nun stolzer Besitzer eines Van´s nennen. Bevor wir jedoch am Donnerstag aus dem Zimmer in den Van zogen hatten wir noch zwei spezielle Naechte im alten Dorm. Ein Typ namens Simon zog bei uns ein, der direkt -Simon Befielt- (aus dem Strib langsam Film) genannt wurde. Simon ist mit Sicherheit einer der unnormalsten Typen, die wir auf der Reise bisher getroffen haben. Aller 30 Minuten knallt er sich einen Joint rein und gammelt den ganzen Tag nur herum. Phil verstand sich auf Anhieb mit ihm und wir muessen ehrlich zugeben, dass Simon eigentlich ein cooler Kerl ist, der eine Menge zu erzaehlen hat. Normalerweise wohnt er 70km Landeinwaerts auf einem Campingplatz im Regenwald doch nachdem er kuerzlich mit seiner Freundin in Port Douglas zum Einkaufen war, fuhrt sie ohne Ihn wieder ab. Ploetzlich stand der gute Simon ohne jegliches Eigentum (bis das, was er trug), mitten in Port Douglas. Seit einer Woche traegt er nun die gleichen Sachen und da die ja so oder so etwas riechen, kann man sie doch auch gleich beim Schlafen anlassen....Was kostet die Welt? Dazu faellt mir nur SIMON BEFIELT ein...

Am Donnerstag zogen wir in den Van um und haben uns in der Nacht ohne Klimaanlage tot geschwitzt. Um etwas Luft-Zirkulation in den Raum zu bringen bleibt nur die Moeglichkeit, die Tuer aufzulassen.....wodurch man jedoch Opfer hunderter Muecken wird! Um das ganze Problem zu loesen, versuchten wir Fliegennetz an die Innenseite der Tuer zu kleben. Der Kleber von diesem alten Zeug hatte jedoch seine Wirkung durch die Hitze etwas verloren und das Thema Mueckennetz hatte sich erledigt. Phil startete verzweifelt einen letzten Versuch, indem er das Netz mit schweren Steinen am Dach befestigte. Es dauerte jedoch keine 30 Minuten und der Stein flog aus zwei Metern direkt auf Philipps Fuss. Er wollte nur die Tuer zuschieben doch vergass, dass er damit die Steine herunterzieht....
Seitdem hatten sich auch Phils letzte Arbeitstage gegessen und ich hatte die grosse Ehre am Samstag von Mitternacht bis Sonntag frueh um 5 alleine ein Event zusammen zu packen. Kein grosses Ding, haette ich nicht zwei Stunden spaeter (um 7!) schon wieder bei einem anderen Event im Yacht Club sein muessen.
Der gestrige Sonntag war mein Tod und wird als einer der besonderen letzten Arbeitstage in meine Vita eingehen. Nach dem ganzen Stress kann ich mich heute schoen zurueck lehnen und auf 84 Arbeitstsunden seit letztem Dienstag schauen!!! Der Spass kann also beginnen :)

Phil wird morgen, falls es sein Fuss erlaubt, mit Anne hinaus aufs Great Barrier Reef fahren und ich werde alles noetige fuer den Start der Reise beschaffen und erledigen. Bevor wir allerdings Port Douglas verlassen, zuenden wir noch einmal richtig die Rakete im Pub....

Ich habe fuer euch noch einmal Bilder vom Dougies hochgeladen, damit ihr seht, wo wir die letzten drei Monate verbracht haben.

Wir melden uns mit Sicherheit zeitnah bei euch, doch koennen wir keine Eintraege versprechen, wenn unsere Reise ins Outback geht.

Lasst es euch GUT GEHEN und friert nicht so dolle ;)

Byebye
Philipp, Patrick und Van der Van